Literaturdiskurs Melancholie
Literatursymposium und Lesungen
23., 24.11.2015
Melinda Nadj Abonji erhielt im Jahr 2010 für ihren Roman Die Tauben fliegen auf, den Deutschen, wie auch den Schweizer Buchpreis. Im Interview für die slowenische Tageszeitung Delo im August 2013, gestand sie, dass sich ihr Leben damit völlig verändert habe. Zwei Jahre hätte sie nämlich keine freie Minute gehabt und arbeitete bis zur Ausschöpfung. Was sie dabei als Schön empfunden habe sei, dass man ihre Meinung und Stimme nach diesen Preisungen in ganz unterschiedlichen Kontexten wahrgenommen hat.
Sie zog mit ihren Eltern im Jahr 1973 in die Schweiz. Damals war sie fünf Jahre alt. Ursprünglich kommt die Familie nämlich aus dem ehemaligen Jugoslawien, präziser aus Bečej, Serbien, wo sie der ungarischen Minderheit angehörten. Die Vielfalt der mitgebrachten und neu lernenden Sprachen empfand sie zuerst als Unsicherheit, später als etwas, was sie bereicherte. Zu ihren Leben gehört auch Musik, was man in Ihrer Schreibweise spürt und mitempfindet.
Melinda Nadj Abonji ist Mitglied des Verbandes Autorinnen und Autoren der Schweiz. Sie gestaltete schon zahlreiche Auftritte als Textperformerin (Solothurner Literaturtage, Internationales Literaturfestival Berlin, Internationales Literaturfestival Leukerbad, Theater La Fourmi Luzern u.a.), verfasste zahlreiche Beiträge für Literaturzeitschriften und Anthologien.
Wie sie die Welt heute empfindet und was sie macht, werden wir am kommenden Literaturdiskurs zum Thema Melancholie erfahren, an welchem sie gemeinsam mit Kathrin Röggla aus Österreich und Martin Mosebach aus Deutschland, weitere drei Lesungen geben wird.
Ljubljana, 23. 11. 2015, Philosophische Fakultät und Kaffeehaus Union
Maribor, 24. 11. 2015, Universitätsbibliothek