Bilaterale Beziehungen Schweiz–China

Die Schweiz und die Volksrepublik China pflegen seit 1950 bilaterale Beziehungen. Die beiden Länder führen zahlreiche Dialoge in verschiedenen Bereichen wie Umwelt, Entwicklungszusammenarbeit, Menschenrechte, Migration, Bildung, Wissenschaft und Finanzen.

Schwerpunkte der diplomatischen Beziehungen

Die Beziehungen zwischen der Schweiz und China sind gut und divers. 2007 unterzeichneten die beiden Länder ein Memorandum of Understanding (MoU), um die hochrangigen politischen Konsultationen zu intensivieren und die bilateralen Beziehungen in allen Dimensionen zu vertiefen. Neben regelmässigen offiziellen Kontakten zwischen Peking und Bern bestehen zahlreiche Partnerschaftsprojekte auf Ebene der Kantone, Städte und Gemeinden. Auf zivilgesellschaftlicher Ebene findet ein reger Austausch unter Expertinnen und Experten, akademischen Einrichtungen und Künstlervereinigungen statt. 2016 wurde eine innovative strategische Partnerschaft zwischen der Schweiz und China vereinbart. Seit 2018 besteht ausserdem ein strategischer Dialog zwischen den Aussenministern der beiden Länder. Insgesamt existieren über 30 Fachdialoge zwischen schweizerischen und chinesischen Behörden. Anlässlich des 75‑jährigen Jubiläums ihrer diplomatischen Beziehungen im Jahr 2025 stehen Kultur und Tourismus im Fokus der bilateralen Aktivitäten.

Die China-Strategie 2021-2024 wurde im Rahmen der im Juni 2025 vom Bundesrat verabschiedeten Asien-G20-Strategie 2025-2028 aktualisiert und unter Einbezug der asiatischen G20-Länder (China, Indien, Indonesien, Japan und Südkorea) weiterentwickelt. Damit schafft die Schweiz eine fundierte Grundlage für ein differenziertes Verständnis der regionalen Dynamiken in Asien.

Datenbank Staatsverträge

Regierung der Volksrepublik China, offiziell (en, 中文)

Memorandum of Understanding on promoting Dialogue and Cooperation (PDF, 4 Seiten, 105.6 kB, Englisch)

Gemeinsame Erklärung zwischen der Volksrepublik China und der Schweizerischen Eidgenossenschaft zur Errichtung einer Innovativen Strategischen Partnerschaft

Asien-G20-Strategie 2025-2028

 

Wirtschaftliche Zusammenarbeit

Seit 2010 ist China der wichtigste Handelspartner der Schweiz in Asien und der drittwichtigste Handelspartner überhaupt hinter der EU und den USA.

2013 wurde in Peking das chinesisch-schweizerische Freihandelsabkommen unterzeichnet, welches am 1. Juli 2014 in Kraft trat. Das Abkommen enthält Bestimmungen zum Waren- und Dienstleistungsverkehr, zu nicht-tarifären Handelshemmnissen, zum Schutz des geistigen Eigentums sowie zu Handel und nachhaltiger Entwicklung.

Das Freihandelsabkommen baut auf den langjährigen Wirtschaftsbeziehungen zwischen den beiden Ländern auf. Diese wurden in einem 1974 unterzeichneten Handelsabkommen konsolidiert. Im Rahmen dieses Abkommens wurde eine Gemischte Wirtschaftskommission eingesetzt.

Darüber hinaus unterhält die Schweiz seit 2007 mit China einen bilateralen Dialog zum geistigen Eigentum. Seit 2013 besteht zudem ein regelmässiger Finanzdialog zwischen der People’s Bank of China und dem Staatssekretariat für internationale Finanzfragen (SIF).

2019 unterzeichneten die Schweiz und China ein MoU zur Kooperation in Drittmärkten im Rahmen der chinesischen «Belt and Road Initiative» (BRI).  

Länderinformation China, Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO)

Freihandelsabkommen Schweiz-China (SECO)

Handelsförderung, Switzerland Global Enterprise (SGE)

Swiss Business Hub (SBH)

Dialog Schweiz-China zum Schutz des geistigen Eigentums (IGE)

MoU BRI Drittmarktzusammenarbeit

Zusammenarbeit in den Bereichen Bildung, Forschung und Innovation

In der Zusammenarbeit in den Bereichen Bildung, Forschung und Innovation  ist China ein wichtiger Partner der Schweiz.

Die offiziellen Dialoge in diversen Bereichen ermöglichen den Austausch über Themen von gemeinsamem Interesse sowie die Lancierung und Förderung von Projekten.

Swissnex China in Shanghai (seit 2008) und die Schweizer Botschaft in Peking unterstützen Akteure aus Bildung, Forschung und Innovation durch aktive Vernetzung, gezielte Beratung sowie vielfältige Förder- und Austauschformate.

Chinesische Forschende können sich um Exzellenz-Stipendien des Bundes bewerben, und Studierende aus China bilden die viertgrösste Gruppe ausländischer Studierender in der Schweiz.

Swissnex China (en, 中文)

Bundes-Exzellenz-Stipendien für ausländische Forschende und Kunstschaffende, SBFI

Menschenrechte

Die Förderung der Menschenrechte ist ein verfassungsmässiges Ziel der Schweizer Aussenpolitik. Die Schweiz thematisiert die Menschenrechte in allen bilateralen und multilateralen Beziehungen mit China. Neben spezifischen Konsultationen in den Bereichen Arbeitsrecht und Völkerrecht führen China und die Schweiz bereits seit 1991 einen Menschenrechtsdialog. Der Menschenrechtsdialog konzentriert sich inhaltlich auf folgende Schwerpunkte:

  • Strafrecht, Strafprozess, Strafvollzug
  • Minderheiten und Religionsfreiheit
  • Menschenrechtsverteidigerinnen und -verteidiger
  • Internationale Menschenrechtsfragen

Menschenrechtspolitik der Schweiz

Bilateraler Menschenrechtsdialog zwischen der Schweiz und China (Medienmitteilung vom 21.2.2025)

Kulturaustausch

Auch im Kulturbereich pflegen die Schweiz und China intensive Beziehungen. 2010 wurde in diesem Kontext ein Verbindungsbüro der Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia in Shanghai eröffnet. Im Januar 2017 wurde ein bilaterales Abkommen über kulturelle Zusammenarbeit unterzeichnet.

Das bilaterale Abkommen zwischen der Schweiz und der China über die rechtswidrige Ein- und Ausfuhr sowie die Rückführung von Kulturgut (unterzeichnet 2013) stellt einen entscheidenden Beitrag zur Stärkung des Kulturaustauschs dar.

2025 begehen die Schweiz und China 75 Jahre diplomatische Beziehungen im Zeichen eines gemeinsamen Kultur- und Tourismusjahres mit Veranstaltungen in beiden Ländern.

Vereinbarung über die rechtswidrige Einfuhr und Ausfuhr sowie die Rückführung von Kulturgut

Pro Helvetia Schanghai

Geschichte der bilateralen Beziehungen

Die ersten offiziellen Kontakte zwischen den beiden Ländern kamen 1906 zustande. 1918 wurden die Beziehungen in einem Freundschaftsvertrag formalisiert.

Am 17. Januar 1950 anerkannte die Schweiz die Volksrepublik China als einer der ersten westlichen Staaten.

Mit der Lancierung der Politik der Öffnung und der Reformen durch Deng Xiaoping im Jahr 1979 wurden die bilateralen Beziehungen rasch ausgebaut.

2025 feiern die Schweiz und China das 75-jährige Bestehen ihrer diplomatischen Beziehungen.

China, Historisches Lexikon der Schweiz

Diplomatische Dokumente der Schweiz, Dodis