Gültig am:
Publiziert am: 27.08.2024

Diese Reisehinweise sind vollständig überarbeitet worden.


Reisehinweise für Philippinen

Diese Reisehinweise entsprechen der aktuellen Lagebeurteilung des EDA. Sie werden laufend überprüft und bei Bedarf angepasst.

Beachten Sie auch die nachstehenden länderunabhängigen Reiseinformationen und die Fokus-Themen; sie sind Bestandteil dieser Reisehinweise.

Grundsätzliche Einschätzung

Der persönlichen Sicherheit ist grosse Aufmerksamkeit zu schenken. Von Reisen in einzelne Landesteile wird abgeraten.

Die Philippinen sind mit verschiedenen Sicherheitsproblemen konfrontiert. Im Kampf gegen die Drogenkriminalität gehen die Sicherheitskräfte hart gegen Personen vor, die verdächtigt werden, in die Produktion, den Handel oder den Konsum von Drogen involviert zu sein. Dabei kommt es vor allem in benachteiligten Wohngebieten immer wieder zu zahlreichen Todesopfern.

Rebellengruppen sind in mehreren Regionen des Landes aktiv. Gewaltsame Zusammenstösse zwischen den Sicherheitskräften und diesen Gruppierungen können auch unbeteiligte Personen in Mitleidenschaft ziehen. Siehe Kapitel Spezifische regionale Risiken.

Bewaffnete Gruppierungen operieren im Süden des Landes, besonders in Mindanao und der Sulu-See. Sie haben wiederholt einheimische und ausländische Personen (auch Schweizer Staatsangehörige) entführt und andere terroristische Akte verübt. Siehe Kapitel Spezifische regionale Risiken.

Es muss im ganzen Land, auch in Manila, mit Anschlägen gerechnet werden. Für einheimische und ausländische Personen besteht ein erhebliches Entführungsrisiko durch kriminelle und terroristische Gruppierungen.
Beachten Sie auch die Rubrik Terrorismus und Entführungen.
Terrorismus und Entführungen

Seien Sie generell wachsam, vor allem bei Massenveranstaltungen sowie in touristischen und öffentlichen Einrichtungen (z.B. Einkaufszentren, Kinos, öffentlichen Verkehrsmitteln). Befolgen Sie die Anweisungen der Behörden und meiden Sie Demonstrationen jeder Art, denn diese können leicht in Ausschreitungen und in gewalttätige Zusammenstösse zwischen Demonstrierenden und der Polizei ausarten.

Spezifische regionale Risiken

Bei der Beschreibung von Gefahrenzonen handelt es sich um ungefähre Angaben; Risiken lassen sich nicht auf exakt umrissene Gebiete einschränken.

Insel Luzon:
Im Norden der Insel sind Rebellengruppen aktiv. Erkundigen Sie sich vor und während Reisen in abgelegene Gebiete im Norden von Luzon (Cordillera) bei den lokalen Behörden über die aktuelle Sicherheitslage und lassen Sie Vorsicht walten. Unternehmen Sie Reisen in die Gebiete Abra, Ifugao, die Mountain Province und die südlichen Teile der Provinz Quezon ausschliesslich in grösseren Gruppen und in Begleitung einer vertrauenswürdigen, lokalen und ortskundigen Reiseleitung. Dasselbe gilt für Wanderungen am Mount Pinatubo.

Mindanao:
Von Reisen in die westlichen Provinzen von Mindanao wird abgeraten:
Zamboanga del Norte, -del Sur und -Sibugay, Misamis Occidental, Lanao del Norte und del Sur, Maguindanao, Sultan Kudarat, Cotabato und South Cotabato, Sarangani und Davao Occidental.

Von touristischen und anderen nicht dringenden Reisen in die östlichen Provinzen von Mindanao wird abgeraten: 
Bukidnon, Agusan del Sur, Surigao del Sur, Davao del Norte, -del Sur (mit Ausnahme von Davao City), -Oriental und -de Oro.

In den erwähnten Provinzen operieren bewaffnete Gruppierungen. Es kommt gelegentlich zu Kampfhandlungen zwischen der Armee und diesen Gruppierungen. Das Risiko von Anschlägen und Überfällen durch Terroristen, Rebellen und Banditen ist hoch. Sie fordern immer wieder Todesopfer und Verletzte. So auch während Bombenanschlägen im Dezember 2023 in Marawi City, im April 2023 in Isulan, im November 2022 in Tacurong und im Mai 2022 in Isabela. Es besteht ein hohes Entführungsrisiko durch kriminelle und terroristische Gruppierungen.

Bei Reisen in die nord-östlichen Provinzen von Mindanao ist grösste Vorsicht geboten: Misamis Oriental, Agusan del Norte, Surigao del Norte und Dinagat Islands.
Erkundigen Sie sich vor und während Reisen in diese Provinzen bei den lokalen Behörden über die aktuelle Sicherheitslage. 

Sulu-See:
Von Reisen in den südlichen Teil und auf die Inseln der Sulu-See, einschliesslich des Sulu-Archipels (Inseln Basilan, Jolo, Sulu, Tawi-Tawi etc.), wird abgeraten. 
Bei Reisen in den nördlichen Teil der Sulu-See erkundigen Sie sich vor und während der Reise bei den lokalen Behörden über die aktuelle Sicherheitslage und lassen Sie grösste Vorsicht walten.

Visayas:
Erkundigen Sie sich vor und während der Reise bei den lokalen Behörden über die aktuelle Sicherheitslage und lassen Sie grosse Vorsicht walten.

In der Vergangenheit kam es wiederholt zu bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen der Armee und Rebellengruppen. Die Zusammenstösse forderten immer wieder Todesopfer sowie Verletzte und haben viele Personen aus diesen Regionen vertrieben. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass es zu erneuten Auseinandersetzungen kommt.

Bei Reisen in ländliche Gebiete, auch wenn oben nicht ausdrücklich erwähnt, ist grösste Vorsicht geboten. Unternehmen Sie Wanderungen in abgelegene Gebiete nur in Begleitung einer ortskundigen Reiseleitung und vergewissern Sie sich, dass die aktuelle Sicherheitslage abgeklärt worden ist. In nicht erschlossenen Gebieten und in regionalen Konfliktgebieten, wo Terrorgruppen aktiv sind, hat die Schweizer Botschaft in Manila nur begrenzte oder gar keine Möglichkeit zur Hilfe in Notsituationen.

Kriminalität

Die Kriminalitätsrate ist hoch. Taschendiebstähle und Betrügereien sind häufig. In Manila ist die Kleinkriminalität besonders in den Vergnügungsvierteln hoch.
Die Gewaltkriminalität steigt im ganzen Land. Es wird eine Zunahme von tödlichen Überfällen auf ausländische Staatsangehörige festgestellt. Gewalttaten können von organisierten Banden oder von Einzeltätern ausgehen.

Entführungen und andere Erpressungsmethoden zwecks Erlangens von Löse- und Schutzgeldern sind landesweit, insbesondere in Metro Manila, verbreitet; es sind auch ausländische Staatsangehörige davon betroffen.

Seien Sie vorsichtig bei Angeboten von Unbekannten. Es kommt vor, dass Kriminelle vorgeben, eine Freundschaft oder Geschäftsbeziehung anbahnen zu wollen und Personen einladen. Einmal vor Ort, werden diese Personen bedroht oder entführt, um Geld zu erpressen. Auch bei Stellenangeboten stecken oft kriminelle Absichten dahinter, um Personen zur Mitarbeit bei Betrügereien zu nötigen.

Unter anderem werden folgende Vorsichtsmassnahmen empfohlen:

  • Tragen Sie keine Wertgegenstände (Uhren, Schmuck, etc.) und nur wenig Geld auf sich.
  • Setzen Sie Kreditkarten und Schecks mit Vorsicht ein, denn Missbrauch ist verbreitet.
  • Vermeiden Sie nächtliche Spaziergänge und Überlandfahrten.
  • Gewisse Taxifahrerinnen und Taxifahrer in Manila scheuen vor Streitereien um den Fahrpreis und Erpressungsversuchen nicht zurück. Benutzen Sie deshalb nur offizielle Taxis, die Sie vorgängig bestellt haben, oder Hotel-Taxis.
  • Nehmen Sie von Unbekannten keine Getränke oder Esswaren an. Es kommt vor, dass diese mit Betäubungsmitteln versetzt werden, um das Opfer zu berauben.
  • Es kommt vor, dass sich Personen als Personal der Immigrationsbehörde ausgeben und Ihnen Ihre Hilfe anbieten. Wenden Sie sich deshalb bei Fragen betreffend Einreise und/oder Aufenthalt nur persönlich an eines der offiziellen Immigration Offices im Land.
  • Allgemein ist Vorsicht geboten, wenn Unbekannte (philippinische oder ausländische Staatsangehörige) spontan Mitfahrgelegenheiten anbieten oder nach Hause einladen.
  • Beziehungsdelikte sowie Erpressungsversuche sind relativ häufig, und stehen oft im Zusammenhang mit Vorwürfen wegen Pädophilie. Zurückhaltung im Umgang mit Kindern ist angezeigt.
  • Wenn Sie mit den Verhältnissen in den Philippinen nicht vertraut sind, lassen Sie sich bei Reisen ins Landesinnere mit Vorteil von einer vertrauenswürdigen, ortskundigen Führerin oder einem vertrauenswürdigen, ortskundigen Führer begleiten.
  • Leisten Sie bei einem Überfall keinen Widerstand, denn die Gewaltbereitschaft ist hoch.

In den philippinischen Gewässern ist Piraterie verbreitet. Beachten Sie die spezifischen Informationen:
Maritime Risiken und Piraterie

Verkehr und Infrastruktur

Das Strassennetz ist vor allem ausserhalb der grossen Städte nicht sehr gut ausgebaut. Es ist von grossem Vorteil, in den grossen Städten und bei Überlandfahrten die Dienste einer versierten Fahrerin oder eines versierten Fahrers in Anspruch zu nehmen.

Die Sicherheitsvorkehrungen der Schiffsverbindungen sind mitunter mangelhaft (Überbelegung, ungenügende Ausrüstung). Lassen Sie deshalb bei der Wahl dieser Transportmittel Vorsicht walten.

Grenzübergänge können kurzfristig vorübergehend geschlossen werden, z.B. um die Ausbreitung von Krankheiten zu verhindern. Informieren Sie sich bei den lokalen Behörden oder direkt bei den Grenzposten.

Besondere rechtliche Bestimmungen

Vergehen gegen das Betäubungsmittelgesetz (Besitz, Herstellung, Handel) werden schon bei geringsten Mengen und bei jeder Art von Drogen mit lebenslanger Haft geahndet. Die Polizei geht im ganzen Land hart bei Betäubungsmitteldelikten vor. Bei Festnahmen in einem Flug- oder Fährhafen wird strafverschärfend Handel unterstellt.

Sehr hohe Strafen werden auch bei Sexualdelikten, einschliesslich Prostitution, verhängt.

An öffentlichen Orten besteht ein Rauchverbot. Im Freien, in öffentlichen Verkehrsmitteln, Bahnhöfen, in öffentlichen Gebäuden und Restaurants etc. darf nur in speziell gekennzeichneten Zonen geraucht werden. Der Alkoholkonsum auf öffentlichen Plätzen, in Parks etc. ist kommunal geregelt und in einigen Gemeinden ganz oder teilweise verboten. Informieren Sie sich an Ihren jeweiligen Aufenthaltsorten bei ortsansässigen Kontaktpersonen oder Hotel über die lokalen Gesetze.

Die Teilnahme an Demonstrationen und andere politische Aktivitäten sind ausländischen Staatsangehörigen verboten und können mit Deportation und/oder Einreisesperre geahndet werden.

Es ist verboten, Beamtinnen und Beamte zu beleidigen. Am Flughafen wird ein nach philippinischem Verständnis unhöfliches Benehmen mit Einreisesperre, Geldstrafe oder Haft geahndet.

Gerichtsverfahren können sich über mehrere Jahre hinziehen. Die Haftbedingungen sind prekär.

Naturbedingte Risiken

Die Philippinen liegen in einem Erdbebengebiet und zählen mehrere Vulkane. Erdbeben und Vulkanausbrüche können neben Verwüstungen auf dem Land auch Tsunami auslösen. Tsunami, die durch Erdbeben im südostasiatischen oder im pazifischen Raum ausgelöst werden, können auch die Philippinen erreichen.
Philippine Institute of Volcanology and Seismology PHIVOLCS

Das Land wird mehrmals jährlich von Taifunen heimgesucht. Solche Stürme und heftige Regenfälle verursachen des Öfteren Überschwemmungen, Erdrutsche und schwere Infrastrukturschäden. Auch der Reiseverkehr kann vorübergehend beeinträchtigt werden. Informieren Sie sich vor Reisen über den aktuellen Zustand der Infrastruktur an ihrem Reiseziel.

Beachten Sie die Vorhersagen des staatlichen Wetterdienstes PAGASA und befolgen Sie generell die Warnungen und Instruktionen der lokalen Behörden, z.B. Absperrungen um aktive Vulkane, Evakuationsbefehle.
PAGASA

World meteorological organization (WMO)

National Disaster Risk Reduction and Management Council

Sollte sich während Ihres Aufenthalts eine Naturkatastrophe ereignen, melden Sie sich möglichst rasch bei Ihren Angehörigen und befolgen Sie die Anweisungen der Behörden. Sind die Verbindungen ins Ausland unterbrochen, kontaktieren Sie die Schweizer Botschaft in Manila.

Medizinische Versorgung

Die medizinische Versorgung ist besonders auf dem Land nicht immer gewährleistet. Krankenhäuser verlangen vor Behandlung eine Vorschusszahlung (Kreditkarte oder Bargeld). In öffentlichen Spitälern muss das zur Behandlung notwendige Material und die Medikamente üblicherweise von den Patientinnen und Patienten selbst (respektive den Angehörigen) besorgt werden. Personen mit einem negativen Rhesusfaktor können unter Umständen nur mit Schwierigkeiten eine Bluttransfusion erhalten.

Wenn Sie auf bestimmte Medikamente angewiesen sind, sollte Ihre Reiseapotheke einen ausreichenden Vorrat enthalten. Bedenken Sie jedoch: In vielen Ländern gelten besondere Vorschriften für die Mitnahme von betäubungsmittelhaltigen Medikamenten (z.B. Methadon) und Substanzen, mit denen psychische Erkrankungen behandelt werden. Erkundigen Sie sich gegebenenfalls vor der Abreise direkt bei der zuständigen ausländischen Vertretung (Botschaft oder Konsulat) und konsultieren Sie die Rubrik Reiselinks, wo Sie unter anderem weitere Informationen zu diesem Thema sowie generell zur Reisemedizin finden.
Über die Verbreitung von Krankheiten und mögliche Schutzmassnahmen informieren medizinische Fachpersonen und Impfzentren.
Reiselinks

Besondere Hinweise

Tragen Sie stets Ihren Pass auf sich, um sich bei den häufigen Sicherheitskontrollen ausweisen zu können (oder eine Fotokopie davon, die auch den Einreisestempel einschliesst).

Kinder unter 15 Jahren, die alleine, nur mit einem Elternteil oder mit einer Drittperson reisen, müssen für die Einreise besondere Formalitäten erfüllen. Ausserdem können die philippinischen Einreisebehörden den Pass bis zur Wiederausreise zurückbehalten. Erkundigen Sie sich frühzeitig bei der Botschaft der Philippinen in Bern über die genauen Vorschriften.

Alle Reisenden müssen sich vor der Einreise auf eTravel, dem Einreiseportal der philippinischen Behörden registrieren. Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte die Botschaft der Philippinen in Bern.
eTravel
Ausländische Vertretungen in der Schweiz

Nützliche Adressen

Allgemeine Notruf-Nummer: 911
Philippinische Zollvorschriften: Bureau of Customs

Schweizer Vertretungen im Ausland: Wenn Sie im Ausland in eine Notlage geraten, können Sie sich an die nächste Schweizer Vertretung oder an die Helpline EDA wenden.
Schweizer Botschaft in den Philippinen

Helpline EDA

Ausländische Vertretungen in der Schweiz: Auskunft über die Einreisevorschriften (zugelassene Ausweise, Visum etc.) erteilen die zuständigen ausländischen Botschaften und Konsulate. Sie informieren auch über die Zollbestimmungen für die Ein- und Ausfuhr von Tieren und Waren: elektronische Geräte, Souvenirs, Medikamente etc.
Ausländische Vertretungen in der Schweiz

Ausschluss der Haftung
Die Reisehinweise des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA) stützen sich auf eigene, als vertrauenswürdig eingeschätzte Informationsquellen. Sie verstehen sich als nützliche Hinweise zur Planung einer Reise. Das EDA kann Reisenden aber den Entscheid und die Verantwortung für die Vorbereitung und Durchführung der Reise nicht abnehmen.
Gefahrensituationen sind oft nicht vorhersehbar, unübersichtlich und können sich rasch ändern. Das EDA übernimmt keine Gewähr für die Vollständigkeit der Reisehinweise und für die Richtigkeit des Inhalts von verlinkten externen Internetseiten. Es lehnt jede Haftung für allfällige Schäden im Zusammenhang mit einer Reise ab. Forderungen im Zusammenhang mit der Annullierung einer Reise sind direkt beim Reisebüro oder der Reiseversicherung geltend zu machen.