Die Beziehungen zwischen der Schweiz und Kamerun sind gut. Derzeit ist ein starkes Interesse an einem Ausbau der bilateralen Beziehungen festzustellen, vor allem im Migrationsbereich.
Bilaterale Beziehungen Schweiz–Kamerun
Schwerpunkte der diplomatischen Beziehungen
Die Schweiz hat eine Subsahara-Afrika-Strategie für den Zeitraum 2021–2024 ausgearbeitet.
Die Schweiz und Kamerun unterzeichneten 2014 zwei Abkommen im Migrationsbereich. Migrationsfragen sind ein wichtiger Bestandteil der bilateralen Zusammenarbeit. Die beiden Regierungen führen einen konstruktiven Dialog.
Subsahara-Afrika-Strategie 2021–2024 (PDF, 48 Seiten, 3.0 MB, Deutsch)
Wirtschaftliche Zusammenarbeit
Der wirtschaftliche Austausch zwischen den beiden Ländern ist bescheiden. Das Handelsvolumen beträgt seit mehreren Jahren rund 15 Millionen CHF. Der Schweizer Wirtschaftssektor ist in Kamerun vor allem durch multinationale Unternehmen vertreten.
Die Schweiz und Kamerun haben ein Abkommen über Handel, Investitionsschutz und technische Zusammenarbeit abgeschlossen, das 1967 in Kraft trat.
Zusammenarbeit in den Bereichen Bildung, Forschung und Innovation
Forschende aus Kamerun können sich beim Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) um Bundes-Exzellenz-Stipendien bewerben.
Bundes-Exzellenz-Stipendien für ausländische Forschende und Kunstschaffende, SBFI
Friedensförderung und menschliche Sicherheit
Die Schweiz setzt sich seit 2019 für eine friedliche Lösung des Konflikts im Nordwesten und Südwesten Kameruns ein. Als Ergänzung zu den innerstaatlichen Initiativen zur Konfliktbeilegung stellt sie ihr Fachwissen in den Bereichen gute Dienste und Dialogfazilitation zur Verfügung.
Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Hilfe
Kamerun ist mit mehreren schwerwiegenden humanitären Krisen konfrontiert. Die Schweiz trägt durch erhebliche Unterstützung der UNO-Organisationen, des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz und mehrerer Nichtregierungsorganisationen zu deren Bewältigung bei. Der Schutz der Zivilbevölkerung steht im Zentrum ihrer Unterstützungsstrategie.
Die Schweiz unterstützt zudem weiterhin staatliche Projekte in den Bereichen Landwirtschaft, Wasser und Energie (über einen Gegenwertmittelfonds) sowie ein grosses Pilotprojekt im Stadtplanungsbereich für und mit Vertriebenen und Aufnahmegemeinschaften in Douala (zusammen mit der UNO).
Schweizerinnen und Schweizer in Kamerun
Ende 2020 lebten gemäss Auslandschweizerstatistik 237 Schweizerinnen und Schweizer in Kamerun und 4296 kamerunische Staatsangehörige in der Schweiz.
Geschichte der bilateralen Beziehungen
Die Schweiz ist seit Ende des 19. Jahrhunderts mit Mitgliedern der Basler Mission und anderer Religionsgemeinschaften in Kamerun anwesend. Ihre Aktivitäten erstreckten sich hauptsächlich auf den Bildungssektor.
1962 eröffnete die Schweiz in Douala ein Konsulat, das 1967 in eine Botschaft umgewandelt wurde. Zwei Jahre später wurde die offizielle Schweizer Vertretung in die Hauptstadt Yaoundé verlegt. 1982 wurde ein ausserordentlicher und bevollmächtigter Botschafter mit Sitz in Yaoundé ernannt. Die Botschaft war von 1996 bis 2007 geschlossen. Heute wird sie wie die in Bern angesiedelte kamerunische Botschaft in der Schweiz wieder von einem Botschafter vor Ort geleitet.