
«Day Zero», der Tag, an dem für die 4 Millionen Einwohner Kapstadts kein Wasser mehr aus der Leitung kommt, steht kurz bevor. In anderen Städten der Welt bahnt sich ähnliches an. Schätzungen zufolge fehlt es schon heute weltweit 2.1 Milliarden Menschen an Zugang zu sauberem Trinkwasser und 4.5 Milliarden Menschen Zugang zu funktionierenden sanitären Einrichtungen. Es besteht Handlungsbedarf. Getreu dem Motto «Sharing Water - Wasser teilen» des diesjährigen Weltwasserforums in Brasilia teilt die Schweiz ihre langjährige Erfahrung und ihre praktische Resultate der Entwicklungszusammenarbeit.
Praktisch umsetzen
Fliessendes Wasser und adäquate sanitäre Anlagen sind trotz verschiedener praktikabler Lösungen in vielen Regionen noch immer keine Selbstverständlichkeit. Dies hat auch Reynaldo Quispitupa in Siusa, einer ländlichen Gemeinde im Südosten Perus, miterlebt. Die Bevölkerung in seiner Gemeinde hatte keine Toiletten und litt unter der mangelhaften Qualität des Trinkwassers.
Dank des SABA-Programms (Saneamiento Basico – Comprehensive Basic Sanitation), das von der DEZA vor 20 Jahren in Peru initiiert wurde, hat die gesamte Bevölkerung von Siusa heute Zugang zu sanitären Anlagen. Denn SABA fokussiert auf den Aufbau von Wasserinfrastruktur inklusive das Bauen von Toiletten und bindet dabei alle Beteiligen ein. Der Infrastrukturaufbau geht einher mit Schulungen der lokalen Gemeindeverwaltungen und identifiziert mit der Bevölkerung zusammen, welche Dienstleistungen gewährleistet sein müssen, damit die Infrastruktur instandgehalten werden kann. Das geschulte Personal vor Ort überwacht etwa die Wasserfassung, dosiert die Chlorzugaben in den Reservoirs und wartet die Leitungen.
Mit Projekten wie SABA, das auch den Dialog auf politischer Ebene und den Wissensaustausch mit Nachbarländern von Peru beinhaltet, setzt sich das Globalprogramm Wasser der DEZA für die Beschleunigung der Umsetzung der Menschenrechte auf sauberes Trinkwasser und eine ausreichende sanitäre Grundversorgung ein. Dieses seit 2010 anerkannte Menschenrecht ist von entscheidender Bedeutung für die Erfüllung der menschlichen Grundbedürfnisse und essentiell für die Verwirklichung der 2015 verabschiedeten Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung. Inzwischen ist SABA auf das ganze Land ausgedehnt. Auch im Nachbarland Kolumbien wurden die Ansätze vom Projekt übernommen.
Am Weltwasserforum stellt die Schweiz dieses DEZA-Programm vor. Erfolgsfaktoren und Herausforderungen werden diskutiert, wie der gleiche integrierte Ansatz in weiteren Ländern angewendet werden kann, um Zugang zu Wasser und Sanitäranlagen in ländlichen Gebieten zu schaffen.