Die Beziehungen zwischen der Schweiz und Irland sind traditionell gut. Die beiden Länder verfolgen in der Menschrechtspolitik gemeinsame Interessen. Ausserdem verbindet die beiden Länder ein reger kultureller Austausch. Eine weitere Gemeinsamkeit zwischen der Schweiz und Irland besteht im Status als neutraler Staat.
Bilaterale Beziehungen Schweiz–Irland
Schwerpunkte der diplomatischen Beziehungen
Beide Länder sind im multilateralen Bereich oft ähnlich gesinnt und arbeiten insbesondere in folgenden Bereichen eng zusammen: Entwicklungszusammenarbeit, Humanitäre Hilfe, Konfliktprävention, Konfliktlösung und Friedensförderung.
Wirtschaftliche Zusammenarbeit
Das Handelsvolumen belief sich im Jahr 2023 auf 6,3 Milliarden Franken (ohne Gold in Barren und andere Edelmetalle, Münzen, Edel- und Schmucksteine sowie Kunstgegenständen und Antiquitäten). Die Schweiz weist traditionell ein hohes Handelsbilanzdefizit gegenüber Irland aus. Zu den wichtigsten Güterkategorien zählen chemische Grundprodukte, pharmazeutische Erzeugnisse und Maschinen. Dem Handel mit Dienstleistungen kommt ebenfalls eine grössere Bedeutung zu: im Jahr 2023 wurden Dienstleistungen im Wert von 3,5 Milliarden Franken aus der Schweiz nach Irland exportiert, während Dienstleistungen im Wert von 3,3 Milliarden Franken aus Irland importiert wurden. Im Vergleich zu 2022 sind die Dienstleistungen in beiden Richtungen gestiegen.
Zusammenarbeit in den Bereichen Bildung, Forschung und Innovation
Im Bereich Forschung und Innovation findet die Zusammenarbeit hauptsächlich über die Finanzierungsinstrumente des Schweizerischen Nationalfonds (SNF), im multilateralen Kontext der EU-Rahmenprogramme für Forschung und Innovation, über verschiedene multilaterale Programme / Aktivitäten im Innovationsbereich (i.e. EUREKA) sowie in internationalen Forschungsinfrastrukturen (i.e. ESO) statt.
Aufgrund mangelnder Gegenseitigkeit werden seit 2017/18 keine Bundes-Exzellenz Stipendien mehr vergeben.
Bundes-Exzellenz-Stipendien für ausländische Forschende und Kunstschaffende, SBFI
Kulturaustausch
Die beiden Länder pflegen rege kulturelle Beziehungen. Verschiedene Schweizer Kunstschaffende leben und arbeiten in Irland. Die Schweizer Botschaft in Dublin und Pro Helvetia unterstützen mehrere Kulturveranstaltungen mit schweizerischer Beteiligung unter anderem diverse Film-, Musik- und Literaturfestivals in Irland.
Schweizerinnen und Schweizer in Irland
Ende 2023 lebten 1933 Schweizerinnen und Schweizer in Irland.
Geschichte der bilateralen Beziehungen
1922 anerkannte die Schweiz den Freistaat Irland mit dessen Eintritt in den Völkerbund. Die Schweiz eröffnete 1934 ein Generalkonsulat in Dublin, für das die schweizerische Vertretung in London zuständig blieb. 1939 wurde in Dublin eine eigene Gesandtschaft, 1962 eine Botschaft eröffnet. Irland unterhält in der Schweiz seit 1940 eine diplomatische Vertretung, die bis 1954 von einem Geschäftsträger, dann von einem Minister geleitet und 1962 in eine Botschaft umgewandelt wurde. 2012 traf Bundespräsidentin Eveline Widmer-Schlumpf den irischen Präsidenten Michael D. Higgins in Dublin.