Die langjährigen bilateralen Beziehungen zwischen der Schweiz und Pakistan sind gut. Eine Reihe von Wirtschaftsabkommen unterstützt die Entwicklung des bilateralen Handels.
Bilaterale Beziehungen Schweiz–Pakistan
Schwerpunkte der diplomatischen Beziehungen
Die Schweiz und Pakistan haben zahlreiche bilaterale Abkommen in verschiedenen Bereichen unterzeichnet (Investitionsschutz, Schuldenkonsolidierung, Luftverkehr, Doppelbesteuerung und Informationsaustausch über Finanzkonten). Die Schweiz führt mit Pakistan einen regelmässigen politischen Dialog. Die elfte Runde fand im November 2021 in Islamabad statt.
Wirtschaftliche Zusammenarbeit
Die Schweiz und Pakistan unterhalten gute Handels- und Wirtschaftsbeziehungen. Die Schweiz gehört seit jeher zu den sieben wichtigsten ausländischen Direktinvestoren in Pakistan. Grosse Schweizer Unternehmen sind in Pakistan tätig und beschäftigen rund 15’000 Mitarbeitende. Die Schweizer Exporte nach Pakistan beliefen sich 2021 auf 398 Millionen US-Dollar und betrafen hauptsächlich Maschinen, chemische und pharmazeutische Produkte sowie Uhren. Die Schweizer Importe aus Pakistan, namentlich Textilien, Leder und Agrarprodukte, beliefen sich 2021 auf 268 Millionen US-Dollar.
Im Rahmen der DSSI-Initiative von Weltbank und IWF zur vorübergehenden Sistierung des Schuldendienstes gewährte die Schweiz Pakistan eine Verlängerung der Rückzahlung einer Schuld von mehr als 9 Millionen US-Dollar.
Die Schweiz nimmt das Problem der unlauteren und unrechtmässigen Finanzflüsse sehr ernst. Sie setzt sich aktiv für die Einhaltung internationaler Normen gegen Missbrauch ein und hat zahlreiche Massnahmen zur Gewährleistung der Integrität ihres Finanzplatzes ergriffen. 2021 haben die Steuerbehörden beider Länder den automatischen Informationsaustausch (AIA) umgesetzt.
Handelsförderung, Switzerland Global Enterprise SGE
Zusammenarbeit in den Bereichen Bildung, Forschung und Innovation
Im August 2021 fand im Rahmen der «Science Diplomacy»-Initiative eine gemeinsame Veranstaltung der Schweizer Botschaft und des pakistanischen Aussenministeriums zu Innovationen im Bereich der Agrartechnologien für eine nachhaltige Landwirtschaft statt. Schweizerische und pakistanische Start-ups sowie Expertinnen und Experten der wichtigsten Universitäten beider Länder nahmen daran teil.
Forschende und Kulturschaffende aus Pakistan können sich beim Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) um Bundes-Exzellenz-Stipendien bewerben.
Bundes-Exzellenz-Stipendien für ausländische Forschende und Kunstschaffende, SBFI
Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Hilfe
Die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) hat ihr Engagement in Pakistan 2020 beendet.
Während der Covid-19-Krise spendete die Schweizer Botschaft der Verwaltung des Pakistan Institute of Medical Sciences (PIMS) 2000 Schutzanzüge. Ausserdem war die Schweiz im Rahmen der Impfinitiative COVAX die zehntgrösste Geberin von Impfstoffen für Pakistan.
Schweizerinnen und Schweizer in Pakistan
Ende 2021 lebten gemäss Auslandschweizerstatistik 374 Schweizerinnen und Schweizer in Pakistan, darunter 315 Personen mit Doppelbürgerschaft.
Geschichte der bilateralen Beziehungen
Die Schweiz anerkannte die Unabhängigkeit Pakistans sogleich nach deren Verkündung 1947. 1949 nahmen die beiden Staaten diplomatische Beziehungen auf. Während der Auseinandersetzungen um Bangladesch vertrat die Schweiz zwischen 1971 und 1976 die Interessen Pakistans in Indien und jene Indiens in Pakistan.
Die Schweiz ist in Pakistan seit 1968 mit einer Botschaft in Islamabad vertreten. Der Grundstein für das neue Botschaftsgebäude wurde im Februar 1992 gelegt.
1966 unterzeichneten die beiden Staaten ein Abkommen zur technischen Zusammenarbeit. 1977 eröffnete die Direktion für Zusammenarbeit und Entwicklung (DEZA) in Islamabad ein Koordinationsbüro. Nach über 50 Jahren Präsenz und Investitionen der öffentlichen Entwicklungshilfe von rund 750 Millionen US-Dollar beendete die DEZA im Dezember 2019 ihr Engagement in Pakistan. Heute ist die Schweiz Mitglied der Kerngruppe der Unterstützungsplattform Solutions Strategy for Afghan Refugees (SSAR) des UNHCR in Pakistan, bei dem insbesondere Bildungsprogramme im Zentrum stehen. Darüber hinaus werden weiterhin kleine Entwicklungsprojekte in abgelegenen Gebieten durchgeführt, z. B. in Chani Ragyul (Gilgit-Baltistan).