Palais Salm

Die Schweiz wurde auf dem tschechischen Gebiet zunächst durch Honorarkonsuln vertreten. In den Jahren 1897-1927 gab es insgesamt drei Schweizer Unternehmer, die diese Funktion ausübten.
1928 wurde die Vertretung zur Gesandtschaft erhoben, die Kanzlei war seitdem in der Strasse Divadelní untergebracht. 1934 wurden von der Familie Schwarzenberg Räumlichkeiten im Palais Salm (Hradčanské náměstí 1, auch das Kleine Schwarzenberg-Palais genannt) gemietet.
Hier waren die Büroräumlichkeiten der Botschaft und auch die Residenz des Botschafters untergebracht. So blieb es auch nach der Enteignung der Familie Schwarzenberg im Jahre 1947 und der kommunistischen Machtübernahme 1948. In der Presse erschienen zwar vereinzelt Meldungen darüber, dass die Palais auf dem Hradschiner Platz geräumt und als Museen genutzt werden sollten. Somit hätte das kommunistische Regime den Platz vor dem Haupteingang zur Prager Bug besser unter Kontrolle. Lange passierte nichts, bis 1977 allen Mietern des Palais Salm gekündigt wurde. Einer der Mieter war der Schriftsteller und Mitautor der Charta 77 Pavel Kohout. Die Geheimpolizei (StB) hatte ihn schon seit einigen Jahren überwacht. Nach dem internationalen Erfolg der Charta 77 griff sie zu härteren Maßnahmen. Unter anderem mussten alle Bewohner des Palais ausziehen. Pavel Kohout schrieb in seinem Buch „Wo der Hund begraben liegt“ über die Nachbarschaft mit der Schweizer Botschaft und die Unterstützung, die er von Botschafter Walter Jaeggi bei der Rettung seines Archivs erhalten hat.