Die bilateralen Beziehungen zwischen der Schweiz und Ruanda waren lange Zeit von der Entwicklungszusammenarbeit geprägt. Heute besteht auf beiden Seiten der Wille, die Beziehungen auszuweiten und zu intensivieren.
Bilaterale Beziehungen Schweiz–Ruanda
Schwerpunkte der diplomatischen Beziehungen
Die Schweiz hat eine Subsahara-Afrika-Strategie für den Zeitraum 2021–2024 ausgearbeitet.
Die Beziehungen zwischen der Schweiz und Ruanda sind gut und von der langjährigen Entwicklungszusammenarbeit geprägt. Beide Staaten engagieren sich für eine Vertiefung und Diversifizierung ihrer Beziehungen. Ruanda gehört sowohl zur Region der Grossen Seen als auch zu den «wirtschaftlichen Löwinnen».
Subsahara-Afrika-Strategie 2021–2024 (PDF, 48 Seiten, 3.0 MB, Deutsch)
Wirtschaftliche Zusammenarbeit
Die Wirtschafts- und Handelsbeziehungen zwischen der Schweiz und Ruanda sind bescheiden. Gemäss der Schweizer Subsahara-Afrika-Strategie gehört Ruanda aber trotzdem zu den «wirtschaftlichen Löwinnnen.» Dabei handelt es sich um dynamisch wachsende afrikanische Staaten mit hohem wirtschaftlichem Potenzial, insbesondere bezüglich Investitionen und Handel.
Zusammenarbeit in den Bereichen Bildung, Forschung und Innovation
Forschende aus Ruanda können sich beim Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) um Bundes-Exzellenz-Stipendien bewerben.
Bundes-Exzellenz-Stipendien für ausländische Forschende und Kunstschaffende, SBFI
Friedensförderung und menschliche Sicherheit
Im Rahmen ihrer Kooperationsstrategie für die Region der Grossen Seen (Burundi, DRK und Ruanda) engagiert sich die Schweiz für Frieden, Stabilität, Armutsreduktion und den Schutz der Zivilbevölkerung. Sie unterstützt die Stärkung der demokratischen Prozesse, die Einhaltung der Menschenrechte, den sozialen Zusammenhalt und die Schaffung von Arbeitsplätzen, namentlich für junge Menschen. Durch den Einsatz ihrer aussenpolitischen Instrumente – Diplomatie, Entwicklungszusammenarbeit, Friedensförderung und Menschenrechte sowie humanitäre Hilfe – will die Schweiz die Fähigkeiten der Bevölkerung im Umgang mit Krisen und Herausforderungen stärken.
Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Hilfe
Der Schwerpunkt der Schweiz in Ruanda liegt auf der Entwicklungszusammenarbeit. Die Kernbereiche ihres Engagements sind die Unterstützung der öffentlichen Gesundheitssysteme und der Bekämpfung der Gewalt gegen Frauen sowie Berufsbildung, Schaffung von Arbeitsplätzen und wirtschaftliche Entwicklung. Die Schweiz engagiert sich zudem für die Verbesserung der Medienlandschaft und eine gute Regierungsführung.
Schweizerinnen und Schweizer in Ruanda
Ende 2020 lebten gemäss Auslandschweizerstatistik 108 Schweizerinnen und Schweizer in Ruanda und 347 ruandische Staatsangehörige in der Schweiz.
Geschichte der bilateralen Beziehungen Schweizer
Die Schweiz anerkannte Ruanda, als das Land 1962 die Unabhängigkeit erlangte. 1963 wurde Ruanda zu einem Schwerpunktland der schweizerischen Entwicklungshilfe. In diesem Rahmen waren mehrere Schweizer Staatsangehörige als persönliche Berater des ruandischen Präsidenten tätig. Nach dem Völkermord von 1994 stellte die Schweiz ihre Entwicklungszusammenarbeit für vier Jahre ein, leistete aber humanitäre Hilfe für die Opfer. Seit 2009 ist die Schweiz im Rahmen eines regionalen Programms in Ruanda aktiv. Die diplomatische Zuständigkeit für Ruanda liegt bei der Schweizer Botschaft in Kenia.