
Dem Burgtheater hat Blanche Aubry mehr als ein Vierteljahrhundert angehört und mehr als 40 Rollen gespielt. 1979 erhielt sie den Titel einer österreichischen Kammerschauspielerin. Ihre letzte Rolle spielte sie 1985 in Becketts «Glückliche Tage». Das Burgtheater verlieh ihr 1986 die seltene Auszeichnung Ehrenmitglied des Burgtheaters.
Die grössten Triumphe in ihrer Karriere feierte sie ausserhalb des Burgtheaters: Am Theater an der Wien. Dort spielte sie 1968 Aldonza in «Der Mann von la Mancha». Für diese Rolle erhielt sie die damals begehrteste österreichische Theaterauszeichnung, die Josef Kainz-Medaille. Zwei Jahre später spielte sie den Conférencier in «Cabaret». Kronen Zeitung und Kurier titelten damals: «Blanche Aubry ist der Star des Abends. Sie vollbringt das Kunststück, in einer grässlichen Rolle grandios zu sein» und «Einen Oscar für die Aubry».
Blanche Aubry verstarb 1986 nach einer längeren Krankheit in Wien. Bei ihrer Beerdigung beschrieb ein Schauspielkollege ihre Ankunft im Burgtheater mit diesen Worten: «Hier bleibt sie, findet Heimstatt und Zufluchtsort für ihre eigenwillige und schon von ihrer Sprachgestaltung her unverwechselbare Kunst, die ihre romanische Herkunft nie verleugnet».
Auf den Spuren von Blanche Aubry in Wien:
- Im 19. Bezirk wurde der Blanche-Aubry-Weg nach der Kammerschauspielerin benannt.
- Blanche Aubry ist am Zentralfriedhof in einem ehrenhalber gewidmeten Grab beerdigt (Gruppe 40, Nummer 127).