Die Beziehungen zwischen der Schweiz und Kasachstan sind sehr gut und sollen weiter ausgebaut werden. Kasachstan ist Mitglied der Schweizer Stimmrechtsgruppe in den Bretton-Woods-Institutionen. Das Land ist ein wichtiger Partner in verschiedenen bilateralen und multilateralen Initiativen im Bereich Wasserdiplomatie. Die Zusammenarbeit in zahlreichen Bereichen hat sich in den vergangenen Jahren intensiviert.
Bilaterale Beziehungen Schweiz–Kasachstan
Schwerpunkte der diplomatischen Beziehungen
Seit 2005 finden regelmässige politische Konsultationen mit Kasachstan statt, die seit 2016 auch Menschenrechtsfragen erfassen. Kasachstan gehört zu den Schweizer Stimmrechtsgruppen bei der Weltbank, beim Internationalen Währungsfonds (IWF) sowie bei der Globalen Umweltfazilität (Global Environment Facility, GEF).
2021 wurde in Almaty ein Zentrum des IWF für technische Zusammenarbeit eröffnet, welches von der Schweiz mitfinanziert wird. Mit der Initiative «Blue Peace Central Asia» fördert die Schweiz die regionale Wasserzusammenarbeit unter den fünf zentralasiatischen Ländern und unterstützt grenzüberschreitende Initiativen im Wassermanagement.
Wirtschaftliche Zusammenarbeit
Von den fünf zentralasiatischen Republiken ist Kasachstan der wichtigste Handelspartner der Schweiz. Die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen den beiden Staaten haben sich intensiviert und es besteht bedeutendes Potenzial. Mit einem bilateralen Gesamthandelsumsatz von fast 1,3 Mrd. US$ belegt die Schweiz in der kasachischen Statistik 2021 den dreizehnten Rang der wichtigsten Handelspartner. Gemäss Statistik der Nationalbank Kasachstans ist die Schweiz die drittwichtigste ausländische Investorin (nach den Niederlanden und den USA). Rund 40 Schweizer Unternehmen haben sich in Kasachstan niedergelassen.
Seit 1999 finden regelmässige Treffen im Rahmen der Gemischten Wirtschaftskommission statt.
Handelsförderung, Switzerland Global Enterprise SGE
Joint Chamber of Commerce JCC (en)
Länderinformationen, Staatssekretariat für Wirtschaft SECO
Asset Recovery in Fällen von ausländischen politisch exponierten Personen (PEP)
Zusammenarbeit in den Bereichen Bildung, Forschung und Innovation
Forschende aus Kasachstan können sich beim Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) um Bundes-Exzellenz-Stipendien bewerben.
SBFI: Bundes-Exzellenz-Stipendien für ausländische Forschende
Entwicklungszusammenarbeit, humanitäre Hilfe und Korruptionsbekämpfung
Gemäss der Strategie zur internationalen Zusammenarbeit 2021–2024, der Schweizer Leitlinien Wasser 2022–2025 sowie dem regionalen Kooperationsprogramm für Zentralasien 2022–2025 unterstützt die Schweiz Kasachstan sowie die anderen Staaten in Zentralasien darin, ihre Wasserressourcen besser zu bewirtschaften und Spannungen zwischen verschiedenen Nutzern einzudämmen.
Im Rahmen der schweizerischen Politik der Restitution von Potentatengeldern hat die Schweiz seit 2005 Vermögenswerte (ca. 163 Mio. USD) zuhanden der kasachischen Bevölkerung zurückgeführt.
Schweizerinnen und Schweizer in Kasachstan
Ende 2022 lebten gemäss Auslandschweizerstatistik 35 Schweizerinnen und Schweizer in Kasachstan.
Geschichte der bilateralen Beziehungen
Die Schweiz anerkannte die unabhängige Republik Kasachstan am 23. Dezember 1991. Anfänglich war die Schweizer Botschaft in Moskau für die politischen und diplomatischen Beziehungen zuständig. 1994 wurde in der damaligen kasachischen Hauptstadt Almaty ein Konsulat eröffnet und 1998 zum Generalkonsulat umgewandelt.
Die Schweiz eröffnete im März 2009 in der kasachischen Hauptstadt Astana eine Botschaft. Im Zuge der Eröffnung wurde das Generalkonsulat in Almaty zu einem Honorarkonsulat umgewandelt.