Grundsätzliche Einschätzung
Von Reisen nach Mali sowie von Aufenthalten jeder Art im Land wird abgeraten. Im ganzen Land bestehen hohe Sicherheitsrisiken und die Gefahr von Entführungen.
Schweizerische Staatsangehörige, die entgegen dieser Empfehlung im Land bleiben, werden gebeten, in Kontakt mit dem Schweizer Kooperationsbüro in Bamako oder der Schweizer Botschaft in Dakar zu bleiben.
Schweizer Kooperationsbüro Bamako
Schweizer Botschaft Dakar
Die Schweiz hat nur sehr eingeschränkte oder je nach Situation gar keine Möglichkeit, in Notfällen Dienstleistungen oder sonstige Unterstützung für schweizerische Staatsangehörige in Mali zu erbringen.
Am 18. August 2020 haben Einheiten der Armee in Mali einen Putsch verübt. Auf Druck dieser Einheiten hat der Präsident gleichentags seinen Rücktritt sowie die Auflösung der Regierung und des Parlaments bekannt gegeben.
Im ganzen Land bestehen hohe Sicherheitsrisiken. Die politische Lage ist volatil, es finden regelmässig Protestkundgebungen statt, bei denen es teilweise zu gewaltsamen Zusammenstössen zwischen Demonstranten und den Sicherheitskräften kommt. Wiederholt haben solche Zusammenstösse Todesopfer und Verletzte gefordert.
Konflikte zwischen verschiedenen Bevölkerungsgruppen fordern immer wieder Todesopfer, vor allem im Zentrum des Landes. Zum Beispiel wurden im März 2019 bei einem bewaffneten Überfall auf ein Dorf in der Nähe von Bankass (Region Mopti) mehr als 150 Personen getötet. Ein Überfall auf ein Dorf bei Sanga (Region Mopti) forderte im Juni 2019 über 90 Todesopfer.
Eine weitere Verschlechterung der Sicherheitslage im ganzen Land ist jederzeit möglich.
Eine grosse, multifunktionale Mission der UNO (MINUSMA) sowie internationale und regionale Militärmissionen versuchen, die malische Regierung bei der Stabilisierung des Landes zu unterstützen. Islamistische Terroristen und andere bewaffnete Gruppierungen sind jedoch weiterhin aktiv. Es kommt immer wieder zu bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen den Sicherheitskräften und diesen Gruppierungen.
Wiederholt haben in Mali Gewalttaten durch terroristische und kriminelle Gruppierungen Todesopfer und Verletzte gefordert. Am häufigsten werden die Sicherheitskräfte in den Regionen Mopti, Timbuktu, Gao, Kidal angegriffen. Zu den möglichen Zielen von Terrorangriffen zählen jedoch auch staatliche, touristische und ausländische Einrichtungen sowie grosse Menschenansammlungen, z.B. belebte Märkte, Einkaufszentren, öffentlicher Verkehr, Schulen, kulturelle Anlässe, bekannte internationale Hotels, beliebte Restaurants. Beispiele von Attentaten:
- Im November 2019 wurden bei einem Attentat auf eine Militärbasis in Indelimane mehr als 50 Personen getötet und 10 weitere verletzt.
- Im September 2019 tötete ein Sprengsatz auf einer Landstrasse bei Douentza (Region Mopti) mindestens 14 Buspassagiere.
- Im Juli 2019 forderte ein Attentat auf eine Militärbasis in Gao mehrere Verletzte.
- Im Mai 2019 wurden bei Angriffen auf Grenzposten in Koury und in Boura (Region Sikasso) im Süden des Landes nahe der Grenze zu Burkina Faso mehrere Personen getötet.
- Im November 2018 forderte eine Autobombe in Gao mindestens drei Tote und vier Verletzte.
- Im März 2018 wurden bei einem Angriff auf ein Hotel in Bandiagara (Region Mopti) eine Person getötet und zwei weitere verletzt.
- Im Dezember 2017 wurden in der Region Timbuktu fünf Personen auf einer Landstrasse überfallen und umgebracht.
- Am 18. Juni 2017 forderte ein terroristisches Attentat auf ein bei Ausländern beliebtes Hotel in der Region Bamako mehrere Todesopfer und Verletzte.
- Im Januar 2017 forderte ein Bombenangriff auf das Militärlager in Gao über 70 Tote und zahlreiche Verletzte.
Das Entführungsrisiko ist im ganzen Land sehr hoch. In grossen Teilen der Sahara und des Sahel sind bewaffnete Banden und islamistische Terroristen aktiv, die vom Schmuggel und von Entführungen leben. Sie sind gut organisiert, operieren grenzüberschreitend und haben Verbindungen zu lokalen, kriminellen Gruppen. Seit November 2009 sind mehrere Ausländer, meistens europäischer Herkunft, in der Sahara/Sahelzone entführt worden. Es handelte sich um Touristen sowie Mitarbeiter von Hilfsorganisationen und ausländischen Firmen.
Beachten Sie die Informationen auf unseren spezifischen Internet-Seiten:
Entführungsrisiko in der Sahara und Sahelzone
Terrorismus und Entführungen