Alle 17 Projekte und sieben thematische Fonds sind seit Dezember 2019 abgeschlossen. Die ursprünglich definierten Projekteziele wurden mehrheitlich erreicht und teilweise sogar übertroffen.
Resultate in Rumänien
Ein Überblick über die erreichten Resultate:
Berufsorientierung in Schulen und Unternehmen
Mehr als 9000 Schülerinnen und Schüler sowie Lernende aus 180 Schulen können dank der Teilnahme an berufsorientierten Unterrichtsmodulen die eigenen Kompetenzen besser einschätzen und kennen die reale Arbeitswelt. Über 900 Lehrpersonen wurden geschult, um das Thema Berufswahlorientierung und schülerzentrierter Unterricht zu vertiefen. Zudem wurden die Anforderungen des Arbeitsmarktes als fachübergreifenden Unterrichtsgegenstand in die Lehrpläne des Landes integriert.
Projektbeschrieb (PDF, 1.3 MB, Deutsch)
«JOBS» ein neues Fach in rumänischen Schulen, Blog EDA interaktiv
Forschung
88 Doktoranden und Post-Doktoranden absolvierten dank einem Stipendium einen befristeten Forschungsaufenthalt an einer Schweizer Universität. Im Rahmen des Forschungsfonds für gemeinsame rumänisch-schweizerische Projekte sind 27 Forschungspartnerschaften entstanden. Forschende publizierten 137 Artikel in wissenschaftlichen Zeitschriften und präsentierten die Ergebnisse ihrer Arbeit an über 170 Konferenzen.
Projektbeschrieb (PDF, 2 Seiten, 426.9 kB, Deutsch)
Unterstützung für KMU
Für viele rumänische KMU ist es aufgrund mangelnder Sicherheiten schwierig, einen Kredit auf dem Kreditmarkt zu erhalten. Die Schweiz beteiligte sich deshalb mit 24,5 Millionen Franken an einem Fonds. Durch diesen erhielten 500 kreditwürdige KMU aus acht ausgewählten Sektoren besseren Zugang zum Kreditmarkt. Dies ermöglicht es, rund 3000 Arbeitsplätze zu schaffen oder zu erhalten. Die zurückbezahlten Kredite fliessen in den Fonds zurück und stehen so für neue Kredite zur Verfügung.
Projektbeschrieb (PDF, 2 Seiten, 482.4 kB, Deutsch)
Elektronisches Dokumentenverwaltungssystem des Finanzministeriums
Kaum eine Verwaltungseinheit pflegt einen so regelmässigen Kontakt zu verschiedensten Akteuren eines Landes wie die nationalen Steuerbehörden. Dies ist auch in Rumänien nicht anders, wo die Steuerbehörden dem Finanzministerium untergeordnet sind. Die Schweiz unterstützte das rumänische Finanzministerium darin, die Sicherheit der existierenden elektronischen Dokumentenverwaltung zu erhöhen und das System zu modernisieren.
Exportförderung
Obwohl Rumänien über eine lange Tradition in der kommerziellen Landwirtschaft und dem holzverarbeitenden Gewerbe verfügt, bedienen diese Industrien bisher vor allem das Inland. Hier setzt ein Projekt der Schweiz an, das KMU der Bereiche biologische Landwirtschaft und Holzmöbel-Produktion fit für den Exportmarkt macht. In zwei Export-Businesszentren im Zentrum und im Nordosten Rumäniens wurden 82 KMU in Marketing und Management-Fragen geschult. Ihre Produkte wurden analysiert, Qualitätssicherungskriterien wie die Biozertifizierung eingeführt und Cluster gebildet, um die notwendigen Mengen zu produzieren und den Qualitätsanforderungen des Auslands gerecht zu werden. Insgesamt 30 KMU beider Bereiche konnten ihre Produkte in zwei internationalen Ausstellungen in Budapest und Dubai präsentieren.
Verbesserung der Luftrettungsdienste
Im Rahmen einer Partnerschaft organisierte und koordinierte die Schweizerische Rettungsflugwacht (Rega) Weiterbildungen für rumänische Helikopterpilotinnen und -piloten. In 47 Trainingsmodulen verbesserten mehr als 34 Pilotinnen und Piloten ihre fliegerischen Fähigkeiten. Zudem erhielten 30 Bord- und Flugmechanikerinnen und -mechaniker eine Grundlagenausbildung zum Thema Sicherheit.
Projektbeschrieb (PDF, 2 Seiten, 239.5 kB)
Integration von Roma und anderen Minderheiten
Drei Programme verbesserten den Zugang der Roma zu öffentlichen Institutionen und Dienstleistungenwie , etwa im Bildungs- und Gesundheitswesen. Mehr als 40’000 Mitglieder der Roma-Gemeinschaft profitierten von den Programmen, darunter über 25'000 Kinder, die den Kindergarten, Zusatzprogramme nach der Schule oder interkulturelle Aktivitäten besuchen konnten. Die Projekte im Gesundheitsbereich umfassten Impfkampagnen, medizinische Unterstützung und die Ausbildung von Fachkräften.
Projektbeschrieb (PDF, 2 Seiten, 115.9 kB, Deutsch)
Energieeffizienz und erneuerbare Energie
In Zusammenarbeit mit der Schweiz hat Rumänien die vier Städte Arad, Braşov, Cluj-Napoca und Suceava als Pilot-Energiestädte ausgewählt. Basierend auf mit diesen Städten ausgearbeiteten Aktionsplänen unterstützte die Schweiz mehrere Infrastrukturprojekte zur Förderung der nachhaltigeren Nutzung von Energie. So haben drei Städte effiziente Strassenlampen installiert. Vier Schulen und das Fernheizsystem in Braşov wurden energetisch saniert. Die ersten elf batteriebetriebenen Busse Rumäniens verkehren in Cluj-Napoca und 13 Ladestationen versorgen diese mit Strom. Suceava hat 28 Ladestationen für Elektrofahrzeuge installiert und 16 Elektrofahrzeuge gekauft. Zudem führte die Stadt ein E-Bike-Leihsystem ein. Insgesamt können die unterstützen Städte jährlich mehr als eine Million CHF Energie- und Unterhaltskosten einsparen und ihren jährlichen CO2-Ausstoss um rund 7000 Tonnen reduzieren.
Öffentlicher Verkehr
In Bukarest sind Investitionen in das städtische Metrosystem notwendig. Die Metrobetreiberin Metrorex plant unter anderem, die Metrolinie 4 zu verlängern und damit die Peripherie der Stadt besser mit dem Zentrum zu verbinden. Die Schweiz unterstützte dieses Vorhaben, indem sie diverse Studien mitfinanzierte, die die Suche nach Geldgebern für die Bauarbeiten erleichtern werden. Ein Schweizer Unternehmen war Teil des Konsortiums, das die Studien erstellte.
Kampf gegen Korruption und organisiertes Verbrechen
Das rumänische Richteramt hat rund 10’000 Richter und Staatsanwälte in der Anwendung neuer Strafgesetze geschult. Landesweit verteilte Ausbildungshandbücher erleichtern ausserdem die Gesetzesanwendung.
Prävention und Sicherheit
Die Schweiz unterstützt die Reform der rumänischen Polizei. Rund 3'000 Polizistinnen und Polizisten nahmen an Schulungen zum Thema Kommunikation und Mediation teil, beides unabdingbare Kompetenzen für eine bürgernahe Polizei. Ausserdem absolvierten 240 Polizistinnen und Polizisten einen Romani-Kurs, um die Sprache der Roma zu lernen. Auf diese Weise kann die Sicherheit in den ländlichen Regionen erhöht werden. Weiter ist eine Werkstatt eingerichtet worden, in der Straffällige Sozialdienst leisten. Diese Umwandlung von Gefängnisstrafe in gemeinnützige Arbeit erhöht die Wiedereingliederungschancen.
Projektbeschrieb (PDF, 2 Seiten, 273.2 kB, Deutsch)
In Rumänien wurden rund 42 Partnerschaftsprojekte unterstützt, die den Wissens- und Erfahrungsaustausch zwischen schweizerischen und rumänischen Institutionen fördern. Rund 200 Expertinnen und Experten in verschiedenen Bereichen, wie Umweltschutz, Sozialwesen und Gesundheit, haben davon profitiert. Rund hundert rumänische Nichtregierungsorganisationen (NGO) erhielten finanzielle Beiträge. Als Sprachrohr der Zivilgesellschaft nahmen sie aktiv an den politischen Entscheidungsprozessen teil und konnten ihre institutionellen Kapazitäten ausbauen. Davon profitierten rund 260'000 Personen, welche durch verschiedene Aktivitäten der NGOs (Kampagnen, Trainings, Informationsanlässen etc.) erreicht wurden.
Überblick über die Projekte, die durch die Thematischen Fonds Zivilgesellschaftliche Beteiligung und den Partnerschafts- und Expertenfonds umgesetzt werden: