Die Beziehungen zwischen der Schweiz und Sri Lanka sind gut. Die Schweiz engagiert sich seit vielen Jahren in verschiedenen Bereichen in Sri Lanka. Seit 2015 finden vermehrt hochrangige Treffen zwischen Vertreterinnen und Vertretern der beiden Länder statt. Mit der Kooperationsstrategie 2016–2020 für Sri Lanka will die Schweiz den Reform- und Versöhnungsprozess unterstützen und die bilateralen Beziehungen ausbauen.
Bilaterale Beziehungen
Schwerpunkte der diplomatischen Beziehungen
Die Schweiz und Sri Lanka pflegen gute und langjährige diplomatische Beziehungen, die auf das Jahr 1956 zurückgehen.
Die beiden Staaten haben verschiedene Abkommen geschlossen, darunter eine 2018 unterzeichnete Migrationspartnerschaft. Sri Lanka ist das einzige Land in Asien, mit dem die Schweiz eine solche Partnerschaft eingegangen ist. Seit 2013 führen die beiden Länder einen regelmässigen politischen Dialog.
Die Kooperationsstrategie 2016–2020 für Sri Lanka verfolgt zwei Hauptziele:
- Unterstützung des Reform- und Versöhnungsprozesses in Sri Lanka;
- Intensivierung der bilateralen Beziehungen mit Sri Lanka, insbesondere in Bezug auf politische Kontakte, Wirtschaftsbeziehungen, Migrationszusammenarbeit und Berufsbildung.
Schwerpunkte des Schweizer Engagements in Sri Lanka 2016–2020
Wirtschaftliche Zusammenarbeit
Die Schweizer Exporte nach Sri Lanka beliefen sich 2018 auf 169,9 Millionen Franken und betrafen hauptsächlich Edelmetalle, Maschinen und pharmazeutische Produkte. Die Schweizer Importe aus Sri Lanka, namentlich Textilien, Maschinen und Edelmetalle, beliefen sich 2018 auf 198,6 Millionen Franken.
Die Schweizer Investitionen in Sri Lanka konzentrieren sich hauptsächlich auf den Lebensmittelsektor. Die Sektoren Infrastruktur und Tourismus sind potenziell ebenfalls vielversprechend für Schweizer Unternehmen.
Zusammenarbeit in den Bereichen Bildung, Forschung und Innovation
Forschende und Kunstschaffende aus Sri Lanka können sich beim Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) um Bundes-Exzellenz-Stipendien bewerben.
Bundes-Exzellenz-Stipendien für ausländische Forschende und Kunstschaffende, SBFI
Friedensförderung und menschliche Sicherheit
Die Schweiz ist seit 2001 im Bereich Friedensförderung und Förderung der Menschenrechte in Sri Lanka aktiv. Seit 2003 ist ein Berater für menschliche Sicherheit an der Botschaft in Colombo tätig. Nachdem die Schweiz den Schwerpunkt bis 2006 auf die Friedenspolitik gelegt hatte, baute sie ihr menschenrechtspolitisches Engagement aus. Hauptanliegen dieses Engagements sind Dezentralisierung und Verfassungsreform, Versöhnung, Dialog- und Friedensprozesse sowie menschliche Sicherheit. Ebenso führt die Schweiz weiterhin einen Dialog mit der Diaspora, um diese an die oben genannten Prozesse heranzuführen.
Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Hilfe
Die Schweiz (DEZA) leistete zwischen 2003 und 2016 humanitäre Hilfe in Sri Lanka. Aufgrund des Tsunami Ende 2004 sowie des Wiederaufflammens des Bürgerkriegs von 2007–2009 wurde das Engagement ausgeweitet, wovon mehr als 50’000 Menschen profitiert haben.
Das Globalprogramm Migration und Entwicklung (GPME) der DEZA ist seit 2010 in Sri Lanka tätig und beinhaltet eine Berufsbildungskomponente. Die Schweiz unterstützt die Umsetzung der Gesetze für Arbeitsmigrierende durch die Behörden und hilft lokalen Organisationen bei der Verbesserung ihrer Dienstleistungsangebote für die zurückgebliebenen Familien. Zudem werden der Dialog mit den Zielländern und die Reintegration von Rückkehrenden gefördert und vereinfacht.
Kulturaustausch
In Zusammenarbeit mit Pro Helvetia New Delhi präsentiert die Schweizer Botschaft seit mehreren Jahren Schweizer Kunstschaffen am «Fairway Galle Literary Festival» und an der Ausstellung für zeitgenössische Kunst «Colomboscope». Mit Unterstützung von Pro Helvetia werden auch einmalige Projekte durchgeführt.
Die Schweizer Botschaft ist auch an Filmfestivals (Europäisches Filmfestival, Festival de la Francophonie, Cinema on the Road, Jaffna Film Festival und Colombo Women Film Festival) in Sri Lanka vertreten.
Gelegentlich werden zudem Konzerte und Ausstellungen zusammen mit verschiedenen Kulturinstituten wie der Alliance Française oder dem Goethe-Institut organisiert.
Schweizerinnen und Schweizer in Sri Lanka
Ende 2018 lebten gemäss Auslandschweizerstatistik 473 Schweizerinnen und Schweizer in Sri Lanka, darunter 207 Personen mit Doppelbürgerschaft.
Geschichte der bilateralen Beziehungen
Die Schweiz anerkannte den neuen Staat Sri Lanka zum Zeitpunkt der Erlangung der Unabhängigkeit 1948. 1956 nahmen die beiden Staaten diplomatische Beziehungen auf, 1968 entsandte die Schweiz den ersten Botschafter nach Colombo.
Die Schweiz hat sich während des langjährigen Konflikts auf der Insel stark für eine friedliche Lösung eingesetzt. Im Februar und Oktober 2006 war sie Gastgeberland der Friedensgespräche. Seit Ende des Bürgerkrieges engagiert sich die Schweiz für die Förderung der Aussöhnung durch den politischen Dialog und die Verbesserung der Menschenrechtssituation. Gleichzeitig rief die humanitäre Hilfe ein umfassendes Programm für den Wiederaufbau und die Unterstützung der Zivilbevölkerung ins Leben.