Gültig am:
Publiziert am: 09.02.2024

Die folgenden Kapitel sind angepasst worden:
Grundsätzliche Einschätzung (Lagebeschrieb)
Verkehr und Infrastruktur (Planung bei grossen Distanzen)
Naturbedingte Risiken (Waldbrände, schwere Regenfälle)


Reisehinweise für Kasachstan

Diese Reisehinweise entsprechen der aktuellen Lagebeurteilung des EDA. Sie werden laufend überprüft und bei Bedarf angepasst.

Beachten Sie auch die nachstehenden länderunabhängigen Reiseinformationen und die Fokus-Themen; sie sind Bestandteil dieser Reisehinweise.

Grundsätzliche Einschätzung

Die politische und soziale Lage kann als stabil bezeichnet werden.

Lokal begrenzte gewaltsame Demonstrationen können vorkommen, vor allem im Süden des Landes, wie beispielsweise Almaty, sowie im Westen, wo sich die Erdölfelder befinden. Dabei kann es vereinzelt, wie beispielsweise im Januar 2022 in Almaty, auch zu Todesopfern und Verletzten kommen.

Die kasachischen Behörden weisen auf das Risiko terroristischer Akte hin.
National Security Committee of the Republic of Kazakhstan

Die Rubrik Terrorismus und Entführungen macht auf die Risiken des Terrorismus aufmerksam.
Terrorismus und Entführungen

Informieren Sie sich vor und während der Reise in den Medien, bei Ihrem Reiseveranstalter oder einer lokalen Kontaktperson über die aktuelle Lage. Meiden Sie Demonstrationen jeder Art und befolgen Sie die Anweisungen der lokalen Behörden (z.B. Ausgangssperren).

Kriminalität

Taschen- und andere Diebstähle und Überfälle kommen vor, teilweise unter Anwendung von Gewalt. Es kommt vor, dass Diebstähle durch Personen in Polizeiuniform verübt werden. Unter anderem werden folgende Vorsichtsmassnahmen empfohlen:

  • Tragen Sie keine Wertgegenstände (Uhren, Schmuck) und nur wenig Geld auf sich.
  • Bei Zufallsbekanntschaften in Bars und Restaurants ist Vorsicht geboten. Es kommt vor, dass mit Betäubungsmitteln versetzte Getränke angeboten werden, um das Opfer zu berauben.
  • Benutzen Sie ausschliesslich offizielle oder bestellte Taxis.
  • Korruption und organisiertes Verbrechen sind verbreitet. Geschäftsreisenden wird empfohlen, ihre Kontakte durch eine Firma oder eine lokale Agentur organisieren zu lassen und bei der Wahl neuer Geschäftspartnerschaften besondere Sorgfalt walten zu lassen.

Verkehr und Infrastruktur

Der Zustand der Strassen ist besonders im Winter sehr schlecht. Das unvorhersehbare Verhalten vieler Fahrzeuglenkerinnen und -lenker sowie überhöhte Geschwindigkeit bilden ein zusätzliches Risiko. Auf den grossen Verbindungsstrassen, z.B. von Almaty nach Astana, ereignen sich zahlreiche schwere Verkehrsunfälle. Verzichten Sie auf nächtliche Überlandfahrten.

In einzelnen Gebieten sind internationale und mobile Telefon- und Funkverbindungen sowie der Zugang zum Internet nicht immer und überall gewährleistet. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass die Telefon- und Internetverbindungen zeitweise eingeschränkt werden.

Es kommt vor, dass die Grenzübergänge kurzfristig vorübergehend geschlossen werden, z.B. um die Ausbreitung von Krankheiten zu verhindern. Informieren Sie sich bei den lokalen Behörden oder direkt bei den Grenzposten.

Unterschätzen Sie bei der Routenplanung die grossen Distanzen nicht. Führen Sie einen ausreichenden Vorrat an Wasser, Nahrungsmitteln und Treibstoff mit.

Besondere rechtliche Bestimmungen

Strafbar sind unter anderem:

  • militärische Einrichtungen und gewisse öffentliche Bauten (Grenzübergänge, Flughäfen, Bahnhöfe usw.) zu fotografieren.
  • Beleidigung und öffentlich geäusserte Kritik des Präsidenten oder der Regierung (auch in den sozialen Medien).
  • Alkohol am Steuer (0 Promille!). Zuwiderhandlungen können die vorübergehende Konfiskation des Fahrzeugs sowie die sofortige Festnahme der Fahrzeuglenkerin oder des Fahrzeuglenkers zur Folge haben.

Verstösse gegen das Betäubungsmittelgesetz werden mit langjährigen Haftstrafen geahndet.

Die Haftbedingungen sind äusserst schwierig, und Tuberkulose ist unter den inhaftierten Personen verbreitet.

Naturbedingte Risiken

Besonders in Almaty gibt es ein erhöhtes Erdbebenrisiko.
Kazakhstan National Data Center

Im Sommer besteht vielerorts Waldbrandgefahr und Wassermangel.

Nach schweren Regenfällen muss mit Überschwemmungen, Erdrutschen und Infrastrukturschäden gerechnet werden. Auch Beeinträchtigungen des Reiseverkehrs und unvorhersehbares Verhalten von Personen können vorkommen.

Der Boden des ausgetrockneten Aralsees ist stark durch Salze und Chemikalien belastet, die durch den Wind in die Umgebung getragen werden.

In der Nähe der Stadt Semei im Osten des Landes (vormals Semipalatinsk genannt) wurden zwischen 1949 und 1989 zahlreiche Atomversuche durchgeführt. Das Testgelände und seine Umgebung gelten als radioaktiv verstrahlt.

Sollte sich während Ihres Aufenthalts eine Naturkatastrophe ereignen, melden Sie sich möglichst rasch bei Ihren Angehörigen und befolgen Sie die Anweisungen der Behörden. Sind die Verbindungen ins Ausland unterbrochen, kontaktieren Sie die Schweizer Botschaft in Astana.

In den Bergen können sich die Witterungsverhältnisse rasch ändern. Outdoor-Aktivitäten erfordern deshalb eine gute Vorbereitung und Ausrüstung. Wanderwege sind nicht ausgeschildert. Unternehmen Sie Wanderungen, Berg- und Skitouren nur mit einer ortskundigen, qualifizierten Führerin oder einem ortskundigen, qualifizierten Führer. Es ist überlebenswichtig, ein Navigationsgerät und ein Satellitentelefon mit sich zu tragen, um in einem Notfall die Rettungskräfte alarmieren zu können. Unterschätzen Sie im Hochgebirge des Tienschan die Symptome der Höhenkrankheit nicht.

Medizinische Versorgung

Die medizinische Versorgung ist nicht immer gewährleistet. Vor der Behandlung verlangen Krankenhäuser von ausländischen Patientinnen und Patienten, sofern sie sich nicht in Lebensgefahr befinden, eine finanzielle Garantie in Form einer Vorschusszahlung in bar (oder evtl. via Banküberweisung) in der Lokalwährung. In Spitälern grösserer Städte ist die Bezahlung auch mit Kreditkarte möglich. Eigenes Verbandsmaterial und Wegwerfspritzen können sich als nützlich erweisen, speziell für Aufenthalte ausserhalb von Astana und Almaty.

Wenn Sie auf bestimmte Medikamente angewiesen sind, sollte Ihre Reiseapotheke einen ausreichenden Vorrat enthalten. Bedenken Sie jedoch: In vielen Ländern gelten besondere Vorschriften für die Mitnahme von betäubungsmittelhaltigen Medikamenten (z.B. Methadon) und Substanzen, mit denen psychische Erkrankungen behandelt werden. Erkundigen Sie sich gegebenenfalls vor der Abreise direkt bei der zuständigen ausländischen Vertretung (Botschaft oder Konsulat) und konsultieren Sie die Rubrik Reiselinks, wo Sie unter anderem weitere Informationen zu diesem Thema sowie generell zur Reisemedizin finden. Über die Verbreitung von Krankheiten und mögliche Schutzmassnahmen informieren medizinische Fachpersonen und Impfzentren.
Reiselinks

Besondere Hinweise

Einige Regionen sind für ausländische Staatsangehörige nicht oder nur mit einer Bewilligung der Immigrationspolizei zugänglich.

Die Ein- und Durchreise mit dem eigenen Auto, Motorrad oder Fahrrad kann mit Spesen und langwierigen Formalitäten verbunden sein, vor allem an kleineren Grenzposten.

Personen, die sich länger als 30 Tage am Stück in Kasachstan aufhalten, müssen beim Amt für Visa und Registrierung OVIR angemeldet werden. Die Nicht-Beachtung dieser Registrierungspflicht wird je nach Anzahl der überzähligen Tage mit Verwarnung, Geldbussen oder Ausschaffung geahndet.

Erkundigen Sie sich frühzeitig bei der Botschaft Kasachstans in Bern über die nicht zugänglichen oder bewilligungspflichtigen Gebiete, die Zollformalitäten für Fahrzeuge sowie die Visa- und Meldevorschriften.
Botschaft von Kasachstan

Die Polizei ist berechtigt, jederzeit Identitätskontrollen durchzuführen. Tragen Sie deshalb immer Ihren Pass auf sich.

Nützliche Adressen

Kasachische Zollvorschriften:
Customs Kazakhstan

Schweizer Vertretungen im Ausland: Wenn Sie im Ausland in eine Notlage geraten, können Sie sich an die nächste Schweizer Vertretung oder an die Helpline EDA wenden.
Schweizer Botschaft in Kasachstan

Helpline EDA

Ausländische Vertretungen in der Schweiz: Auskunft über die Einreisevorschriften (zugelassene Ausweise, Visum etc.) erteilen die zuständigen ausländischen Botschaften und Konsulate. Sie informieren auch über die Zollbestimmungen für die Ein- und Ausfuhr von Tieren und Waren: elektronische Geräte, Souvenirs, Medikamente etc.
Ausländische Vertretungen in der Schweiz


Ausschluss der Haftung
Die Reisehinweise des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA) stützen sich auf eigene, als vertrauenswürdig eingeschätzte Informationsquellen. Sie verstehen sich als nützliche Hinweise zur Planung einer Reise. Das EDA kann Reisenden aber den Entscheid und die Verantwortung für die Vorbereitung und Durchführung der Reise nicht abnehmen.
Gefahrensituationen sind oft nicht vorhersehbar, unübersichtlich und können sich rasch ändern. Das EDA übernimmt keine Gewähr für die Vollständigkeit der Reisehinweise und für die Richtigkeit des Inhalts von verlinkten externen Internetseiten. Es lehnt jede Haftung für allfällige Schäden im Zusammenhang mit einer Reise ab. Forderungen im Zusammenhang mit der Annullierung einer Reise sind direkt beim Reisebüro oder der Reiseversicherung geltend zu machen.