Lage in Gaza im Zentrum der Gespräche zwischen Bundesrat Ignazio Cassis und dem syrischen Aussenminister Ayman Safadi in Amman

Medienmitteilung, 24.10.2025

Bundesrat Ignazio Cassis weilte am 22. Oktober 2025 zu einem offiziellen Besuch in Jordanien, wo er sich mit Aussenminister Ayman Safadi über die politischen Entwicklungen in der Region, die humanitäre Lage in Gaza und die bilaterale Zusammenarbeit zwischen der Schweiz und Jordanien austauschte. Im Mittelpunkt der Gespräche standen der Nahostkonflikt und der 20-Punkte-Friedensplan der USA.

Bundesrat Ignazio Cassis und der jordanische Aussenminister Ayman Safadi sprachen vor allem über den Nahostkonflikt, die Lage in Gaza seit dem Inkrafttreten des Waffenstillstands am 10. Oktober 2025 und die Perspektiven, die der 20-Punkte-Plan der USA eröffnet.

Die beiden Amtskollegen diskutierten über die Herausforderungen bei der Umsetzung dieses Plans, mit dem der Krieg in Gaza beendet, der Wiederaufbau erleichtert und eine Perspektive für einen dauerhaften Frieden im Nahen Osten geschaffen werden soll. In diesem Zusammenhang unterstrichen sie die Notwendigkeit eines koordinierten Einsatzes der internationalen Gemeinschaft, insbesondere zur Umsetzung einer auf dem Völkerrecht basierenden Zweistaatenlösung. Sie anerkannten die zentrale Rolle Jordaniens bei der Stabilisierung der Region und der Verteilung humanitärer Hilfsgüter über den jordanischen Korridor nach Gaza.

Der EDA-Vorsteher bekräftigte die Bereitschaft der Schweiz, die aktuelle Dynamik im Rahmen des 20-Punkte-Plans zu unterstützen. Das EDA prüft derzeit, auf welchen Gebieten sie mit ihrem Einsatz den grössten Mehrwert erzielen kann. Für die dringendsten humanitären Bedürfnisse im Zusammenhang mit Gaza hat das EDA beschlossen, ein Nothilfepaket in Höhe von 2 Millionen Franken zur Verfügung zu stellen. Die durch das Kinderhilfswerk UNICEF umgesetzte Hilfe umfasst humanitäre Hilfsgüter aus der Schweiz wie Winterzelte und Decken.

Humanitäre Zusammenarbeit und nachhaltige Partnerschaften

Jordanien ist eine wichtige Drehscheibe für die humanitäre Hilfe zugunsten der notleidenden Bevölkerung im Gazastreifen und die Aufnahme von palästinensischen und syrischen Flüchtlingen. Der EDA-Vorsteher erinnerte daran, dass die internationale Zusammenarbeit der Schweiz in Jordanien, die im Rahmen eines regionalen Kooperationsprogramms erfolgt und über ein Jahresbudget von 60 Millionen Franken verfügt, dazu beiträgt, die Lebensbedingungen für syrische und palästinensische Flüchtlinge zu verbessern, die Widerstandsfähigkeit lokaler Gemeinschaften zu stärken und nachhaltige Lösungen vor dem Hintergrund des starken Migrationsdrucks zu fördern. Dazu gehören die Erweiterung des Zugangs zu Schutz, Bildung und Lebensgrundlagen sowie die Förderung von Möglichkeiten zur Arbeitsmarktintegration von Flüchtlingen.

Darüber hinaus unterstützt die Schweiz Jordanien bei der Umsetzung seiner wirtschaftlichen Reformagenda, insbesondere in den Bereichen Berufsbildung, Wasser und Unternehmertum.

Die Gespräche bestätigten auch den gemeinsamen Willen, die wissenschaftliche und diplomatische Zusammenarbeit zu vertiefen, vor allem beim Wassermanagement und beim Schutz der marinen Ökosysteme durch die Initiative «Blue Peace Middle East» und das «Transnational Red Sea Center».

Stabile und vertrauensvolle Beziehungen

Die im Jahr 1958 aufgenommenen diplomatischen Beziehungen zwischen der Schweiz und Jordanien beruhen auf einer soliden Zusammenarbeit und einem regelmässigen politischen Dialog. Das Treffen bestätigt die Bereitschaft beider Staaten, gemeinsam zu Frieden und Sicherheit beizutragen.


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