Programme/Projekte in Estland

Schweiz und Estland
Schweiz und Estland ©FDFA, Presence Switzerland

Als Teil des zweiten Schweizer Beitrags an ausgewählte EU-Mitgliedstaaten trägt das Kooperationsprogramm Schweiz-Estland zur Umsetzung nationaler Strategien in Estland bei und strebt einen stärkeren Zusammenhalt sowie eine Verringerung der sozialen und wirtschaftlichen Ungleichheiten an. Die Schweiz und Estland haben ein gemeinsames Interesse daran, weltweite Herausforderungen anzugehen, etwa indem die Chancengleichheit für alle Mitglieder der Gesellschaft gewährleistet und der Fokus stärker auf Massnahmen gegen den Klimawandel und zum Erhalt der Biodiversität gelegt wird. Der zweite Schweizer Beitrag setzt neue Impulse und ebnet den Weg für die Zusammenarbeit in weiteren Bereichen.

Das Rahmenabkommen zwischen der Schweiz und Estland wurde am 21. November 2022 unterzeichnet. Die Schweiz wird mit 26 Millionen Franken die Umsetzung von zwei Programmen finanzieren. Zusätzlich beteiligt sich Estland mit 15 % an der Kofinanzierung der beiden Programme.

Programm zur Förderung der sozialen Inklusion

Das Programm zur Förderung der sozialen Inklusion (Supporting Social Inclusion Programme, SSIP) hat zum Ziel, die Chancen für alle in Estland lebenden Menschen zu verbessern; insbesondere für Menschen mit einem anderen kulturellen und sprachlichen Hintergrund, damit sich diese aktiver in die estnische Gesellschaft einbringen können. Dazu legt das Programm den Fokus auf die Verfügbarkeit und Qualität der Integrationsdienste, des Bildungswesens sowie der sozialen Absicherung und auf die Förderung sozialer Innovation. Zur Umsetzung dieses Programms trägt die Schweiz 18,6 Millionen Franken bei.

Die Ziele des Programms stehen im Einklang mit der nationalen Strategie «Estland 2035» sowie mit verschiedenen sektoriellen Strategien. Koordiniert wird das SSIP vom Kulturministerium in enger Zusammenarbeit mit drei weiteren Ministerien: dem Ministerium für soziale Angelegenheiten, dem Ministerium für Bildung und Forschung und dem Innenministerium. Auf diese Weise soll die soziale Inklusion in Estland verbessert werden.

Biodiversität in Estland

Das Biodiversitätsprogramm wird von der Schweiz mit 6,9 Millionen Franken unterstützt und soll dazu beitragen, den Erhaltungszustand der Arten und Lebensräume zu verbessern und sicherzustellen, indem Entscheidungsprozesse auf hochwertigen Daten, einschliesslich innovativer Überwachungslösungen, beruhen.

Estland setzt sich bereits stark für den Naturschutz ein, doch der Fokus sollte noch stärker auf den Schutz von Arten und Lebensräumen gelegt werden. Nationale Aktionspläne sowie standortbezogene Managementpläne zeigen, wie Arten und Lebensräume noch besser geschützt werden können. Zusätzlich müssen neue Pläne erarbeitet und bereits existierende verbessert werden, da die Datenlage aufgrund fehlender Ressourcen und fragmentierter Informationssysteme nicht genügend aktuell ist, was Analysen erschwert. Mit umfassenderen Datensätzen und einer besseren Datenqualität hilft das Programm, bedrohte Arten und Lebensräume zuverlässiger zu identifizieren und diese besser zu schützen. Zur Verbesserung der Datenlage sollen unter anderem moderne Technologien wie 3D-Kameras, Drohnen, Sensoren und KI eingesetzt werden, die durch Feedback der Bevölkerung über Smartphone-Apps ergänzt werden. Dank des Programms sollen die Daten ausserdem benutzerfreundlicher werden und für die Verwaltung und Bevölkerung leichter zu nutzen sein.

Detaillierte Informationen finden Sie auf der englischen Seite.