
Aufgrund seiner geographischen Lage ist Italien besonders von der irregulären Migration nach Europa über den Balkan und das zentrale Mittelmeer betroffen. Über den zweiten Schweizer Beitrag an ausgewählte EU-Mitgliedstaaten unterstützt die Schweiz das europäische Migrationsmanagement. Das Projekt der Pädagogischen Hochschule Zürich soll die Integration von unbegleiteten minderjährigen Asylsuchenden (UMA) in Italien fördern.
Migrationslage in Italien
Ende 2024 hielten sich über 19 000 unbegleitete minderjährige Asylsuchende (UMA) in Italien auf, 12 % sind Mädchen. UMA sind besonders vulnerabel und haben spezifische Bedürfnisse. Für die Integration dieser Kinder und Jugendlichen sind die Aufnahmestrukturen in den Gemeinden zuständig. Die optimale Begleitung von UMA im Kontext limitierter Ressourcen ist eine Herausforderung.
Projektziele
Das Projekt soll die Integration von unbegleiteten minderjährigen Asylsuchenden (UMA) in Italien stärken. Der von der Pädagogischen Hochschule Zürich (PHZH) entwickelte E-Learning-Kurs Children of Refugees in Education CORE ist ein niederschwelliges Angebot, das die Arbeit mit geflüchteten Kindern und Jugendlichen erleichtert. Das modular aufgebaute und flexibel einsetzbare Programm soll Betreuer/-innen dabei unterstützen, die Lebenskompetenzen der UMA und so auch ihre persönliche Entwicklung sowie ihre (berufliche) Integration zu fördern. Die Finanzierung des Projekts erfolgt über den Swiss Expertise and Partnership Fund (SEPF) des zweiten Schweizer Beitrags. Dieser zielt darauf ab, Schweizer Expertise in die Partnerstaaten einzufliessen, um die Austausche zwischen den Staaten langfristig zu fördern.
Land / Region |
Thema |
Zeitraum |
Budget |
Italien |
Unterstützung der Integration von unbegleiteten minderjährigen Asylsuchenden |
01.01.2025–31.12.2027 |
CHF 438 940 |
Projektaktivitäten
Die PHZH schult sogenannte Multiplikator/-innen, die wiederum weitere Lehrpersonen, Erzieher/-innern und Sozialpädagog/-innen ausbilden, damit sie das digitale Lernprogramm CORE einsetzen können. Neben den Schulungen sollen die lokalen Kompetenzen in der Betreuung der UMA auch über den Austausch zwischen italienischen Fachpersonen (peer-learning) sowie mit Schweizer Expert/-innen gestärkt werden.
CORE verfolgt den pädagogischen Ansatz des aktiven Lernens: Die Kinder und Jugendlichen werden unterstützt, ihre Bedürfnisse und Wünsche für die Zukunft zu erkennen, das Vertrauen in ihre eigenen Fähigkeiten zu entwickeln und selbst aktiv zu werden. Indem sie die verschiedenen Themen nicht nur einzeln, sondern auch in Gruppen bearbeiten, erwerben sie auch für ihre berufliche Integration wichtige Sozialkompetenzen.
Zuständige Bundesbehörde
Eidgenössisches Justiz- und Polizeidepartement (EJPD) / Staatssekretariat für Migration (SEM)