80 beschädigte Gebäude überprüft, mehrere Spitäler und Schulen repariert

Am 4. August 2020 wurde die libanesische Hauptstadt durch eine heftige Explosion erschüttert. Seither haben 38 Mitglieder des Schweizerischen Korps für humanitäre Hilfe (SKH) mitgeholfen, die unmittelbaren Folgen der Explosion zu bewältigen. Sie überprüften die Stabilität beschädigter Gebäude, unterstützten die Gesundheitsfürsorge von Müttern und Kindern und halfen bei der Reparatur von 19 Schulen. Der Soforteinsatz endet am 5. September 2020.

04.09.2020
EDA
Drei Experten der Humanitären Hilfe des Bundes stehen bei einem kaputten Auto.

Neben finanzieller Untersetzung hat die Schweiz mehrere spezialisierte Teams der Humanitären Hilfe in den Libanon entsandt. © EDA

10.09.2020 – 16 Uhr

Der Soforteinsatz der Humanitären Hilfe des Bundes in Beirut ist abgeschlossen. Claude Wandeler, stellvertretender Chef der Abteilung Mittlerer Osten und Nordafrika - Humanitäres (MENA), spricht über seine Rolle als Teamleiter und Koordinator der ersten Einsatzteams vor Ort. Er unterstreicht die Komplementarität zwischen der Nothilfe und den laufenden Kooperationsprojekten der Schweiz in der Region.

«Gegenseitiges Vertrauen und Kommunikation sind die Triebfeder unseres Teams»

04.09.2020 – 15 Uhr

80 Gebäude überprüft, mehrere Spitäler und Schulen repariert: Humanitäre Hilfe der Schweiz beendet Soforteinsatz in Beirut

Während eines Monats haben insgesamt 38 Expertinnen und Experten des Schweizerischen Korps für humanitäre Hilfe (SKH) in der libanesischen Hauptstadt mitgeholfen, die unmittelbaren Folgen der Explosion vom 4. August 2020 zu bewältigen: Sie überprüften die Stabilität beschädigter Gebäude, unterstützten in zwei Spitälern die Gesundheitsfürsorge von Müttern und Kindern und halfen bei der Reparatur von 19 Schulen. Der Soforteinsatz der Humanitären Hilfe endet am 5. September 2020. Die Unterstützungsmassnahmen werden dann dem Kooperationsbüro der DEZA in der Schweizer Botschaft in Beirut übergeben.

Einen Monat nach der verheerenden Explosion in Beirut sind die Folgen in der libanesischen Hauptstadt nach wie vor allgegenwärtig. Die Schweiz hatte knapp 40 Stunden nach der Detonation Expertinnen und Experten des Schweizerischen Korps für humanitäre Hilfe nach Beirut entsandt. Insgesamt 38 SKH-Mitglieder standen bislang in Beirut im Einsatz. Derzeit sind noch sieben SKH-Mitglieder vor Ort.

Die Explosion im Hafen von Beirut forderte am 4. August 2020 rund 180 Todesopfer und über 6'500 Verletzte. Die durch die Detonation ausgelöste Druckwelle hatte im Umkreis des Hafens ganze Strassenzüge zerstört. Unter anderem wurden auch 178 Schulen sowie mehrere Spitäler zerstört oder beschädigt. Auch die Schweizer Botschaft war beschädigt.

Unterstützungsmassnahmen: Nach der Explosion in Beirut leistete die Schweiz rasch Hilfe.

Aufgrund dieser Situation konzentrierte die Schweiz ihre Hilfe zunächst auf die Bereiche Baustatik und Gefahrengut, später auf den Gesundheitsbereich und den Wiederaufbau von öffentlichen Schulen.

  • Seit dem 4. August 2020 führten die Schweizer Expertinnen und Experten über 80 Gebäude-Inspektionen durch. Dabei wurde mit den lokalen Behörden die «Bewohnbarkeit» der beschädigten Gebäude analysiert.  Auch das Schweizer Botschaftsgebäude und die Residenz sowie die Wohnungen der Mitarbeitenden der Botschaft mussten überprüft werden. Die Botschaft konnte ihre Arbeit wenige Tage nach der Explosion wieder aufnehmen. Die Schweizer Botschafterin und ihr Team unterstützte die SKH-Mitglieder bei deren Arbeiten in Beirut.
  • Die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) entsandte weitere medizinische Fachkräfte sowie 1500 Kilogramm Material in die libanesische Hauptstadt, um in zwei Spitälern die Betreuung von Müttern und Kindern zu unterstützen. Ein Spital konnte bereits wieder in Betrieb genommen werden, im anderen Spital sind die Reparaturarbeiten im Abschluss, wobei gleichzeitig Kinder schon wieder behandelt werden können.
  • Auch bei 19 öffentlichen Schulen unterstützen Schweizer Bauexpertinnen und –experten die Reparaturarbeiten. Die Schulen werden in Zusammenarbeit mit dem libanesischen Bildungsministerium ausgewählt, wobei insbesondere Schulen für die ärmere libanesische Bevölkerungsschicht sowie für syrische und palästinensische Flüchtlinge berücksichtigt werden. Dank dieser Unterstützung kann in einigen dieser Schulen der Unterricht Ende September 2020 wieder beginnen. Die DEZA unterstützt in Beirut ausserdem ein Projekt der Caritas Schweiz, um den Zugang zu qualitativ hochwertiger Bildung zu verbessern.

Soforteinsatz wird am 5. September 2020 abgeschlossen

Insgesamt stellt die DEZA rund CHF 6 Mio. für die Unterstützung der Bevölkerung in Beirut bereit. Davon werden je 2 Mio. CHF für die direkte Unterstützung im Gesundheits- und im Bildungsbereich eingesetzt, mit 1 Mio. CHF unterstützt die DEZA das Projekt von Caritas Schweiz. Mit je einer halben Million CHF werden das Libanesische Rote Kreuz und die Internationale Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften (IFRC) unterstützt.

Der Soforteinsatz der Humanitären Hilfe der Schweiz wird am 5. September 2020 abgeschlossen. Die Expertinnen und Experten des SKH kehren dann in die Schweiz zurück. Die Unterstützungsaktionen nach der Explosion in Beirut werden vom Kooperationsbüro der DEZA in der Schweizer Botschaft und einem Schweizer Bauexperten weiter betreut.

28.08.2020 – 11.00 Uhr

Bei der Explosion in Beirut wurden zahlreiche Spitäler beschädigt. Jean-Daniel Junod, Anästhesiepfleger am Universitätsspital Genf, war für das «Mother and Child»-Modul in Beirut im Einsatz. Dieses Team setzt sich aus Expertinnen und Experten des Schweizerischen Korps für humanitäre Hilfe zusammen. Seine Stärke liegt laut Jean-Daniel Junod in der engen Zusammenarbeit mit dem lokalen Personal.

«Die Kontakte bleiben auch nach der Rückkehr in die Schweiz bestehen»

18.08.2020 – 17.00 Uhr

Mehrere Teams des Schweizerischen Korps für humanitäre Hilfe (SKH) arbeiten seit mehreren Tagen in Beirut. Regina Wenk reiste mit dem ersten Einsatzteam in den Libanon. Die Ingenieurin des SKH hat schon in vielen von Katastrophen zerstörten Gebieten gearbeitet. Sie ist es gewohnt, Gebäude zu betreten, die erhebliche Schäden erlitten haben. Nach ihrer Inspektion können die Bewohnerinnen und Bewohner im besten Fall in ihre Wohnungen zurückkehren, im schlimmsten Fall müssen sie wegziehen. 

Eindrücke einer Expertin in Beirut: Gespräch mit der Ingenieurin Regina Wenk

17.08.2020 – 10.00 Uhr

Die heftige Explosion beschädigte in Beirut zahlreiche Spitäler, vier davon schwer. 500 Spitalbetten, die dringend benötigt werden, fehlen. Zudem wurden auch mehr als 120 Schulen beschädigt. Das Instandstellen der Schulen ist neben der Gesundheitsversorgung ein wichtiges Ziel für die Experten der Humanitären Hilfe des Bundes, damit tausende Kinder und Jugendliche wieder Zugang zu Bildung erhalten. 

14.08.2020 – 14.00 Uhr

Das Ausmass der Explosion in der libanesischen Hauptstadt Beirut vom 4. August 2020 ist gewaltig. Die Gesundheitsversorgung wurde stark getroffen. Das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten EDA schickte am 13. und 14. August 2020 weitere Mitglieder des Schweizerischen Korps für humanitäre Hilfe (SKH) nach Beirut. Die Schweiz hat zwei Aktionslinien bestimmt in den Bereichen Gesundheit und Gebäudesicherheit.

Explosion in Beirut: Gesundheit und sichere Gebäude im Zentrum der Schweizer Soforthilfe

14.08.2020 – 12.00 Uhr

Vor allem die Region rund um den Hafen sowie das Wohnquartier Karantina in Beirut wurden bei der Explosion vor gut einer Woche stark beschädigt. Zahlreiche Gebäude sind komplett zerstört, viele Wohnungen und Häuser sind nicht mehr bewohnbar. Die Schweizer Expertinnen und Experten der Humanitären Hilfe des Bundes stehen nach wie vor in der libanesischen Hauptstadt im Einsatz.

12.08.2020 – 11.00 Uhr

Die Experten der Humanitären Hilfe des Bundes sind seit mehreren Tagen ununterbrochen in Beirut im Einsatz. Nach der verheerenden Explosion vor einer Woche liegen weite Teile der libanesischen Hauptstadt nach wie vor unter Trümmern. Die beiden Teams mit medizinischen und bautechnischen Spezialisten arbeiten vor Ort eng mit nationalen und internationalen Partnern zusammen. Eine anstrengende und emotional fordernde Aufgabe; festgehalten in einer Bildergalerie.

11.08.2020 – 16.00 Uhr

Seit mehreren Tagen unterstützen zwei Teams der Humanitären Hilfe des Bundes im Libanon die Menschen in Beirut. Zwei Teams mit medizinischen und bautechnischen Spezialisten arbeiten dabei in enger Abstimmung mit libanesischen und internationalen Partnern. Unter ihnen befinden sich Ingenieurinnen und Ingenieure sowie Infrastrukturspezialisten, Logistikexperten, Mediziner, ein Telekommunikationsspezialist und eine Psychologin.

09.08.2020 – 16.00 Uhr

Ein Mitglied der Expertengruppen der Humanitären Hilfe der Schweiz im Gespräch mit Experten der UNO. Im Hintergrund die zerstörte Stadt.
Die Schweizer Experten vor Ort arbeiten eng mit regionalen und internationalen Partnern zusammen. © EDA

Die Schweiz hat an einer internationalen Geberkonferenz für den Libanon mindestens vier Millionen Franken Direkthilfe zugesagt. Der Beitrag zur humanitären Hilfe und Entwicklung ist für die Bereiche Bau, Unterkunft und Gesundheit bestimmt. Die Videokonferenz fand am Sonntag auf Einladung von UNO-Generalsekretär António Guterres und des französischen Präsidenten Emmanuel Macron statt. Die Schweiz wurde bei der Konferenz vertreten durch den Delegierten des Bundesrates für Humanitäre Hilfe, Manuel Bessler. Neben finanzieller Untersetzung hat die Schweiz in den letzten Tagen bereits mehrere spezialisierte Teams der Humanitären Hilfe in den Libanon entsandt. Zwei Teams mit medizinischen und bautechnischen Spezialisten sind bereits vor Ort. Sie arbeiten in enger Abstimmung mit libanesischen und internationalen Partnern.

08.08.2020 – 12.00 Uhr

Die Schweiz hat zur Verstärkung ein zweites Team in den Libanon entsandt. Dem zehnköpfigen Team gehören medizinische und bautechnische Spezialisten des Schweizerischen Korps für humanitäre Hilfe (SKH) an. Sie werden von drei Schadenplatzexperten der Armee aus dem Lehrverband Genie/Rettung/ABC begleitet. Die humanitäre Hilfe des Bundes wird sich auf die Bereiche Unterkunft und Medizin konzentrieren. Hier sind die Bedürfnisse in Beirut besonders gross.

07.08.2020 – 15.00 Uhr

Am 6. August 2020 ist ein Schweizer Expertenteam in Beirut eingetroffen. Dank ihres Fachwissens und ihrer Erfahrung können die Mitglieder des Schweizerischen Korps für humanitäre Hilfe vor Ort rasch Hilfe leisten und ausloten, wo eine weitere Unterstützung der Schweiz Sinn macht. Koordiniert wird der Einsatz des Teams von der Humanitären Hilfe des Bundes (HH) in Bern. Silvio Flückiger, Stabschef und stellvertretender Leiter der HH, erläutert die Etappen von den ersten Informationen über eine Katastrophe bis zur Entsendung des Teams.

«Jeder Einsatz ist einzigartig und anders als die anderen»

06.08.2020 – 13.00 Uhr

Die Schweiz entsendet ein Expertenteam

Am 6. August 2020 ist ein Team von Spezialistinnen und Spezialisten, darunter Bauingenieurinnen und –ingenieure sowie Logistik-Experten, nach Beirut gereist. Die Schweiz reagiert damit auf einen internationalen Hilfsappell der libanesischen Behörden nach der verheerenden Explosion in Beirut.

Nach der Explosion im Hafen von Beirut, die über hundert Todesopfer und tausende Verletzte gefordert sowie zahlreiche Gebäude zerstört oder unbewohnbar gemacht hat, schickt das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) rasch Unterstützung vor Ort. Ein Expertenteam mit Mitgliedern des Schweizerischen Korps für humanitäre Hilfe (SKH) und einem Sicherheitsspezialisten des Krisenmanagement-Zentrums (KMZ) befindet sich derzeit auf dem Weg nach Beirut. Unter ihnen befinden sich Ingenieurinnen und Ingenieure sowie Infrastrukturspezialisten, Logistikexperten, ein Telekommunikationsspezialist und eine Psychologin. Sie werden in Beirut unter anderem die Stabilität von Gebäuden prüfen. Durch die Explosion sind auch die Schweizer Botschaft und die Residenz der Schweizer Botschafterin schwer beschädigt worden. Zugleich wird die Expertengruppe den libanesischen Behörden bei der Prüfung des Zustands öffentlicher Gebäude wie Schulen und Spitäler zur Verfügung gestellt.

Drei Personen gehen zu einem Flugzeug, das auf dem Rollfeld steht.
Die Mitglieder des Expertenteams steigen in Bern in das Flugzeug des Lufttransportdienstes des Bundes ein, das sie nach Beirut bringt. © EDA

Mit einem Beitrag von 500'000 Schweizer Franken unterstützt die Schweiz das Libanesische Rote Kreuz, um für die lokale Bevölkerung rasch Hilfe zu leisten. Zusätzlich nehmen die SKH-Mitglieder eine Lagebeurteilung vor Ort vor, um eine zusätzliche Unterstützung durch die Schweiz abzuklären. Auf Wunsch der libanesischen Behörden könnte dies neben dem Bereich Bau und Baustatik auch die Bereiche Unterkunft und Medizin (Bereitstellung von medizinischem Material, Unterstützung des medizinischen Personals vor Ort) betreffen.

Die Schweizer Vertretung in Beirut klärt nach wie vor ab, ob sich unter den Opfern der Explosion vom 4. August 2020 auch Schweizer Staatsangehörige befinden. Bislang gibt es keine Hinweise auf Schweizer Opfer.

05.08.2020 – 16.45 Uhr

Monika Schmutz Kirgöz: «Die Szenen in den Spitälern und auf den Strassen sind unbeschreiblich»

Bei der Explosion in Beirut wurde das Gebäude der Schweizer Botschaft schwer beschädigt. Die Schweizer Botschafterin wurde dabei leicht verletzt. Dennoch sagt Botschafterin Monika Schmutz Kirgöz, dass die Botschaft Glück im Unglück gehabt habe.

Frau Schmutz, Sie wurden bei der Explosion verletzt. Wie geht es Ihnen?

Besten Dank. Ja, ich wurde bei der Explosion leicht verletzt und wurde danach in einem Spital professionell betreut. Mir geht es den Umständen entsprechend gut. Die Szenen in den Spitälern und auf den Strassen sind unbeschreiblich und der Einsatz aller Personen, die im Gesundheitsbereich arbeiten, ist beeindruckend. Ihnen gilt mein tiefer Respekt. Ich habe gestern selbst sehr viel spontane Solidarität erlebt und beobachtet. Sie müssen sich vorstellen, dass ich zu Fuss und von Arbeitskollegen begleitet in ein nahegelegenes Spital lief und die ganz Strasse ein Teppich aus Blut und Scherben war.

Umso mehr herrscht bei mir ein Gefühl der grossen Dankbarkeit vor: Dafür dass mein Team und alle Familienangehörigen wohlauf sind und dass wir grosses Glück im Unglück hatten.

Meine Gedanken sind bei der Bevölkerung des Libanon und speziell bei den Opfern und ihren Familien.

Wie haben Sie die Situation gestern Nachmittag erlebt?

Die Situation bleibt für alle, die diese erlebt haben, ziemlich sicher unvergesslich – so auch für mich.

Zum Zeitpunkt der Explosion war ich in meinem Büro auf der Botschaft. Die Druckwelle hat mich mit aller Kraft erfasst und wortwörtlich durch den Raum geschleudert.

Wie präsentiert sich die Situation in Beirut aktuell?

Die Lage bleibt unübersichtlich. Die Zahlen von Verletzten (momentan ca. 4000) und Toten (momentan über hundert) werden laufend nach oben korrigiert; sämtliche Gebäude im weiträumigen Umkreis des Hafens sind beschädigt. Unsere Vertretung und die Residenz liegen in Ostbeirut und nur rund 600m Luftlinie vom Explosionsherd entfernt. Die Zerstörung ist hier am stärksten.

Wir sind in Kontakt mit den lokalen Behörden und klären ab, inwiefern die Schweiz den Libanon konkret unterstützen kann. Sie haben gesehen, dass unser Bundesrat Cassis bereits gestern Abend betont hat, dass die CH bereit ist, den Libanon zu unterstützen.

Blick in das Innere der Botschaft mit Trümmern.
Die Schweizer Botschaft wurde bei der Explosion schwer beschädigt. © EDA

Die Botschaft wurde stark beschädigt. Können Sie ihre Arbeit trotzdem fortführen?

Die Botschaft wurde tatsächlich stark beschädigt und muss bis auf Weiteres geschlossen bleiben. Mein Team und ich arbeiten daher – in Koordination mit unserem Krisenmanagementzentrum in Bern – von einem anderen Ort aus – und dies mit all unseren Kräften. Wir stehen in engem Kontakt mit den Schweizer Staatsbürgerinnen und Staatsbürgern im Libanon.

Interview mit Botschafterin Monika Schmutz Kirgöz

 

05.08.2020 – 15.30 Uhr

Hilfsgesuch aus dem Libanon: Humanitäre Hilfe prüft Möglichkeiten

Einen Tag nach der verheerenden Explosion in Beirut haben sich die libanesischen Behörden mit einem Hilfegesuch an die internationale Gemeinschaft gewandt. Die Humanitäre Hilfe der Schweiz prüft die Möglichkeiten einer humanitären Unterstützung in die stark getroffene Hauptstadt des Libanons.

Am Donnerstagmorgen reist ein Expertenteam zur Unterstützung der schwer beschädigten Schweizer Botschaft nach Beirut. An Bord des Flugzeugs des Lufttransportdienstes des Bundes, das am Donnerstagmorgen von Bern-Belp in Richtung Libanon fliegt, werden rund zehn Personen sein. Darunter befinden sich Ingenieure, Infrastrukturspezialisten, ein Sicherheitsberater, ein Logistiker, ein Telekommunikationsleiter und ein Psychologe. Sie werden das Botschaftsteam vor Ort in verschiedenen Bereichen unterstützen.
Die von der Humanitären Hilfe entsandten Infrastrukturspezialisten werden ihre Expertise auch den libanesischen Behörden zur Verfügung stellen.

 
 

05.08.2020 – 09.00 Uhr

Blick in das Innere der Botschaft mit Trümmern.
Die Schweizer Botschaft wurde bei der Explosion schwer beschädigt. Die Schweizer Botschafterin und ein lokaler Mitarbeiter wurden leicht verletzt. © EDA

Bislang keine Hinweise zu möglichen Schweizer Opfer

Dem eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) liegen aktuell keine Informationen bezüglich möglichen Schweizer Opfern in Beirut vor. Aktuell leben im Libanon 1500 Schweizer Bürgerinnen und Bürger. Zudem sind aktuell rund 20 Schweizer Touristen bei der Schweizer Botschaft registriert.

Die Schweizer Botschaft wurde bei der Explosion am Dienstagnachmittag in der Hauptstadt des Libanons stark beschädigt. Dabei wurde die Schweizer Botschafterin sowie ein lokaler Mitarbeiter leicht verletzt. Die Schweizer Botschafterin konnte ihre Arbeit bereits am Mittwoch wieder aufnehmen. Die restlichen Mitarbeitenden der Schweizer Botschaft sowie ihre nächsten Familienangehörigen wurden nicht verletzt, stehen aber teilweise unter Schock.

 

04.08.2020 – 22.00 Uhr

Bundesrat Ignazio Cassis kondoliert und bietet Hilfe an

In einem am Dienstagabend veröffentlichten Tweet hat der Bundesrat Ignazio Cassis den libanesischen Behörden und der libanesischen Bevölkerung sein Beileid ausgesprochen. Zudem erklärte der Vorsteher des EDA, dass die Schweiz bereit sei, dem Libanon mit schneller Hilfe zur Seite zu stehen.

Das EDA hat unter der Federführung des Krisenmanagementzentrums am Dienstagabend unverzüglich seine Dienststellen mobilisiert, um die Bedürfnisse und Modalitäten einer solchen Schweizer Hilfe zu prüfen. Die Arbeiten sind im Gange.

04.08.2020 – 20.00 Uhr

Schweizer Botschafterin bei Explosion in Beirut leicht verletzt

Eine heftige Explosion in einem Lagerhaus im Hafen von Beirut hat am späten Dienstagnachmittag die libanesische Hauptstadt erschüttert. Gemäss Medienberichten wurden zahlreiche Menschen verletzt. Auch Todesopfer werden befürchtet.

Die enorme Druckwelle liess auch in kilometerweiter Entfernung Fenster bersten. Auch die Schweizer Botschaft und die Residenz der Schweizer Botschafterin wurden stark beschädigt. Botschafterin Monika Schmutz wurde dabei leicht verletzt und hat sich für weitere Abklärungen ins Spital begeben. Das übrige Botschaftspersonal ist wohlauf, eine lokale Mitarbeiterin konnte allerdings bislang noch nicht erreicht werden.

Die Schweizer Vertretung klärt ab, ob weitere Schweizer Staatsangehörige von der Explosion betroffen sind. Bislang liegen dazu noch keine Hinweise vor.

Zum Anfang