Bilaterale Beziehungen

Die Schweiz und Südafrika unterhalten enge und vielfältige Beziehungen. Südafrika ist ein strategischer Partner der Schweiz und seit Langem einer der wichtigsten Wirtschaftspartner auf dem afrikanischen Kontinent. Schwerpunkte der Zusammenarbeit auf Regierungsebene sind die wirtschaftliche Zusammenarbeit sowie Bildung, Forschung und Innovation.

Schwerpunkte der diplomatischen Beziehungen

Die Schweiz hat eine Subsahara-Afrika-Strategie für den Zeitraum 2021–2024 ausgearbeitet.

Südafrika gehört zu den «wirtschaftlichen Löwinnen» der Region. Dabei handelt es sich um dynamisch wachsende afrikanische Staaten mit hohem wirtschaftlichem Potenzial, insbesondere bezüglich Investitionen und Handel.

Die beiden Länder führen jährliche politische Konsultationen auf Vize-Ministerebene, bei denen sie sich über laufende und zukünftige Kooperationen austauschen.

Ein Doppelbesteuerungsabkommen und eine gemeinsame Erklärung über den automatischen Informationsaustausch in Steuersachen regeln die Zusammenarbeit im Finanzbereich. 

Datenbank Staatsverträge

Entwicklungsgemeinschaft des südlichen Afrikas (en)

Subsahara-Afrika-Strategie 2021–2024 (PDF, 48 Seiten, 3.0 MB, Deutsch)

Wirtschaftliche Zusammenarbeit

Südafrika ist einer der wichtigsten Wirtschaftspartner der Schweiz auf dem afrikanischen Kontinent. Das bilaterale Handelsvolumen erreichte 2022 über 6,25 Milliarden CHF. Die Schweiz importiert insbesondere Edelmetalle, während Südafrika pharmazeutische Erzeugnisse, Maschinen, Präzisionsinstrumente und Uhren einführt.

Die über 100 Schweizer Firmen mit Niederlassungen oder Produktionsstätten in Südafrika haben zur Schaffung von rund 50’000 Arbeitsplätzen beigetragen. In der Schweizer Botschaft in Pretoria ist ein Swiss Business Hub integriert, der für die Umsetzung der Schweizer Exportförderungsstrategien im südlichen Afrika und in Ostafrika zuständig ist. 

Handelsförderung, Switzerland Global Enterprise SGE

 SwissCham Southern Africa (en)

Zusammenarbeit in den Bereichen Bildung, Forschung und Innovation

Forschende aus Südafrika können sich beim Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) um Bundes-Exzellenz-Stipendien bewerben.

Das Abkommen über wissenschaftliche und technologische Zusammenarbeit, das 2007 unterzeichnet wurde, bildet die Grundlage für das schweizerisch-südafrikanische Forschungsprogramm (Swiss South Africa Joint Research Programme, SSAJRP).

Mit dem Ziel, die bilaterale Forschungszusammenarbeit weiter auszubauen, haben der Schweizerische Nationalfonds und die National Research Foundation 2020 ein «Lead Agency Agreement», abgeschlossen.  

Bundes-Exzellenz-Stipendien für ausländische Forschende und Kunstschaffende SBFI

Lead Agency Agreement

Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Hilfe

Südafrika ist ein Schwerpunktland des Programms für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung des Staatssekretariats für Wirtschaft (SECO).

Mit seiner Strategie 2021–2024 will das SECO zu einer wettbewerbsfähigen Wirtschaft mit einem nachhaltigen Wachstum beitragen, einen robusten und ressourceneffizienten Privatsektor fördern und die Schaffung wirtschafts- und investitionsfreundlicher Rahmenbedingungen unterstützen.

SECO, Kooperationsprogramm Südafrika 2021–2024

Kulturaustausch

Die Schweiz und Südafrika pflegen einen regen kulturellen Austausch, hauptsächlich in den Sparten Musik und Tanz. Häufig engagieren sich private Partner in diesem Bereich. Pro Helvetia ist mit einer Aussenstelle in Johannesburg vertreten.

Büro von Pro Helvetia in Johannesburg

Schweizerinnen und Schweizer in Südafrika

Ende 2021 lebten gemäss Auslandschweizerstatistik 7937 Schweizerinnen und Schweizer im Südafrika und Ende 2022 1984 südafrikanische Staatsangehörige in der Schweiz.

Geschichte der bilateralen Beziehungen

Der Handel zwischen der Schweiz und Südafrika erlebte in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts einen raschen Aufschwung.

Das erste Schweizer Konsulat in Südafrika wurde 1887 in Pretoria eröffnet, gefolgt von einem Konsulat in Kapstadt im Jahr 1916. Die Vertretung in Pretoria erhielt 1960 den Status einer Botschaft.

Die DEZA engagierte sich bereits in der Endphase des Apartheidregimes in Südafrika und setzte sich für einen friedlichen Übergang zum neuen politischen System ein. Die Schweiz unterstützte auch die Arbeit der südafrikanischen Wahrheits- und Versöhnungskommission (Truth and Reconciliation Commission, TRC). Das Koordinationsbüro der DEZA in Südafrika wurde 2015 geschlossen und mit dem Büro in Simbabwe zusammengelegt. Das SECO verfügt seit 2009 über eine eigene Kooperationsstrategie für Südafrika und seit 2010 über ein Programmteam in der Botschaft in Pretoria. 

Südafrika, Historisches Lexikon der Schweiz (de, fr, it)

Diplomatische Dokumente der Schweiz, Dodis