Grundsätzliche Einschätzung
Trotz einer sichtbaren Stabilisierung in den letzten Jahren sind politische Auseinandersetzungen und gewaltsame Proteste nicht ausgeschlossen. Es bestehen latente Spannungen zwischen verschiedenen Religionsgemeinschaften, die immer wieder zu Gewaltakten führen können. Grosse wirtschaftliche und soziale Probleme sind ungelöst, z.B. die hohe Arbeitslosigkeit und Preissteigerungen bei Produkten des täglichen Bedarfs.
Trotz erhöhter Sicherheitsmassnahmen besteht das Risiko von Terroranschlägen jederzeit im ganzen Land, dies schliesst auch die Badeorte mit ein. Seit 2017 gilt das Notstandsrecht. Mögliche Ziele von Anschlägen sind sowohl Einrichtungen und Fahrzeuge von Sicherheitskräften und religiöse Minderheiten, als auch touristische Einrichtungen und Verkehrsmittel. Wiederholt sind Anschläge verübt worden, bei denen auch Touristen starben oder verletzt wurden. Beispiele von Anschlägen:
- In der Nacht vom 4. auf den 5. August 2019 forderte ein Anschlag in Kairo zahlreiche Todesopfer und Verletzte.
- Am 19. Mai 2019 wurden bei der Explosion eines Sprengsatzes in Gizeh mehrere ausländische Touristen verletzt.
- Im Februar 2019 sind mehrere Personen getötet worden bei der Explosion eines Sprengsatzes in Kairo.
- Am 28. Dezember 2018 starben bei der Explosion einer Bombe in Gizeh ausländische Touristen und ihr Reiseleiter. Mehrere Personen wurden verletzt.
- Im Nordsinai werden regelmässig Anschläge verübt. Am 24. November 2017 forderte ein Anschlag auf eine Moschee in Al-Abed über 300 Todesopfer.
- Am 14. Juli 2017 sind bei einem Messerangriff am Strand eines Hotels in Hurghada zwei Personen getötet und vier verletzt worden.
- Am 9. April 2017 forderten zwei Bombenanschläge auf koptische Kirchen in Tanta und Alexandria über 40 Todesopfer und über 100 Verletzte.
- Am 7. Januar 2016 wurde in der Nähe der Pyramiden von Gizeh in Kairo ein Touristenbus vor einem Hotel angegriffen.
- Am 31. Oktober 2015 ist ein russisches Passagierflugzeug auf dem Flug von Sharm-el-Sheik nach St. Petersburg über der Sinai-Halbinsel abgestürzt; alle Insassen sind ums Leben gekommen. Verschiedene Informationsquellen weisen darauf hin, dass mit sehr grosser Wahrscheinlichkeit eine Bombe an Bord die Absturzursache war.
Lassen Sie Vorsicht walten, besonders an öffentlichen Plätzen wie Busbahnhöfen, Metrostationen und Märkten sowie in der Nähe von Regierungsgebäuden, Polizeistationen, Militäreinrichtungen, religiösen Stätten (besonders an islamischen und christlichen Feiertagen), Museen oder anderen touristischen Sehenswürdigkeiten.
Beachten Sie auch die Rubrik
Terrorismus und Entführungen
Vor allem in den grossen Städten kann es zu Demonstrationen und Zusammenstössen mit den Sicherheitskräften kommen. Auch Streiks sind möglich. An Gedenktagen muss mit einer Zunahme von Demonstrationen und einem erhöhten Anschlagsrisiko gerechnet werden, zum Beispiel um den 25. Januar und zwischen dem 30. Juni und 3. Juli. Als Folge von lokalen Unruhen oder Sicherheitsmassnahmen können sich Verkehrsbehinderungen ergeben oder kurzfristige Programmänderungen notwendig werden.
Zusätzliches Spannungspotenzial bieten die komplexen Verhältnisse im Nahen Osten sowie die prekäre Sicherheitslage in Libyen. Ereignisse im Gazastreifen oder in Libyen können sich auf die ägyptischen Grenzgebiete auswirken.
Meiden Sie Demonstrationen und grosse Menschenansammlungen jeder Art und befolgen Sie die Empfehlungen Ihrer Reiseleitung sowie die Anweisungen der ägyptischen Sicherheitsbehörden (Absperrungen, Ausgangssperren etc.).