Heute Morgen hat der Bundesrat an einer ausserordentlichen Sitzung seine Haltung zum absehbaren formellen Entscheid festgelegt. Aus Sicht des Bundesrates gibt es Zweifel an der Rechtmässigkeit dieses Entscheides. Der Bundesrat hat auch den Eindruck, dass dieser Entscheid der Europäischen Union zum Ziel hat, den Finanzplatz Schweiz zu schwächen. Er will den diskriminierenden Beschlüssen der EU Massnahmen entgegensetzen, die die Wettbewerbsfähigkeit der Schweiz erhöhen. Er hat deshalb heute beschlossen, den Schweizer Börsen- und Finanzplatz zu stärken und entsprechende Arbeiten sofort aufzunehmen. Das Eidgenössische Finanzdepartement (EFD) wurde beauftragt, dem Bundesrat bis Ende Januar Vorschläge zu unterbreiten. Dabei steht die Abschaffung der Stempelabgabe im Vordergrund.
Der heutige Entscheid der europäischen Union belastet zudem die bilateralen Beziehungen in wichtigen Dossiers. Die zweite Tranche eines Erweiterungsbeitrags an die EU-Oststaaten wurde verschiedentlich genannt. Der Bundesrat behält sich vor, die Arbeiten an der entsprechenden Vernehmlassungsvorlage angesichts dieser Entwicklungen neu zu beurteilen. Der Bundesrat stand immer für die Weiterentwicklung der bilateralen Beziehungen ein. Und er hat das Weiterführen der Verhandlungen für ein institutionelles Abkommen als Ziel für 2018 festgelegt. Er stellt aber auch fest, dass weiterhin grosse Differenzen bestehen. Die Überwindung dieser Differenzen setzt die gegenseitige Bereitschaft voraus, eine sachliche Diskussion in einem vertrauensvollen Klima zu führen.
Adresse für Rückfragen
Kontakt:
André Simonazzi
Bundesratssprecher
058 462 37 03
andre.simonazzi@bk.admin.ch
Herausgeber
Der Bundesrat
https://www.admin.ch/gov/de/start.html
Bundeskanzlei
http://www.bk.admin.ch