Die Schweiz und der Senegal unterhalten ausgezeichnete bilaterale Beziehungen, die von zahlreichen gemeinsamen Interessen geprägt sind. Die Bereitschaft der beiden Länder, Initiativen auf multilateraler Ebene – insbesondere in der UNO und der Internationalen Organisation der Frankophonie – zu ergreifen, ist Ausdruck ihres Interesses, gemeinsame Lösungen für bestimmte globale Herausforderungen zu entwickeln.
Bilaterale Beziehungen Schweiz–Senegal
Schwerpunkte der diplomatischen Beziehungen
Die politischen Beziehungen zwischen der Schweiz und dem Senegal sind ausgezeichnet und decken eine breite Palette von Themen ab. Im wirtschaftlichen Bereich besteht seit 1964 ein Handels- und Investitionsschutzabkommen. Im Februar 2021 wurde ein Luftverkehrsabkommen unterzeichnet. Ein bilaterales Abkommen von 2021 zu Artikel 6 des Klimaübereinkommens von Paris bildet den Rahmen für die Zusammenarbeit bei der Reduktion von Treibhausgasemissionen.
Seit 2015 bringt die Schweiz ihre Expertise in Sachen duale Berufsbildung ein. Seit 2018 arbeitet sie im Bereich «Wasser–Frieden–Sicherheit» mit dem Senegal zusammen. Die Schweiz engagiert sich in Migrationsfragen, sowohl im Bereich der Rückkehr (SEM) als auch der Entwicklung (DEZA). Der wissenschaftliche Austausch, insbesondere mit EPFL und UNIGE, sowie die von Pro Helvetia geförderten kulturellen Kooperationen sind ebenfalls Teil der Zusammenarbeit.
Wirtschaftliche Zusammenarbeit
Mit 664 Millionen US-Dollar im Jahr 2022 ist die Schweiz nach Mali und Indien der drittgrösste Exportpartner, dies vor allem wegen des Goldhandels.
Im wirtschaftlichen Bereich besteht ein Handels- und Investitionsschutzabkommen von 1964. Nach Angaben der SNB beliefen sich die Schweizer Direktinvestitionen im Jahr 2022 auf 98 Millionen Franken. Die rund 30 Schweizer Unternehmen im Senegal sind in verschiedenen Bereichen aktiv und beschäftigen etwa 800 Personen.
Zusammenarbeit in den Bereichen Bildung, Forschung und Innovation
Forschende aus dem Senegal können sich beim Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) um Bundes-Exzellenz-Stipendien bewerben.
Bundes-Exzellenz-Stipendien für ausländische Forschende und Kunstschaffende, SBFI
Friedensförderung und menschliche Sicherheit
Die Schweiz setzt sich für menschliche Sicherheit und Stabilität in Westafrika ein. Die Zusammenarbeit mit dem Senegal auf multilateraler Ebene ist sehr erfolgreich. So wurde im Dezember 2018 eine gemeinsame Absichtserklärung zur Bekräftigung und Stärkung der bilateralen Zusammenarbeit im Bereich «Wasser–Frieden–Sicherheit» unterzeichnet und später erneuert. Ein weiteres zentrales Thema des Schweizer Engagements sind die Menschenrechte. Der Senegal ist ein wichtiges Herkunfts-, Transit- und Zielland für die Migration in Westafrika.
Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Hilfe
Von 1962 bis 2010 leistete die Schweiz Entwicklungshilfe im Senegal. Seitdem ist der Senegal kein Schwerpunktland der bilateralen Zusammenarbeit mehr, profitiert aber von den Regionalprogrammen der DEZA, insbesondere in den Bereichen Berufsbildung, Ernährungssicherheit sowie Migration und Vertreibung. Zudem sind verschiedene Kantone und Gemeinden, Schweizer Universitäten und NGO mit Projekten im Wert von mehreren Millionen Franken aktiv.
Kulturaustausch
Die Stiftung Pro Helvetia fördert Kunst- und Kulturschaffende aus der Schweiz und macht ihre Projekte im In- und Ausland bekannt. Sie engagiert sich für den internationalen Kulturaustausch und setzt kulturelle und thematische Impulse.
Les Suissesses et les Suisses au Sénégal
Im November 2024 lebten gemäss Auslandschweizerstatistik 442 Schweizerinnen und Schweizer im Senegal und im März 2024 1728 senegalesische Staatsangehörige in der Schweiz.
Geschichte der bilateralen Beziehungen
Die Schweiz eröffnete 1928 ein Konsulat in Dakar. Damals lebten rund 100 Schweizer Staatsangehörige im Senegal. Nach der Unabhängigkeit von Frankreich 1960 anerkannte die Schweiz den neuen Staat umgehend. Im Jahr darauf nahmen die beiden Länder diplomatische Beziehungen auf.