Die Beziehungen zwischen der Schweiz und Slowenien sind ausgezeichnet. Sie sind geprägt durch enge menschliche, wirtschaftliche, wissenschaftliche und kulturelle Beziehungen, eine Reihe bilateraler Abkommen und eine gute Zusammenarbeit in multilateralen Organisationen. Als alpin geprägte Länder haben Slowenien und die Schweiz viele Gemeinsamkeiten und eine ähnliche Mentalität.
Bilaterale Beziehungen Schweiz–Slowenien
Schwerpunkte der diplomatischen Beziehungen
Die beiden Staaten haben zahlreiche Verträge abgeschlossen, darunter ein Investitionsschutz-, ein Doppelbesteuerungs- und ein Sozialversicherungsabkommen. 2008 wurde ein Abkommen über wissenschaftliche und technische Zusammenarbeit unterzeichnet.
Da Slowenien und die Schweiz oft gleiche Standpunkte vertreten, bestehen zahlreiche Möglichkeiten zur Zusammenarbeit im Rahmen der multilateralen und humanitären Politik.
Wirtschaftliche Zusammenarbeit
Die Wirtschaftsbeziehungen zwischen den beiden Ländern sind sehr gut. Der Handel zwischen der Schweiz und Slowenien hat sich in den letzten Jahren ausserordentlich positiv entwickelt. Seit 2017 hat sich der bilaterale Handel bis 2022 um 1900% vervielfacht, womit die Schweiz 2022 erste Handelspartnerin Sloweniens mit einem Handelsvolumen von CHF 18.2 Mrd. wurde. Die Schweiz exportiert primär pharmazeutische und chemische Produkte nach Slowenien. Slowenien exportiert hauptsächlich Chemikalien und Pharmazeutika in die Schweiz.
Die Schweiz ist nach Österreich und Luxemburg die drittwichtigste Investorin in Slowenien. Rund 40 Schweizer Unternehmen sind derzeit in Slowenien ansässig.
Handelsförderung, Switzerland Global Enterprise
Zusammenarbeit in den Bereichen Bildung, Forschung und Innovation
Der Schweizerische Nationalfonds (SNF) hat seit 2011 43 Projekte von Schweizer Forschenden gefördert, die eine direkte Kooperationskomponente mit Slowenien enthielten. Die Slowenische Forschungsagentur (ARRS) und das SNF unterzeichneten dafür im Februar 2019 ein Lead Agency-Abkommen. Im Weave-Verfahren steht in regelmässigen Abständen das Förderinstrument Research Projects zur Verfügung.
Forschende und Kulturschaffende aus Slowenien können sich beim Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) um Bundes-Exzellenz-Stipendien bewerben.
Slowenische Forschungsagentur (ARRS) (en)
Bundes-Exzellenz-Stipendien für ausländische Forschende und Kunstschaffende, SBFI
Schweizer Erweiterungsbeitrag
Als Mitglied der Europäischen Union (EU) gehörte Slowenien zu den Empfängerstaaten des Schweizer Beitrags für die Verringerung der wirtschaftlichen und sozialen Ungleichheiten in der erweiterten EU. 2007–2017 trug die Schweiz in Slowenien mit 20,9 Millionen CHF zur erfolgreichen Umsetzung von 8 Projekten bei. Grundlage war das slowenisch-schweizerische Rahmenabkommen vom 20. Dezember 2007.
Die Abwicklung des Programms in Slowenien wurde von der Schweizer Botschaft in Ljubljana begleitet. Für die Genehmigung der Projekte waren das Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) und die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) in Bern zuständig.
Im Rahmen des zweiten Schweizer Beitrags sollten 16 Millionen CHF für Projekte im Bereich Energieeffizienz und erneuerbare Energien in der alpinen Region Sloweniens zweckgebunden werden.
Slowenien – Partnerland des Schweizer Erweiterungsbeitrags
Kulturaustausch
Der kulturelle Austausch gestaltet sich rege. Musiker, Schriftsteller und bildende Künstler aus Slowenien und der Schweiz bestreiten regelmässig Veranstaltungen im jeweiligen Gastland.
Die Kooperation zwischen der Pro Helvetia und den österreichischen Bibliotheken im Ausland wurde in 2018 auch nach Slowenien ausgeweitet. An der Universitätsbibliothek in Maribor hat die Botschaft in der Österreichischen Bibliothek eine «Schweizer Literaturecke» eröffnet, die auch als Kulturplattform für Lesungen und Veranstaltungen dienen soll.
Schweizerinnen und Schweizer in Slowenien
Laut der Auslandschweizerstatistik waren im Februar 2023 541 Schweizerinnen und Schweizer in Slowenien gemeldet.
Geschichte der bilateralen Beziehungen
Die Schweiz und Slowenien haben im Januar 1992 diplomatische Beziehungen aufgenommen. Seit diesem Jahr ist Slowenien in Bern mit einer Botschaft vertreten. 2001 wurde die Schweizer Botschaft in der Hauptstadt Ljubljana eröffnet.
Während der Übergangsphase der 90er-Jahre unterstützte die Schweiz ein Projekt zur Modernisierung der slowenischen Verwaltung, das zur Gründung einer Akademie für die Ausbildung von Verwaltungsfachleuten führte.