Bilaterale Beziehungen Schweiz–Niederlande

Die Beziehungen zwischen der Schweiz und dem Königreich der Niederlande sind ausgezeichnet und problemlos. Der wirtschaftliche, kulturelle und individuelle Austausch ist intensiv, freundschaftlich und direkt. Beide Länder stehen sich in (wirtschafts-)politischen und gesellschaftlichen Auffassungen nahe.

Schwerpunkte der diplomatischen Beziehungen

Die Niederlande und die Schweiz arbeiten auf bilateraler Ebene in vielen Bereichen eng zusammen. Die Schwerpunkte sind dabei die Europapolitik, die Migrations- und Asylpolitik, die Verkehrspolitik  sowie die Zusammenarbeit im Bereich Wissenschaft und Innovation. Die Botschaft fördert in diesen Bereichen den Austausch zwischen den zuständigen Ämtern in der Schweiz und den Niederlanden zu spezifischen Themen.

Im multilateralen Bereich verfolgen die beiden Länder vor allem im Rahmen der Vereinten Nationen (UNO) gemeinsame Ziele.

Datenbank Staatsverträge

Wirtschaftliche Zusammenarbeit

Die Niederlande sind ein wichtiger Wirtschaftspartner der Schweiz und umgekehrt. Der bilaterale Handel ist seit Jahren konstant. Das Handelsvolumen betrug 2021 rund 12.1 Milliarden CHF. Die Niederlande zählen zu den wichtigsten Zielländern für Schweizer Direktinvestitionen. Gleichzeitig war das Königreich per Ende 2020 der drittwichtigste Direktinvestor in der Schweiz.

Handelsförderung, Switzerland Global Enterprise

Länderinformationen, Staatssekretariat für Wirtschaft SECO

Zusammenarbeit in den Bereichen Bildung, Forschung und Innovation

Die Niederlande gehören in den Bereichen Forschung und Innovation zu den wichtigsten Partnern der Schweiz. Nur mit den direkten Nachbarn und dem Vereinigten Königreich hat die Schweiz eine dichtere wissenschaftliche Zusammenarbeit.

Forschende und Kunstschaffende aus den Niederlanden können sich beim Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) um Bundes-Exzellenz-Stipendien bewerben.

Bundes-Exzellenz-Stipendien für ausländische Forschende und Kunstschaffende, SBFI

Kulturaustausch

Schweizer Kulturschaffende zieht es in die Niederlande, vor allem bei den bildenden Künsten, der Jazzmusik und der klassischen Musik. Gründe dafür sind die Weltoffenheit, die anregende Szene, hervorragende Institutionen sowie die Unterstützung durch die öffentliche Hand. Auch Pro Helvetia unterstützt Aktivitäten von Schweizer Künstlerinnen und Künstlern in den Niederlanden.

Schweizerinnen und Schweizer in den Niederlanden

Ende 2021 lebten gemäss Auslandschweizerstatistik 8814 Schweizer Staatsangehörige in den Niederlanden.

Geschichte der bilateralen Beziehungen

Nach ihrer Unabhängigkeit errichteten die Niederlande 1814 eine diplomatische Vertretung in Bern, welche 1832 in ein Generalkonsulat umgewandelt wurde. Ein Jahr später eröffnete die Schweiz in Amsterdam ein Konsulat. 1847 folgte eine weitere konsularische Vertretung in Rotterdam. 1894 eröffneten die Niederlande eine Gesandtschaft in Bern.

1904 beschloss der Bundesrat die Akkreditierung des Gesandten in London bei der niederländischen Regierung, 1917 etablierte die Schweiz eine Gesandtschaft in Den Haag. 1957 erhoben die Niederlande und die Schweiz ihre Gesandtschaften zu Botschaften.

Während des Zweiten Weltkriegs übernahm die Schweiz für die Niederlande Schutzmachtmandate in China (offiziell), in Bulgarien und Frankreich (de facto). 1993 stattete Königin Beatrix der Schweiz einen Staatsbesuch ab. 2004 wurde Bundespräsident Joseph Deiss nach Den Haag zu einem Staatsbesuch eingeladen.

Die Schweiz ist in den Niederlanden durch die Botschaft in Den Haag sowie die Honorarvertretungen (Konsulate) in Amsterdam, Rotterdam und Willemstad (Curaçao) vertreten. Die Niederlande ihrerseits verfügen über eine Botschaft in Bern, Honorarkonsulate in Zürich, Basel sowie Lugano und Liechtenstein.

Niederlande, Historisches Lexikon der Schweiz