Die Beziehungen zwischen der Schweiz und Bolivien sind gut. Bis Ende 2024 ist Bolivien noch ein Schwerpunktland der bilateralen Entwicklungszusammenarbeit (DEZA).
Bilaterale Beziehungen Schweiz–Bolivien
Schwerpunkte der diplomatischen Beziehungen
Die Schweiz und Bolivien haben Abkommen in den Bereichen Luftverkehr, technisch-wissenschaftliche Zusammenarbeit sowie Katastrophenhilfe abgeschlossen.
Die DEZA ist seit 1968 in Bolivien aktiv. Im Rahmen ihrer Kooperationsstrategie wurden Projekte in den Bereichen Dezentralisierung und Menschenrechte, Minderung der Folgen des Klimawandels sowie Beschäftigung und Einkommen durchgeführt.
Wirtschaftliche Zusammenarbeit
Die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen der Schweiz und Bolivien sind bescheiden. Im Jahr 2023 importierte die Schweiz Waren im Wert von 8,9 Millionen CHF, vor allem landwirtschaftliche Produkte, Bergbauerzeugnisse und Maschinen. Die Schweizer Exporte nach Bolivien beliefen sich im gleichen Jahr auf 10,8 Millionen CHF, namentlich Maschinen, medizinische Instrumente, chemische Produkte und Produkte der Uhrenindustrie.
Per Ende 2022 beliefen sich die Schweizer Direktinvestitionen auf 38 Millionen CHF, und 666 Personen waren in Schweizer Unternehmen beschäftigt.
Zusammenarbeit in den Bereichen Bildung, Forschung und Innovation
Forschende und Kunstschaffende aus Bolivien können sich beim Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) um Bundes-Exzellenz-Stipendien bewerben. Basierend auf einem Mandat des SBFI koordiniert die Universität St. Gallen zurzeit Forschungskooperationen zwischen der Schweiz und Lateinamerika.
Bundes-Exzellenz-Stipendien für ausländische Forschende und Kunstschaffende, SBFI
Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Hilfe
Die DEZA hat zwischen 1969 und 2024 Projekte in den Bereichen Gouvernanz und Menschenrechte, Verringerung der Auswirkungen des Klimawandels und Umweltschutz, wirtschaftliche Entwicklung und Ernährungssicherheit durchgeführt. Ihre Kooperationsstrategie hat sich stets an den Prioritäten der bolivianischen Regierung im Bereich der Armutsreduktion orientiert. Sie hat dazu beigetragen, die Einkommen zu erhöhen, den Zugang zu Beschäftigung zu erleichtern und die Lebensqualität der armen und marginalisierten Bevölkerungsgruppen zu verbessern. Dadurch konnte sie die Bürgerbeteiligung stärken. Die DEZA setzte ihre Projekte vorrangig auf lokaler und kommunaler Ebene um, zunächst in den ländlichen Gebieten des bolivianischen Hochlandes und der angrenzenden Täler. Im Laufe der Jahre hat ihre Arbeit auf nationaler und regionaler Ebene ebenfalls dazu beigetragen, ihre Wirkung zu verstärken.
Schweizerinnen und Schweizer in Bolivien
Ende 2023 lebten 826 Schweizerinnen und Schweizer in Bolivien.
Geschichte der bilateralen Beziehungen
Die Schweiz eröffnete 1935 ein Generalkonsulat und 1962 eine diplomatische Vertretung in Bolivien. Sie pflegt mit dem Andenstaat seit 1911 konsularische und seit 1946 auch diplomatische Beziehungen.
Seit 2013 betreut das Regionale Konsularcenter der Anden in Lima die konsularischen Anliegen, die Bolivien betreffen.