Grundsätzliche Einschätzung
Von Reisen nach Niger sowie von Aufenthalten jeder Art im Land wird abgeraten.
In grossen Teilen der Sahara und des Sahel sind bewaffnete Banden und islamistische Terroristen aktiv, die von Schmuggel, Raubüberfällen und Entführungen leben. Sie sind gut organisiert, operieren grenzüberschreitend und haben Verbindungen zu lokalen, kriminellen Gruppen. Seit November 2009 wurden mehrere Ausländerinnen und Ausländer in der Sahara/Sahelzone verschleppt. Es handelte sich um Touristinnen und Touristen sowie Mitarbeitende von Hilfsorganisationen und ausländischen Firmen. Das Entführungsrisiko ist im ganzen Land sehr hoch.
Beachten Sie die Informationen auf unseren spezifischen Internet-Seiten:
Entführungsrisiko in der Sahara und Sahelzone
Terrorismus und Entführungen
Das Risiko von terroristischen Anschlägen und Überfällen besteht im ganzen Land; es ist am höchsten in den Regionen Diffa, Tahoua und Tillabéry. Bei bewaffneten Angriffen werden immer wieder Sicherheitskräfte oder Zivilpersonen getötet oder verletzt. Beispiele:
- Am 29. August 2022 über 20 Todesopfer auf der Insel Kwatar Kaoulaha (Region Diffa). Mehrere Personen sind entführt worden
- Am 21. März 2022 über 100 Todesopfer und mehrere verletzte Personen bei Überfällen auf Dörfer in der Nähe von Tillia (Region Tahoua)
- Am 16. März 2022 über 20 Todesopfer und mehrere verletzte Personen bei Angriff auf zwei Fahrzeuge bei Terra, Region Tillabéry
- Am 5. Dezember 2021 über 100 Todesopfer bei Angriff auf Militärbasis in Fianto (Region Tillabéry)
- Am 25. August 2021 mehrere Todesopfer und Verletzte in Baroua, Region Diffa
- Am 9. August 2020 sind im Parc des Girafes in Kouré (Tillabéry) bei einem bewaffneten Angriff sechs französische und zwei nigrische Staatsangehörige getötet worden.
In den Grenzgebieten zu Burkina Faso, Mali und Nigeria kommt es immer wieder zu bewaffneten Zwischenfällen. In den Grenzgebieten zu Nigeria sind zudem bewaffnete kriminelle Banden aktiv, insbesondere in der Region Maradi.
Gelegentlich finden in Niamey und anderen Städten Demonstrationen statt, obwohl sie in der Regel verboten werden. Gewaltsame Ausschreitungen sowie Zusammenstösse zwischen Demonstrierenden und den Sicherheitskräften sind dabei nicht auszuschliessen.
Die Zahl der Einbrüche und bewaffneten Raubüberfälle nimmt zu.