Gültig am:
Publiziert am: 08.09.2023

Diese Reisehinweise sind vollständig überarbeitet worden.


Reisehinweise für Mosambik

Diese Reisehinweise entsprechen der aktuellen Lagebeurteilung des EDA. Sie werden laufend überprüft und bei Bedarf angepasst.

Beachten Sie auch die nachstehenden länderunabhängigen Reiseinformationen und die Fokus-Themen; sie sind Bestandteil dieser Reisehinweise.

Grundsätzliche Einschätzung

Wirtschaftliche Schwierigkeiten und soziale Spannungen können jederzeit kurzfristig zu Demonstrationen und gewalttätigen Ausschreitungen führen.

Das Risiko von terroristischen Akten besteht im ganzen Land. Es ist in der Provinz Cabo Delgado besonders hoch, wo auch ein hohes Entführungsrisiko besteht. Beachten Sie das Kapitel Spezifische regionale Risiken und die Rubrik
Terrorismus und Entführungen

Informieren Sie sich vor und während der Reise in den Medien und bei Ihrem Reiseveranstalter oder bei den lokalen Behörden über die Entwicklung der Lage. Befolgen Sie die Anweisungen der lokalen Behörden (Ausgangssperren, etc.) und meiden Sie Kundgebungen und grosse Menschenansammlungen jeder Art.

Spezifische regionale Risiken

Bei der Beschreibung von Gefahrenzonen handelt es sich um ungefähre Angaben; Risiken lassen sich nicht auf exakt umrissene Gebiete einschränken.

Provinzen Sofala, Manica, Zambezia und Tete:
In diesen Provinzen kam es in der Vergangenheit zu bewaffneten Zusammenstössen zwischen den Sicherheitskräften und den Milizen der Opposition Renamo. Durch das Friedensabkommen zwischen der Regierung und der Opposition Renamo sowie die Entwaffnung der Milizen hat sich die Lage beruhigt.
Lassen Sie dennoch Vorsicht walten und informieren Sie sich vor und während Reisen in die Provinzen Sofala, Manica, Zambezia und Tete bei den lokalen Behörden und Ihrem Reiseveranstalter über die aktuelle Lage.

Provinz Cabo Delgado:
Von Reisen in die Provinz Cabo Delgado wird abgeraten, einschliesslich der vorgelagerten Inselgruppen.
In dieser Provinz kommt es sehr häufig zu bewaffneten Angriffen durch terroristische Gruppierungen. Sie überfallen Dörfer, stecken Häuser in Brand und ermorden die Bewohnerinnen und Bewohner. Auch Entführungen kommen vor. Bei der Bekämpfung dieser Gruppierungen durch die lokalen Sicherheitskräfte kommt es zu Schusswechseln, die vereinzelt auch unbeteiligte Personen in Mitleidenschaft ziehen können.
Die Lage ist sehr volatil.

Provinzen Nampula und Niassa:
Von Reisen in die Provinzen Nampula und Niassa wird abgeraten.
Es besteht das Risiko von bewaffneten Angriffen und Entführungen durch terroristische Gruppierungen, die aus der Provinz Cabo Delgado in die Provinzen Nampula und Niassa eindringen. Zum Beispiel sind Anfang September 2022 in der Provinz Nampula bei Angriffen auf Dörfer in den Distrikten Eráti und Memba mehrere Personen getötet worden, darunter eine italienische Ordensschwester. Weitere Personen sind entführt worden. Ebenfalls in der Provinz Nampula sind am 17. Juni 2022 bei einem Angriff auf das Dorf Lúrio eine Person getötet und eine weitere Person verletzt worden.
In der Provinz Niassa wurden im November und Dezember 2021 im Distrikt Mecula mehrere Dörfer sowie ein Armeestützpunkt überfallen und angezündet. Es sind zahlreiche Personen entführt worden.
Mit weiteren Ereignissen dieser Art muss gerechnet werden.

Kriminalität

Die Gewaltkriminalität ist ein ernst zu nehmendes Problem: Diebstähle, Einbrüche, Autodiebstähle unter Androhung oder gar Anwendung von Gewalt sowie Raubüberfälle in den Städten und auf Landstrassen. Von den zunehmenden Entführungen zwecks Lösegelderpressung, teilweise mit Todesfolge, sind sowohl einheimische als auch ausländische Personen betroffen. Unter anderem werden nachstehende Vorsichtsmassnahmen empfohlen:

  • Tragen Sie keine Wertgegenstände (Uhren, Schmuck usw.) auf sich.
  • Seien Sie nach Einbruch der Dunkelheit nie zu Fuss unterwegs.
  • Unternehmen Sie Überlandfahrten ausschliesslich tagsüber und nie alleine.
  • Lassen Sie besondere Vorsicht walten und halten Sie sich nicht alleine an wenig belebten Orten auf. Dies gilt zum Beispiel auch in der Hauptstadt und an Stränden.
  • Halten Sie die Autofenster geschlossen und die Türen verriegelt.
  • Leisten Sie keinen Widerstand bei einem Raubüberfall, da die Gewaltbereitschaft hoch ist. Verbrecher schrecken selbst vor Morden nicht zurück.
  • Seien Sie sich bewusst, dass Korruption verbreitet ist und auch die Polizei involviert sein kann. Versuchen Sie, Ihre Interessen überlegt und höflich zu wahren.

Im Indischen Ozean ist es wiederholt zu Piratenüberfällen gekommen, vereinzelt auch in den Gewässern Mosambiks. Beachten Sie die spezifischen Informationen:
Maritime Risiken und Piraterie

Verkehr und Infrastruktur

In Mosambik herrscht Linksverkehr. Die Verbindungsstrassen von Maputo nach Südafrika sind in gutem Zustand. Der Zustand der übrigen Strassen ist jedoch sehr unterschiedlich (z.B. streckenweise viele Schlaglöcher). Ein zusätzliches Risiko besteht durch die unvorhersehbare Fahrweise vieler Verkehrsteilnehmenden und die ungenügende technische Wartung der Fahrzeuge. Lassen Sie grösste Vorsicht walten. Von nächtlichen Überlandfahrten wird strikte abgeraten.

Die Sicherheitsvorkehrungen für Inlandflüge entsprechen oft nicht europäischen resp. internationalen Standards.

Besondere rechtliche Bestimmungen

Es ist verboten, öffentliche und militärische Einrichtungen, uniformierte Personen usw. zu fotografieren.

Vergehen gegen das Betäubungsmittelgesetz werden hart bestraft.

Die Haftbedingungen sind prekär.

Naturbedingte Risiken

Leichtere Erdbeben kommen gelegentlich vor, vor allem in den Gebirgsregionen und im Gebiet des Rifttals.

Während der Regenzeit (Dezember bis April) kommt es regelmässig zu schweren Überschwemmungen, vor allem im Sambesi-Tal und seinem Einzugsgebiet. Im gleichen Zeitraum können heftige Wirbelstürme auftreten. Überschwemmungen und Stürme verursachen oft schwere Verwüstungen, und es kann längere Zeit dauern, bis die Infrastrukturschäden repariert sind. Berücksichtigen Sie dies bei der Reiseplanung und bleiben Sie in Kontakt mit Ihrem Reiseveranstalter.
World Meteorological Organization

Sollte sich während Ihres Aufenthalts eine Naturkatastrophe ereignen, melden Sie sich möglichst rasch bei Ihren Angehörigen und befolgen Sie die Anweisungen der lokalen Behörden.

Medizinische Versorgung

Die medizinische Versorgung ist schlecht und entspricht nicht europäischem Standard. Zeitweise sind Engpässe bei der Versorgung mit Medikamenten und anderen medizinischen Gütern möglich. Private Krankenhäuser verlangen vor Behandlungen eine Vorschusszahlung. Ernsthafte Erkrankungen und Verletzungen müssen im Ausland behandelt werden (Südafrika oder Europa).

Wenn Sie auf bestimmte Medikamente angewiesen sind, sollte Ihre Reiseapotheke einen ausreichenden Vorrat enthalten. Bedenken Sie jedoch: In vielen Ländern gelten besondere Vorschriften für die Mitnahme von betäubungsmittelhaltigen Medikamenten (z.B. Methadon) und Substanzen, mit denen psychische Erkrankungen behandelt werden. Erkundigen Sie sich gegebenenfalls vor der Abreise direkt bei der zuständigen ausländischen Vertretung (Botschaft oder Konsulat) und konsultieren Sie die Rubrik Reiselinks, wo Sie unter anderem weitere Informationen zu diesem Thema sowie generell zur Reisemedizin finden. Über die Verbreitung von Krankheiten und mögliche Schutzmassnahmen informieren medizinische Fachpersonen und Impfzentren.
Reiselinks

Besondere Hinweise

Sie sind verpflichtet, sich während des Aufenthalts in Mosambik jederzeit mit einem Originalpass oder mit einer Original-Identitätskarte ausweisen zu können. Polizeikontrollen sind häufig. Personen, die sich nicht mit Originaldokumenten ausweisen, können in Untersuchungshaft genommen werden.

Nützliche Adressen

Schweizer Vertretungen im Ausland: Wenn Sie im Ausland in eine Notlage geraten, können Sie sich an die nächste Schweizer Vertretung (Konsularcenter in Pretoria/Südafrika) oder an die Helpline EDA wenden.
Regionales Konsularcenter in Pretoria, Südafrika
Schweizer Botschaft in Mosambik

Helpline EDA

Ausländische Vertretungen in der Schweiz: Auskunft über die Einreisevorschriften (zugelassene Ausweise, Visum etc.) erteilen die zuständigen ausländischen Botschaften und Konsulate. Sie informieren auch über die Zollbestimmungen für die Ein- und Ausfuhr von Tieren und Waren: elektronische Geräte, Souvenirs, Medikamente etc.
Ausländische Vertretungen in der Schweiz

Ausschluss der Haftung
Die Reisehinweise des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA) stützen sich auf eigene, als vertrauenswürdig eingeschätzte Informationsquellen. Sie verstehen sich als nützliche Hinweise zur Planung einer Reise. Das EDA kann Reisenden aber den Entscheid und die Verantwortung für die Vorbereitung und Durchführung der Reise nicht abnehmen.
Gefahrensituationen sind oft nicht vorhersehbar, unübersichtlich und können sich rasch ändern. Das EDA übernimmt keine Gewähr für die Vollständigkeit der Reisehinweise und für die Richtigkeit des Inhalts von verlinkten externen Internetseiten. Es lehnt jede Haftung für allfällige Schäden im Zusammenhang mit einer Reise ab. Forderungen im Zusammenhang mit der Annullierung einer Reise sind direkt beim Reisebüro oder der Reiseversicherung geltend zu machen.