Das Engagement der Schweiz in Venezuela hat eine lange Tradition. Gegenwärtig werden die Interessen der Schweiz in Venezuela durch eine Botschaft in Caracas und ein Honorarkonsulat in Maracaibo vertreten. Die Botschaft setzt sich für die Förderung des Dialogs und den Schutz der Menschenrechte ein. Sie unterstützt Wirtschaftsakteure und organisiert kulturelle Veranstaltungen. Zudem ist die Schweiz ein wichtiger Geberstaat für humanitäre Hilfe in Venezuela und in der Region.
Bilaterale Beziehungen
Schwerpunkte der diplomatischen Beziehungen
Die Schweiz und Venezuela haben bisher Abkommen in den Bereichen Investitionsschutz, Doppelbesteuerung und Luftverkehr abgeschlossen.
In enger Zusammenarbeit mit der Zivilgesellschaft setzt sich die Botschaft für die Förderung des Dialogs und den Schutz der Menschenrechte ein. Sie unterstützt verschiedene Projekte in diesen Bereichen. Zudem führt sie Veranstaltungen durch und beteiligt sich an kulturellen Aktivitäten wie z. B. Filmfestivals.
Wirtschaftliche Zusammenarbeit
2023 importierte die Schweiz Waren im Wert von 1,6 Millionen CHF, hauptsächlich Landwirtschaftsprodukte und pharmazeutische Produkte. Die Schweizer Exporte nach Venezuela beliefen sich im gleichen Jahr auf 47,2 Millionen CHF, namentlich Präzisionsinstrumente, Uhren und Schmuck, pharmazeutische Produkte sowie Maschinen.
Die Schweizer Direktinvestitionen in Venezuela beliefen sich Ende 2022 auf 807 Millionen CHF. Schweizer Unternehmen beschäftigten rund 2176 Personen im Land.
Länderinformationen Venezuela, SECO
Sanktionen
Der Bundesrat beschloss am 28. März 2018, sich den EU-Sanktionen gegen Venezuela anzuschliessen. Diese Massnahmen beinhalten ein Rüstungsgüterembargo, ein Ausfuhrverbot für Güter, die zur Überwachung oder internen Repression verwendet werden können, sowie eine Sperre von Vermögenswerten und Reisesanktionen gegen aktuell 54 Personen. Diese gezielten Sanktionen haben keine Auswirkungen auf die venezolanische Zivilbevölkerung.
Zusammenarbeit in den Bereichen Bildung, Forschung und Innovation
Forschende und Kunstschaffende aus Venezuela können sich beim Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) um Bundes-Exzellenz-Stipendien bewerben. Basierend auf einem Mandat des SBFI koordiniert die Universität St. Gallen zurzeit Forschungskooperationen zwischen der Schweiz und Lateinamerika.
Bundes-Exzellenz-Stipendien für ausländische Forschende und Kunstschaffende, SBFI
Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Hilfe
Aufgrund der anhaltenden Krise in Venezuela hat die DEZA ihre humanitäre Hilfe seit 2017 kontinuierlich ausgebaut.
Die Schweiz leistet finanzielle Beiträge an bilaterale und multilaterale Partnerorganisationen, um die dringendsten Bedürfnisse der venezolanischen Bevölkerung und der Migrantinnen und Migranten in der Subregion zu decken. Zudem stellt sie ausgewählten multilateralen Partnern Expertinnen und Experten des Schweizerischen Korps für humanitäre Hilfe (SKH) zur Verfügung.
Das Engagement der Schweiz orientiert sich konsequent an den vier humanitären Prinzipien Menschlichkeit, Neutralität, Unparteilichkeit und Unabhängigkeit und folgt bei der Bereitstellung von humanitärer Hilfe einem streng bedürfnisorientierten Ansatz.
Kulturaustausch
2004 nahm das Kultur- und Begegnungszentrum «Espacio Suizo» seinen Betrieb in Caracas auf. Ziel ist es, die sozialen und kulturellen Beziehungen zwischen den Mitgliedern der Schweizer Gemeinschaft in Venezuela und der venezolanischen Bevölkerung zu fördern.
Schweizerinnen und Schweizer in Venezuela
Ende 2023 lebten 840 Schweizerinnen und Schweizer in Venezuela.
Geschichte der bilateralen Beziehungen
Die Schweiz eröffnete 1909 in der Hauptstadt Caracas ein Honorarkonsulat und 1939 eine Gesandtschaft, die 1961 in eine diplomatische Vertretung (Botschaft) umgewandelt wurde.