Spezifische regionale Risiken
Bei der Beschreibung von Gefahrenzonen handelt es sich um ungefähre Angaben; Risiken lassen sich nicht auf exakt umrissene Gebiete einschränken.
Nordosten und Osten des Landes:
Von Reisen in die Provinzen Bas-Uele, Haut-Uele, Ituri, Nord- und Süd-Kivu und Maniema wird abgeraten.
In der Provinz Nord-Kivu haben die M23 Rebellen, unterstützt von der ruandischen Armee, im Januar 2025 diverse Städte unter ihre Kontrolle gebracht. Es kommt zu heftigen Gefechten, auch in der Stadt Goma. Mehrere ausländische Mitglieder der Friedenstruppen wurden getötet. Es kommt zu Versorgungsengpässen und der Luft- und Strassenverkehr ist eingeschränkt. Auch in der Provinz Süd-Kivu rücken die M23 Rebellen weiter vor. Die Sicherheitslage in den Provinzen Nord- und Süd-Kivu ist höchst volatil.
Im Nordosten und Osten des Landes (inklusive dem Virunga Nationalpark) kommt es regelmässig zu bewaffneten Auseinandersetzungen. Nebst der kongolesischen Armee sind zahlreiche weitere Akteure, wie beispielsweise die UN- und SADC-Friedenssoldaten, Armeen der Nachbarländer, Rebellen, bewaffnete Milizen und ein Zusammenschluss bewaffneter Zivilpersonen tätig. Es kommt regelmässig zu Kämpfen zwischen verschiedenen bewaffneten Akteuren.
Angriffe und Anschläge fordern regelmässig eine Vielzahl von Opfern. Beispiele:
- Im Oktober 2024 wurden bei schweren Kämpfen in der Provinz Nord-Kivu mindestens 14 Zivilpersonen verletzt.
- Im Juni 2024 wurden bei Angriffen in den Provinzen Nord-Kivu und Ituri mindestens 150 Zivilpersonen getötet.
- Am 6. Mai 2024 wurden bei einem Anschlag in der Provinz Süd-Kivu mindestens sieben Personen getötet und sechs weitere verletzt.
- Am 3. Mai 2024 forderten Angriffe auf Camps von Binnenvertriebenen in der Provinz Nord-Kivu mindestens 16 Todesoper und zahlreiche Verletzte.
- Am 6. April 2024 wurden bei zwei Angriffen in der Provinz Ituri mindestens 33 Personen getötet.
- Am 13. November 2023 wurden bei einem Angriff in der Provinz Nord-Kivu 33 Personen getötet und mehrere entführt.
- Am 10. Oktober 2023 wurden vier Personen, darunter zwei ausländische Staatsangehörige, bei einem Angriff auf eine Mine in der Provinz Süd-Kivu getötet.
- Am 25. Januar 2023 wurden bei einem Bombenanschlag auf einen Markt in Nord-Kivu 18 Personen verletzt.
Es kommt auch zu Entführungen. Beispiele:
- März 2023: 25 Kinder in der Provinz Bas-Uele.
- Dezember 2022: 50 Personen in der Provinz Nord-Kivu
- August 2022: sechs chinesische Staatsangehörige in der Provinz Ituri
- Januar 2022: drei Mitarbeitende eines Hilfswerks, darunter eine ausländische Person, bei Goma (Provinz Nord-Kivu).
In Goma und anderen Städten in den Provinzen Nord- und Süd-Kivu kommt es regelmässig zu gewaltsamen Demonstrationen gegen die Mission der UNO (MONUSCO) sowie zu Zusammenstössen zwischen Demonstrierenden, den kongolesischen Sicherheitskräften und MONUSCO Personal. Dabei wurden mehrere Personen aus allen drei Lagern getötet oder verletzt. Es gab auch mehrere Fälle von Brandstiftungen und Plünderungen von Gebäuden der MONUSCO. Es besteht das Risiko, unversehens in eine gewaltsame Auseinandersetzung zu geraten. Weitere Ereignisse dieser Art sind möglich.
Zur Bekämpfung der instabilen Sicherheitslage wurde in den Provinzen Ituri und Nord-Kivu das Kriegsrecht (état de siège) verhängt. Das Kriegsrecht berechtigt die Behörden unter anderem dazu, Hausdurchsuchungen ohne Durchsuchungsbefehl durchzuführen und die Versammlungs- und Bewegungsfreiheit einzuschränken.
Grenzgebiet zur Zentralafrikanischen Republik:
Es wird abgeraten von Reisen ins Grenzgebiet zur Zentralafrikanischen Republik, das weiträumig zu meiden ist.
Die prekäre Sicherheitslage in der Zentralafrikanischen Republik wirkt sich auch auf die Sicherheit im Grenzgebiet zur Demokratischen Republik Kongo aus. Bewaffnete und gewalttätige Gruppierungen dringen häufig ein. Es besteht ein hohes Risiko von Überfällen durch gewalttätige Strassenräuber. Es besteht auch die Gefahr von Entführungen.
Provinzen Mai-Ndombe und Kwilu:
Von Reisen in die Regionen Kwamouth (Provinz Mai-Ndombe) und Bagata (Provinz Kwilu) wird abgeraten.
Hohe Spannungen zwischen zwei verfeindeten Bevölkerungsgruppen verursachen gewalttätige Konflikte in den Provinzen Mai-Ndombe und Kwilu. Die Regionen im Westen sind davon besonders betroffen. Es kommt immer wieder zu ethnisch motivierten Angriffen auf Dörfer. Zahlreiche Personen wurden dabei getötet, verletzt oder entführt. Zum Beispiel wurden am 26. Juni 2023 bei einem Angriff auf einen Bus in der Provinz Mai-Ndombe mehr als 20 Personen getötet und mehrere entführt. Am 13. Juli 2024 wurden bei Zusammenstössen in derselben Region mindestens 50 Personen getötet Solche Ereignisse können auch unbeteiligte Personen in Mitleidenschaft ziehen.
Lassen Sie bei Reisen in die übrigen, oben nicht erwähnten Gebiete grösste Vorsicht walten. Siehe Kapitel Grundsätzliche Einschätzung.