Bern, 01.04.2025 - Nach dem Erdbeben in Myanmar steigt die Zahl der Toten und Verletzten weiter an. Die Katastrophe verschärft die humanitäre Lage, die aufgrund des seit mehreren Jahren andauernden bewaffneten Konflikts ohnehin bereits prekär ist. Als Reaktion auf die aktuellen Bedürfnisse stellt die Schweiz 2,5 Millionen Franken bereit und entsendet zur Unterstützung der UNO-Organisationen mehrere Fachpersonen des Schweizerischen Korps für humanitäre Hilfe (SKH).
Gemäss den jüngsten offiziellen Angaben kamen beim Erdbeben vom vergangenen Freitag in Myanmar mehr als 2000 Menschen ums Leben, über 3400 Personen wurden verletzt. Die Zahlen dürften noch weiter steigen. Weil viele Strassen und Kommunikationseinrichtungen zerstört sind, gestalten sich die Rettungsarbeiten schwierig.
Die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) des EDA hat deshalb beschlossen, Mittel in der Höhe von 2,5 Millionen Franken bereitzustellen. 500 000 Franken stammen aus dem Budget des Kooperationsbüros in Yangon und 2 Millionen Franken aus dem Nothilfefonds der humanitären Hilfe. Die Mittel dienen zur Finanzierung humanitärer Aktivitäten der UNO und der lokalen DEZA-Partner in den betroffenen Regionen und werden für die Bereitstellung von Notunterkünften, Trinkwasser, Nahrungsmitteln und medizinischer Notversorgung verwendet.
Darüber hinaus stellt die DEZA der UNO drei Fachpersonen des Schweizerischen Korps für humanitäre Hilfe (SKH) zur Verfügung. Sie werden das UNEP (United Nations Environment Programme) und das UNDAC-Team (United Nations Disaster Assessment and Coordination) mit Blick auf die durch das Erdbeben verursachten Schäden bei der Bedarfsanalyse, der Identifizierung von chemischen und biologischen Risiken sowie der Beurteilung der Staudammsicherheit unterstützen. Als Beitrag zur internationalen Reaktion auf das Erdbeben, zieht die DEZA ausserdem in Betracht, weitere Fachpersonen auch an andere UNO-Organisationen zu entsenden.
Eine Katastrophe vor dem Hintergrund einer humanitären Krise
Das Erdbeben verschärft die bereits kritische humanitäre Lage, in der der Zugang zu den betroffenen Gebieten ohnehin stark eingeschränkt ist. Bereits vor der Katastrophe waren rund 20 Millionen Menschen in Myanmar aufgrund des seit mehreren Jahren andauernden bewaffneten Konflikts auf humanitäre Hilfe angewiesen. Das Kooperationsprogramm der Schweiz mobilisiert verschiedene Instrumente der Entwicklungszusammenarbeit, der humanitären Hilfe, der Friedensförderung und der Menschenrechtsdiplomatie.
Angesichts der politischen Lage in Myanmar ruft die Schweiz die Militärbehörden und die Konfliktparteien dazu auf, humanitäre Hilfsleistungen gemäss den humanitären Grundsätzen zu erleichtern.
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