Alle 58 Projekte sind seit Juni 2017 abgeschlossen. Die ursprünglich definierten Projekteziele wurden erreicht und teilweise sogar übertroffen.
Resultate in Polen
Ein Überblick über die erreichten Resultate:
Forschung
135 Doktoranden und Postdoktoranden haben dank einem SCIEX-Stipendium einen befristeten Forschungsaufenthalt an einer Schweizer Universität absolviert. Die wissenschaftliche Zusammenarbeit zwischen Polen und der Schweiz hat sich ausserdem dank 50 Forschungsinstitutionen, die am gemeinsamen schweizerisch-polnischen Forschungsprogramm beteiligt sind, verstärkt.
Projektbeschrieb (PDF, 2 Seiten, 201.4 kB, Deutsch)
Risikokapital und Garantien
Um das fehlende Eigenkapital und den fehlenden Zugang zu externen Finanzierungsquellen wettzumachen, erhielten bis Ende 2017 35 polnische Unternehmen Investitionen aus Risikokapitalfonds und 1224 Unternehmen bekamen Garantien. Dies ermöglichte die Schaffung von 1107 Stellen. Diese Fonds laufen weiter und ermöglichen dank Rückzahlungen weitere Investitionen in KMUs.
Finanzberichterstattung
Rund 14’000 Personen vertieften ihre Kenntnisse im Bereich Rechnungslegung und Buchprüfung. Neu entwickelte Software erleichtert den KMUs die Arbeit.
Soziale Verantwortung von Unternehmen
Die polnischen Behörden haben 14 regionale Strategien zur sozialen Verantwortung von Unternehmen (SCR) ausgearbeitet. Mit Pilotprojekten in 177 polnischen KMUs wurden konkrete Massnahmen umgesetzt.
Gesundheitsprävention
Verschiedene Programme dienen der Prävention von Hepatitis C, Übergewicht, Alkoholismus und Tabakkonsum und fördern die Mundhygiene bei Kindern. Mehr als 390000 Kinder im Alter von drei bis fünf Jahren nahmen an erzieherischen Aktivitäten von speziell ausgebildetem Pflegepersonal teil. Ausserdem profitierten landesweit Eltern mit Kindern zwischen null und zwei Jahren von Präventionsaktivitäten. Die Prävention von Übergewicht und die Förderung von gesunder Ernährung wurden als strategische Ziele in das Nationale Gesundheitsprogramm 2016–2020 aufgenommen. Das Nationale Institut für Lebensmittel und Ernährung, ein Partner des von der Schweiz finanzierten Projekts, ist für die Aufklärungsarbeit im Bereich gesunde Ernährung und Lebensweise zuständig. Rund 7500 Personen aus dem medizinischen und nichtmedizinischen Bereich, darunter Tattoostudios, erhielten Schulungen bezüglich HIV-Prävention. Zusammen mit anderen Initiativen war ein Präventionsprojekt im Bereich Alkohol- und Tabakkonsum erfolgreich: Beinahe 500'000 Schülerinnen und Schüler, sowie 900 medizinisches Personal und 3600 Lehrpersonen nahmen an entsprechenden Ausbildungs- und Sensibilisierungs-Programmen teil.
Verbesserung der medizinischen und sozialen Versorgung
Die Qualität der Dienstleistungen von sozialmedizinischen Zentren in den Woiwodschaften Swietokrzyskie, Lubelskie, Małopolskie und Podkarpackie konnte dank der Sanierung und Modernisierung der Infrastruktur sowie Schulungen des Pflegepersonals verbessert werden. Rund 70% der Angestellten (medizinische Fachkräfte und Pflegepersonal) von Partnereinrichtungen sind dank Schulungsprogrammen besser qualifiziert und schätzen die neuen Arbeitsbedingungen. Die sozialmedizinischen Zentren haben nun eine höhere Belegung bei den Rehabilitationen und bieten unterschiedliche Therapien an, die die Autonomie der Patienten erhöhen. Die Projekte erlaubten insgesamt 68% der Heimbewohner an Rehabilitations – und anderen Behandlungen teilzunehmen.
Die Schweiz ist in Polen in den Bereichen erneuerbare Energien, Abfallentsorgung, Biodiversität und öffentlicher Verkehr tätig. Ziel ist es, die Umwelt zu schützen und die negativen Auswirkungen der Erderwärmung auf die Bevölkerung zu reduzieren. Im Rahmen des schweizerisch-polnischen Kooperationsprogramms wurden über 230’000 Personen für Umweltanliegen sensibilisiert.
Erhöhung der Energieeffizienz und Förderung erneuerbarer Energien
In den letzten fünf Jahren hat die Schweiz in Polen zehn Projekte im Bereich Energieeffizienz und erneuerbare Energien unterstützt. Im Südosten Polens, der Schwerpunktregion des Schweizer Erweiterungsprogramms, erhielten rund 50 polnische Gemeinden eine Kofinanzierung für den Kauf und die Installation von Solaranlagen zur Aufbereitung von Warmwasser für 25 000 Haushalte und 210 gemeinnützige Gebäude. Bei 120 öffentlichen Gebäuden wurden zudem Photovoltaikanlagen auf den Dächern sowie rund 40 geothermische Wärmepumpen montiert. Im Nordosten Polens wurden über 90 öffentliche Gebäude an 24 Standorten modernisiert und mit Solarpanels ausgerüstet.
Um die Energieeffizienz des Heizsystems der Stadt Warschau zu optimieren, wurden gut 100 kommunale Heizstationen, d.h. 20 Prozent des Systems, durch 810 individuelle Stationen ersetzt. Diese kommen etwa 100 000 Einwohnerinnen und Einwohnern zugute. Das Schweizer Erweiterungsprogramm unterstützte auch den Bau einer Biomasseanlage. So profitieren die 35 000 Bewohnerinnen und Bewohner der Stadt Lebork nun von diesem innovativen System, das 37 Prozent des Heiz- und Elektrizitätsbedarfs der Stadt abdeckt. Bei allen Projekten wurden zudem breit angelegte Massnahmen zur Sensibilisierung der Bevölkerung für die Themen erneuerbare Energien und Umweltschutz durchgeführt. Dank des Schweizer Programms in Polen konnte die Luftqualität verbessert werden und die CO2-Emissionen wurden um jährlich 88 000 Tonnen reduziert.
Projektbeschrieb (PDF, 2 Seiten, 746.2 kB)
Abfallbewirtschaftung
Dank dem schweizerisch-polnischen Kooperationsprogramm leben heute 44’000 Familien in asbestfreien Häusern. Seit dem Projektbeginn 2012 wurden 130'000 Tonnen Asbest entsorgt und neutralisiert. Im Rahmen eines der unterstützten Projekte wurde eine neue Abfallbehandlungsanlage gebaut. Davon profitieren 81’000 Bewohnerinnen und Bewohner in der Subregion Lubartow und in Lublin (Woiwodschaft Lubelskie). Dank dem Projekt wurde das Recyclingsystem verbessert: Abfalltrennung, Verwertung von kompostierbaren Abfällen und Gewinnung von Methan aus Abfällen zur Energieerzeugung (Biogas).
Förderung von Biodiversität und Naturschutz
Sieben Projekte tragen zum Umwelt- und Naturschutz bei. Sie decken ein weites Spektrum an Aktivitäten ab: Kartierung von Arten und Lebensräumen, Ausarbeitung von Erhaltungsstrategien und Umsetzung konkreter Wiederherstellungsmassnahmen. Gleichzeitig wurden NGO und deren Mitglieder in die Sensibilisierungskampagnen im Bereich Biodiversität und Umweltmonitoring der Projekte einbezogen. So konnte das Wissen über 30 bedrohte Vogelarten verbessert werden, was zu einem besseren Schutz dieser Vögel beitrug. In einem anderen Projekt wurde die Flora von 800 Hektar Grasland inventarisiert. Ein weiteres Projekt stellte 39 Bauern 700 Schafe zur Verfügung und sensibilisierte die Bauern gleichzeitig für einen ökologischen Landbau. Bei anderen Projekten wurden 6km Flussufer restauriert, 15 sogenannte Altwasser saniert und 5300km2 Wald und Ackerland evaluiert mit dem Ergebnis, dass 770m Migrationskorridore erhalten werden konnten, die es den Tieren erlauben, von Menschen erbaute Barrieren zu überwinden.
Förderung von Sicherheit und Zuverlässigkeit des öffentlichen Lokal- und Regionalverkehrs
Mit dem Bau eines neuen Verkehrshubs in Legionowo (20km nördlich von Warschau) soll der öffentliche Verkehr ausgebaut und die Verbindungen zur Hauptstadt verbessert werden. Das Angebot für die Passagiere umfasst ein Bahnhofsgebäude mit einer öffentlichen Bibliothek, ein Informationssystem für Reisende, einen Park-and-Ride-Service und eine neue Zufahrtsstrasse. Weitere Massnahmen: vier Dieselzüge für die Strecke zwischen Malbork und Grudziadz in der Region Pomorskie, Modernisierung eines Zugs, Erneuerung von Bahnstrecken und Lieferung von sechs Zügen an das Warschauer S-Bahn-Netz. Hohe Bahnübergänge wurden mit neuen automatischen Signalsystemen ausgestattet und 25km Bahnstrecken wurden vollständig repariert.
Verbesserung der Grenzsicherheit und Modernisierung von Grenzübergängen
Verschiedene Projekte tragen zur Sicherung der 1200km langen Schengen-Ostgrenze zwischen Weissrussland und der Ukraine bei. Die Renovation und der Ausbau der beiden Grenzübergänge Połowce (Fahrzeuge) und Siemianówka (Bahn) wurden abgeschlossen. Die Grenzformalitäten sind effizienter, der Grenzübertritt ist sicherer geworden, und der Verkehr auf den beiden wieder aufgebauten Grenzübergängen hat zugenommen. Die durchschnittlichen Abfertigungszeiten für die Züge beim Bahnhof Siemianówka haben von 2.5 auf 1.7 Stunden ab-, und gleichzeitig die Zoll-Einnahmen um 90% zugenommen. Gemäss Zolldaten nahmen die Einkäufe von Ausländern in Polen, namentlich aus Belarus, beim Grenzübergang Polowce von 30 Millionen PLN im Jahr 2015 auf 35 Millionen PLN im Jahr 2016 zu. 90% der mobilen Grenzwächterinnen und Grenzwächter, die in der Nähe der Grenze stationiert sind, konnten ihre Kenntnisse dank speziellen Schulungen verbessern.
Unterstützung im Bereich Migration und Krisenmanagement
99 lokale Behörden und Zivilschutzeinrichtungen in den drei Woiwodschaften Podkarpackie, Małopolska und Lubelskie wurden in Krisenmanagement geschult. 72 Institutionen einschliesslich 26 NGO sowie Gruppierungen von Migrantinnen und Migranten erwarben Kenntnisse und Kompetenzen im Bereich Migrationsmanagement. Die Arbeiten am Ärztlichen Kontrollzentrum (Epidemiological Filter), das sich in einem der wichtigsten Asylaufnahmezentren (Biala Podlaska) befindet, sind abgeschlossen. Der Betrieb wurde 2017 aufgenommen und ist gemäss Meinung polnischer Experten ein Meilenstein in der erfolgreichen Behandlung der Migration, sowohl auf Mikro – wie Makroeben.
Verbesserung der Verkehrssicherheit
In sieben Bezirken der Woiwodschaften Małopolskie, Lubelskie und Mazowieckie erhöhen verkehrsberuhigende Massnahmen die Verkehrssicherheit. Die Infrastrukturverbesserungen gingen Hand in Hand mit der Schulung von rund 650 Verkehrspolizistinnen und Verkehrspolizisten. Die Wirkung des Projekts zeigt sich in einer deutlichen Abnahme der Unfälle mit Fussgängerbeteiligung in den Regionen, in denen Aktivitäten durchgeführt wurden. Im Zusammenhang mit anderen Verkehrssicherheitsinitiativen trug das Projekt dazu bei, die Zahl der Verletzten durch Verkehrsunfälle um 17% zu senken (von 3571 im Jahr 2012 auf 2938 im Jahr 2015).
Projektbeschrieb (PDF, 249.3 kB)
Schweizerisch-polnischer Partnerschaftsfonds
Im Jahr 2015 wurden in Polen 21 Partnerschaftsprojekte, die den Austausch von Wissen und Knowhow zwischen schweizerischen und polnischen Gemeinden und Institutionen fördern, abgeschlossen. Insgesamt fanden rund 30 Besuche statt, an denen 384 Polinnen und Polen teilnahmen. Dabei nahmen 147 Personen an 25 Veranstaltungen teil, die die Projektpartner in der Schweiz organisiert hatten.
Projektbeschrieb (PDF, 2 Seiten, 692.0 kB)
Unterstützungsfonds für NGO
336 Nichtregierungsorganisationen (NGO) erhielten finanzielle Mittel aus einem Unterstützungsfonds, um die Mitwirkung der Zivilgesellschaft an der wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung des Landes zu fördern und zu stärken. Alle Projekte konnten planmässig abgeschlossen werden. Die NGO organisierten rund 5800 Sensibilisierungskampagnen über Bürgerbeteiligung. Insgesamt beteiligten sich rund 150'000 Bürger an Aktivitäten der Projekte.
Projektbeschrieb (PDF, 2 Seiten, 140.0 kB, Deutsch)