Schweiz übernimmt Vorsitz der Internationalen Allianz zum Holocaust-Gedenken für 2017
Lokale News, 03.03.2017
Die Schweiz hat nach Rumänien den Vorsitz der International Holocaust Remembrance Alliance (IHRA) für das Jahr 2017 übernommen. Die Übergabezeremonie fand am 7. März 2017 in der Residenz der Schweizerischen Botschaft in Berlin statt.
Die Schweiz hat nach Rumänien den Vorsitz der International Holocaust Remembrance Alliance (IHRA) für 2017 übernommen. Der vorherige IHRA-Vorsitzende Mihnhea Constantinescu übergab die Präsidentschaft am 7. März 2017 in der Residenz der Schweizer Botschafterin in Berlin an Botschafter Benno Bättig.
EDA-Generalsekretär Bättig wird den Vorsitz für ein Jahr ausüben. Bei der Übergabe in der Residenz erklärte er, dass der Fokus der Präsidentschaft auf Bildung, Jugend und sozialen Medien liegen werde. „Es ist unsere Verantwortung und Aufgabe, jungen Menschen, den Bürgerinnen und Bürgern von morgen, das Rüstzeug mitzugeben, damit sie das Wesentliche vom Nebensächlichen, das Reelle vom Virtuellen unterscheiden zu können“ , so Botschafter Bättig.
Bei der Übergabe des Vorsitzes wurde auch die jüngste IHRA-Publikation „Research in Teaching and Learning about the Holocaust" vorgestellt. Ausserdem wurde die Fotoausstellung "The Last Swiss Holocaust Survivors" in der Residenz erstmalig öffentlich präsentiert.
Projekte unter dem Schweizer Vorsitz
Die Schweiz wird 2017 zwei Plenarsitzungen der IHRA durchführen, die erste in Genf (26. - 29. Juni), die zweite in Bern (27. - 30. November). Am 26. November 2017 findet an der Pädagogischen Hochschule Bern eine Konferenz über die vom NS-Regime verübten Massaker an Menschen mit Behinderungen statt. Anfang 2018 werden die Aufklärung und der Unterricht über den Holocaust an den Internationalen Studientagen über Bildung an der Pädagogischen Hochschule in Lausanne thematisiert.
Anlässlich des Schweizer Vorsitzes unterstützt das EDA zahlreiche weitere Projekte. Die App "Fliehen vor dem Holocaust", die sich vor allem an Jugendliche richtet und demnächst erhältlich sein wird, zeigt anhand zahlreicher Multimediatools vier Einzelschicksale.
Ferner unterstützt das EDA die Veröffentlichung einer Sammlung von Berichten von Holocaust-Überlebenden sowie zwei Wanderausstellungen: die Fotoausstellung "The Last Swiss Holocaust Survivors" und eine didaktische Ausstellung zum Thema "Kinder im KZ Bergen-Belsen".
Auch die Schweizerische Botschaft in Berlin wird anlässlich des IHRA-Vorsitzes der Schweiz mehrere Veranstaltungen wie Lesungen durchführen.
Die Schweiz gehört der IHRA seit 2004 an. Ziel der Organisation ist es, in den 31 Mitgliedstaaten die Geschichtsforschung und den Unterricht über den Holocaust zu fördern. Ausserdem sollen die Erinnerung an die Opfer durch Gedenkfeiern und -stätten wachgehalten werden.