Spezifische regionale Risiken
Bei der Beschreibung von Gefahrenzonen handelt es sich um ungefähre Angaben; Risiken lassen sich nicht auf exakt umrissene Gebiete einschränken.
Nordwesten und Grenzgebiete zu Brasilien, Venezuela, Panama und Ecuador:
Von Reisen in das gesamte Gebiet der folgenden Departemente wird abgeraten: Chocó, Nariño, Putumayo, Guaviare, Vaupés, Guainía, Vichada, Arauca, Norte de Santander und Cesar. In den Departementen La Guajira und Boyacà wird von Reisen in die Grenzregionen zu Venezuela abgeraten. Eine Ausnahme bilden die Departementshauptstädte Pasto (Nariño), Mocoa (Putumayo) und San José del Guaviare im Departement Guaviare, (für die Tour Caño Cristales im Departement Meta) unter der Bedingung, dass die Reise per Flugzeug erfolgt.
Bei bewaffneten Konfrontationen zwischen den Sicherheitskräften und kriminellen Gruppierungen werden auch unbeteiligte Personen getötet oder verletzt. Beispiele:
- Am 28. April 2025 wurden in Cucuta (Departement Norte de Santander) bei einem Angriff mit einer Handgranate auf einem Markt mindestens drei Personen verletzt.
- In Catatumbo (Departement Norte de Santander) wurden bei Gefechten zwischen zwei Guerillagruppierungen am 16. Januar 2025 mindestens 80 Personen getötet.
- Im Departement Guaviare wurden bei bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen kriminellen Gruppierungen vom 17. bis 19. Januar 2025 mindestens 20 Personen getötet.
Es besteht eine erhöhte Gefahr, Opfer eines Anschlages, eines Gewaltverbrechens oder einer Entführung zu werden. Das Risiko, unversehens in eine gewaltsame Auseinandersetzung zu geraten, ist hoch. Siehe Kapitel Grundsätzliche Einschätzung.
Departement Cauca:
Von Reisen ins Departement Cauca wird abgeraten. Eine Ausnahme bildet die Departementshauptstadt Popayan unter der Bedingung, dass die Reise per Flugzeug erfolgt. Ebenfalls eine Ausnahme bildet die Insel Gorgona unter der Bedingung, dass die Reise per Flugzeug an den Flughafen Guapi und anschliessend mit dem Boot erfolgt.
Es zudem besteht ein hohes Entführungsrisiko. Gewalttätige Auseinandersetzungen zwischen Drogen- und anderen kriminellen Banden sowie Anschläge und Gewaltakte von Guerilla- und anderen bewaffneten Gruppierungen sind häufig. Auch unbeteiligte Personen sind einem hohen Risiko ausgesetzt. Seit Anfang 2020 kommt es zu zahlreichen Gewaltakten gegenüber der Zivilbevölkerung. Bei den bewaffneten Konfrontationen zwischen den Sicherheitskräften und kriminellen Gruppierungen werden auch unbeteiligte Personen getötet oder verletzt. Beispiele:
- Am 17. April 2025 wurden bei einem Bombenanschlag auf die Polizeistation in Mondomo mindestens eine Person getötet und 20 weitere verletzt.
- Zwischen dem 24. und 26. März 2025 wurden bei mehreren Explosionen und Angriffen auf Polizeistationen, Gewerbezonen und auf einen Militärkonvoi mindestens 15 Personen verletzt.
Departement Valle del Cauca:
Von Reisen ins Departement Valle del Cauca wird abgeraten.
Eine Ausnahme bildet die Departementshauptstadt Cali unter der Bedingung, dass die Reise per Flugzeug erfolgt. Gewalttätige Auseinandersetzungen zwischen Drogen- und anderen kriminellen Banden sowie Anschläge von Guerilla- und andere bewaffnete Gruppierungen sind häufig und auch unbeteiligte Personen sind einem hohen Risiko ausgesetzt. So wurden beispielsweise am 8. November 2024 in Jamundi bei einer Explosion mindestens 13 Personen verletzt.
Die Anzahl der Gewaltverbrechen und die sozialen Spannungen sind zudem in Buenaventura besonders hoch, nehmen jedoch auch im Südosten des Departements zu.
Ländliche Gebiete:
Von Reisen in die ländlichen Gebiete im Norden von Antioquia und dem Süden von Córdoba und Bolívar wird abgeraten. Ebenso wird von Reisen in ländliche Gebiete in Caqueta und im Süden von Meta abgeraten.
Lassen Sie bei Reisen in ländliche Gebiete anderer Departemente grösste Vorsicht walten.
In einigen ländlichen Gebieten sind Guerillas, Drogenbanden und andere illegale bewaffnete Gruppierungen aktiv. Es kommt zu bewaffneten Zusammenstössen und Gewaltakten gegenüber der Zivilbevölkerung sowie Einschränkungen der Bewegungsfreiheit. Dabei sind auch unbeteiligte Personen einem hohen Risiko ausgesetzt. Zum Beispiel wurden Ende März 2025 bei einem Militärbombenanschlag in Segovia (Antioquia) mindestens neun Mitglieder einer kriminellen Gruppierung getötet.
Die Gruppierungen agieren sehr mobil, so dass sich die Gefahrenzonen laufend ändern.
Zudem stellen Blindgänger und Minen eine ernst zu nehmende Gefahr dar. Die gefährdeten Gebiete sind nur selten markiert und bestehen in allen ländlichen Regionen des Landes.
Dirección Descontamina Colombia
Lassen Sie bei Reisen in die übrigen, oben nicht erwähnten Gebiete grösste Vorsicht walten. Schliessen Sie sich vorzugsweise einer geführten Gruppenreise an, besonders um abgelegene touristische Sehenswürdigkeiten zu besuchen wie zum Beispiel die Ciudad perdida in der Sierra Nevada (Magdalena) und San Agustín (Huila). Vergewissern Sie sich, dass die Sicherheitslage kurzfristig abgeklärt worden ist, denn sie ändert sich oft.
Generell gilt: In abgelegenen, wenig erschlossenen Gebieten sind die Risiken höher (einschliesslich das Entführungsrisiko).
Erkundigen Sie sich vor und während der Reise bei Ihrer Reiseleitung oder bei den lokalen Sicherheitskräften über die aktuelle Sicherheitslage und beachten Sie deren Anweisungen.