Die Beziehungen zwischen der Schweiz und dem Königreich der Niederlande sind ausgezeichnet. Der politische, wirtschaftliche wissenschaftliche und kulturelle Austausch ist intensiv und freundschaftlich.
Bilaterale Beziehungen Schweiz–Niederlande
Schwerpunkte der diplomatischen Beziehungen
Die Niederlande und die Schweiz arbeiten auf bilateraler Ebene in vielen Bereichen eng zusammen. Die Schwerpunkte sind dabei die Europa- und Aussenpolitik, die Zusammenarbeit im Bereich Wissenschaft und Innovation, Handel, Nachhaltigkeit und Sicherheitspolitik. Im multilateralen Bereich verfolgen die beiden Länder vor allem im Rahmen der Vereinten Nationen (UNO) gemeinsame Ziele.
Wirtschaftliche Zusammenarbeit
Die Niederlande sind ein wichtiger Wirtschaftspartner der Schweiz und umgekehrt. Die Schweiz gehört zu den 25 vorrangigen Märkten mit dem grössten Handelspotenzial für die Niederlande.
Der bilaterale Handel ist seit Jahren auf hohem Niveau konstant. Das Handelsvolumen betrug 2023 rund 12,3 Milliarden Franken. 2023 exportierte die Schweiz Waren im Wert von 6,4 Milliarden Franken in die Niederlande, während sich die Importe in die Schweiz auf 5,9 Milliarden Franken beliefen. Die Handelsbilanz fällt somit zugunsten der Schweiz aus.
Die Niederlande belegten zudem den zweiten Platz unter den ausländischen Investoren in der Schweiz. Die Schweiz ist umgekehrt der siebtgrösste ausländische Investor in den Niederlanden.
Zusammenarbeit in den Bereichen Bildung, Forschung und Innovation
Die Niederlande gehören in den Bereichen Forschung und Innovation zu den wichtigsten Partnern der Schweiz. Die Schweiz und die Niederlande sind Gründungsmitglieder der EUREKA Initiative. Innovationsakteure aus beiden Ländern waren in den vergangenen 30 Jahren an insgesamt 141 gemeinsamen Innovationsprojekten beteiligt, wobei insbesondere das Eurostars Programm eine starke Dynamik erzeugt hat. Damit liegen die Niederlande bei der Zusammenarbeit mit der Schweiz aktuell auf Rang 2 bei den EU-Partnerschaften, hinter Deutschland.
Forschende und Kunstschaffende aus den Niederlanden können sich beim Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) um Bundes-Exzellenz-Stipendien bewerben.
Bundes-Exzellenz-Stipendien für ausländische Forschende und Kunstschaffende, SBFI
Kulturaustausch
Schweizer Künstlerinnen und Künstler zieht es in die Niederlande, vor allem bei den bildenden Künsten wie Fotografie, den darstellenden Künsten (insbesondere Tanz, Film und Theater), der Jazzmusik und der klassischen Musik. Gründe dafür sind die Weltoffenheit, die anregende künstlerische Szene, hervorragende Institutionen sowie die Unterstützung durch die öffentliche Hand. Die Kulturstiftung Pro Helvetia unterstützt Aktivitäten von Schweizer Künstlerinnen und Künstlern in den Niederlanden.
Schweizerinnen und Schweizer in den Niederlanden
Ende 2023 lebten 9 173 Schweizerinnen und Schweizer in den Niederlanden. Im karibischen Teil der Niederlande wohnten insgesamt 101 Schweizerinnen und Schweizer.
Geschichte der bilateralen Beziehungen
Die Niederlande errichteten 1814 eine diplomatische Vertretung in Bern, welche 1832 in ein Generalkonsulat umgewandelt wurde. Ein Jahr später eröffnete die Schweiz in Amsterdam ein Konsulat. 1894 eröffneten die Niederlande eine Gesandtschaft in Bern. 1904 beschloss der Bundesrat die Akkreditierung des Gesandten in London bei der niederländischen Regierung, 1917 etablierte die Schweiz eine Gesandtschaft in Den Haag.
Während des Zweiten Weltkriegs übernahm die Schweiz für die Niederlande Schutzmachtmandate in China (offiziell), in Bulgarien und Frankreich (de facto).
1993 stattete Königin Beatrix der Schweiz einen Staatsbesuch ab. 2004 wurde Bundespräsident Joseph Deiss in Den Haag von der Königin empfangen.
Die Schweiz ist in den Niederlanden durch die Botschaft in Den Haag sowie die Honorarvertretungen (Konsulate) in Amsterdam, Rotterdam und Willemstad (Curaçao) vertreten. Die Niederlande ihrerseits verfügen über eine Botschaft in Bern, Honorarkonsulate in Zürich, Basel sowie Lugano und Liechtenstein.