Schweizerisch-Lettisches Kooperationsprogramm: Schutz der Wasserressourcen in Aizkraukle

Artikel, 20.03.2025

Im Rahmen des zweiten Schweizer Beitrags an ausgewählte EU-Mitgliedstaaten erhält Lettland 40,4 Millionen Schweizer Franken zur Finanzierung von vier Programmen in den Bereichen Forschung und Innovation, Berufsbildung, Kinderkrebsversorgung und zur Sanierung historischer Verschmutzungen.

Das Programm zur Sanierung historischer Verschmutzungen mit einem Budget von 14,35 Millionen Schweizer Franken unterstützt die Säuberung eines historisch belasteten Standorts in der Stadt Aizkraukle, nahe dem lettischen Hauptfluss Daugava. Ziel ist es, eine weitere Verunreinigung des Grundwassers und des Flusses zu verhindern, die Umweltqualität zu verbessern und die öffentliche Gesundheit zu schützen. Der Standort wurde durch Ölprodukte einer ehemaligen Stahlbetonfabrik aus der Sowjetzeit verschmutzt und gehört zu den umweltpolitischen Prioritäten Lettlands für die Jahre 2021–2027. Da die Daugava bis zu 700.000 Menschen mit Trinkwasser versorgt und in die Ostsee mündet, ist diese Sanierung sowohl für das lokale als auch für das regionale Ökosystem von grosser Bedeutung.

Konferenz zum Schutz der Wasserressourcen

Am Donnerstag, den 20. März, fand die Eröffnungskonferenz „Grundwasser – das Unsichtbare sichtbar machen!“, organisiert vom Schweizerisch-Lettischen Kooperationsprogramm, im Likteņdārzs statt. Anlässlich des Weltwassertags und seiner Bedeutung für die Einwohner der Gemeinde Aizkraukle konzentrierte sich die Konferenz auf die Rolle der unterirdischen Wasserressourcen im Leben der Menschen sowie auf deren Schutz und Nachhaltigkeit.

Der Schweizer Botschafter, Herr Martin Michelet, betonte die Bedeutung der schweizerisch-lettischen Zusammenarbeit im Umweltschutz und die langfristigen Vorteile für Aizkraukle, Riga und die gesamte Region. Lettlands Minister für Klima und Energie, Kaspars Melnis, unterstrich, dass sauberes Wasser eine lebenswichtige Ressource sei, die geschützt werden muss. Leons Līdums, Vorsitzender des Gemeinderats von Aizkraukle, hob die Verantwortung hervor, eine saubere Umwelt für kommende Generationen sicherzustellen und eine weitere Verschmutzung der Daugava zu verhindern.

Fortschritte im Umweltschutz

Während der Veranstaltung diskutierten Vertreter des lettischen Ministeriums für Klima und Energie, des staatlichen Umweltamtes und lokale Behörden über die Fortschritte bei der Sanierung historischer Verschmutzungen und skizzierten die nächsten Schritte. Mitglieder der Gemeinde teilten ihre Erfahrungen zur Bedeutung der Wasserressourcen im Alltag und präsentierten lokale Initiativen für mehr Nachhaltigkeit.

Ein besonderer Schwerpunkt der Konferenz lag auf der Bildung. Für Kinder und Jugendliche wurden verschiedene Aktivitäten angeboten, darunter ein Besuch des kontaminierten Standorts und ein Zeichenwettbewerb. Schülerinnen und Schüler aus vier Öko-Schulen präsentierten innovative Ideen zur zukünftigen Nutzung des sanierten Gebiets und hoben die Bedeutung des Umweltschutzes hervor.

Die Veranstaltung schloss mit einer Ausstellung von 127 Schülerkunstwerken, die die Auswirkungen von Verschmutzung und die Bedeutung des Wasserschutzes veranschaulichten. Diese Initiativen sollten vor allem die jüngere Generation dazu ermutigen, sich aktiv für den Umweltschutz einzusetzen.

Die schweizerisch-lettische Zusammenarbeit zeigt, dass die Bekämpfung historischer Verschmutzungen nicht nur entscheidend für die Natur und die menschliche Gesundheit ist, sondern auch eine Gelegenheit bietet, nachhaltige Entwicklung und Umweltbewusstsein zu fördern.