Haiti

Die Schweiz konzentriert sich in Haiti auf die Bereiche lokale Gouvernanz, Landwirtschaft und Ernährungssicherheit sowie Arbeit und wirtschaftliche Entwicklung. Das Ziel ist es, zu einer gerechteren Gesellschaft beizutragen und die Lebensumstände der armen Bevölkerung zu verbessern.

Karte von Haiti
© EDA

Haiti ist das ärmste Land Lateinamerikas – rund 60% der Bevölkerung lebt unter der nationalen Armutsgrenze, USD 2.41 pro Tag (2012). Fast ein Viertel der Bevölkerung ist von Lebensmittelknappheit betroffen oder leidet Hunger. Das Land wird regelmässig von Naturkatastrophen wie Erdbeben, Wirbelstürmen und Dürrephasen heimgesucht. 2010 forderte ein schweres Erdbeben 230'000 Todesopfer und 2016 hinterliess der Wirbelsturm Matthew im Süden des Landes eine Spur der Verwüstung. Immer wieder ist Haiti deshalb auf Nothilfe und humanitäre Hilfe für den Wiederaufbau angewiesen. Darüber hinaus spielt die längerfristige Entwicklungshilfe eine zentrale Rolle in der Armutsbekämpfung und in der Förderung einer nachhaltigen wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung.

Lokale Gouvernanz und gute Regierungsführung

Die Schweiz unterstützt den Staat und die Gemeinden dabei, die Grundversorgung im ländlichen Raum zu verbessern (Infrastruktur, Weiterbildung). Damit unterstützt sie die Dezentralisierungspolitik der haitianischen Regierung. In Zusammenarbeit mit der Bevölkerung wird beispielsweise die Versorgung mit Trinkwasser und sanitären Anlagen ausgebaut. Dies verbessert die Gesundheit insbesondere von Frauen und Kindern, und beugt der Ausbreitung von Epidemien (z.B. Cholera) vor. Zudem setzt sich die Schweiz dafür ein, dass Frauen und benachteiligte Gruppen bei Entscheiden mitreden können und in lokale Planungsprozesse eingebunden sind.

Zwischen 2014 und 2017 erhielten mehr als 25'000 Personen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Dreissig Gemeindekomitees (mit durchschnittlich 45% Frauenanteil) stellen seither die Funktion und den Unterhalt dieser Systeme sicher.

Die Schweiz unterstützt die Gemeinden auch bei der Durchführung von Risikoanalysen und bei der Umsetzung von Massnahmen zum Schutz vor Naturgefahren. Dazu gehört beispielsweise der katastrophensichere Wiederaufbau von Wohnhäusern und Gemeinschaftsnotunterkünften. Mit der Ausbildung von Fachpersonal trägt die Schweiz dazu bei, deren praktische Fertigkeiten zu verbessern und die Öffentlichkeit für einfache Techniken im Bereich des erdbeben- und wirbelsturmsicheren Bauens zu sensibilisieren. Zwischen 2014 und 2017 wurden zwölf Schulen gebaut und über 1000 Maurer ausgebildet.

Gute Regierungsführung

Katastrophenvorsorge, Nothilfe und Wiederaufbau

Landwirtschaft und Ernährungssicherheit

Zur Verbesserung der Ernährungslage von ländlichen Familien unterstützt die Schweiz Kleinbauern darin neue Sorten anzupflanzen, ihre Ernteerträge zu erhöhen und ihre Erzeugnisse besser zu lagern und zu vermarkten. Davon profitieren sie selber, ebenso wie alle Haitianer, welche Zugang zu erschwinglichen, lokal produzierten Lebensmitteln erhalten.

In Zusammenarbeit mit Kanada unterstützte die Schweiz den Aufbau eines Agrarkreditsystems in zehn Departementen. Zwischen 2014 und 2017 profitierten über 14'500 Bauern (28% Frauen) davon. Landesweit stieg dank Fördermassnahmen für Mikrofinanzinstitute das Angebot an Agrarkrediten um 30%.

Damit die Verbesserungen nachhaltig sind, werden die Bauern auch gezielt darin unterstützt, ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber Naturgefahren zu verbessern. Ebenso trägt die Schweiz zum Aufbau von staatlichen Kapazitäten zur Bewältigung von Naturkatastrophen bei und leistet bei Bedarf gezielt Not- und Nahrungsmittelhilfe.

Landwirtschaft und Ernährungssicherheit

Privatsektorenentwicklung und Finanzdiensleistungen

Arbeit und wirtschaftliche Entwicklung

Die Schweiz investiert in die Berufsbildung in Haiti. Sie konzentriert sich dabei auf den Bausektor, welcher hohe Wachstumsraten ausweist und eine wichtige Rolle in der Armutsreduktion spielt. Die Schweiz setzt sich dafür ein, dass qualitativ gute Berufsschulen und Weiterbildungsmöglichkeiten auch Angestellten von Kleinunternehmen offenstehen. Sie stützt sich dabei auf die Stärken des Schweizer Berufsbildungssystems und auf ihre Erfahrungen im erdbebensicheren Wiederaufbau von Wohnhäusern und Schulen.

Grund- und Berufsbildung

Geschichte der Zusammenarbeit

Während zahlreiche Schweizer Hilfswerke und Solidaritätsvereinigungen seit den 1950er-Jahren in Haiti tätig sind, unterstützt die offizielle Schweiz das Land seit Ende der 1990er-Jahre. Nach dem verheerenden Erdbeben 2010 und dem Hurrikan Matthew 2016 intensivierte die Schweiz ihr humanitäres Engagement. Sie unterstützt seither den Wiederaufbau und die Stärkung der Katastrophenvorsorge. Seit 2013 engagiert sich die Schweiz auch mit längerfristigen Entwicklungsprogrammen in Haiti, um zur nachhaltigen Verbesserung der Lebensbedingungen, zur Armutsreduktion und zur Stärkung der lokalen Verwaltungen beizutragen. Im Rahmen der Schweizer Kooperationsstrategie 2018-2021 liegt besonderes Augenmerk auf der Verknüpfung zwischen humanitärer Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit.

Aktuelle Projekte

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Programme de Protection et Promotion Sociale Réactive aux Chocs (PROMES)

01.08.2024 - 31.07.2027

PROMES vise à renforcer la résilience de la population vulnérable d’Haiti. Une contribution de la Suisse au Programme Alimentaire Mondial permet de déployer un filet de protection sociale déjà testé et développé conjointement avec les autorités locales dans un nouveau département. En appuyant une ONG locale, le programme va consolider les résultats de la phase 1 dans le Sud-Est. Au niveau local dans le Sud, PROMES permettra d’améliorer les capacités de relèvement financier rapide en cas de catastrophes.


2024 Additional Allocation to World Food Programme (WFP) Country Strategic Plan Haiti

01.01.2024 - 31.12.2024

Against historic levels of food security due to conflicts, climate change and COVID-19, Switzerland supports annually operations of the World Food Programme (WFP) to provide humanitarian and development assistance. Haiti has one of the world’s highest levels of chronic food insecurity. Currently, 50% of the population, or close to 5 million people, are food insecure. With additional funding, SDC reinforces WFP’s response to support the Government in developing sustainable solutions to hunger and malnutrition.


REGLEAU - Renforcement de la gouvernance locale de l’eau et de l’assainissement

01.04.2023 - 31.07.2025

Ce projet vise à renforcer les capacités de six communes d’Haïti afin qu'elles puissent fournir des services d'eau potable et d'assainissement résilients aus risques et catastrophes à la population. En vue de la fin de la coopération bilatérale de la Suisse en Haïti, la phase II consolide et met à l'échelle les acquis de la première phase et intègre des approches du projet direct humanitaire « Réduction des Risques de Catastrophes Naturelles ».


Projet d’appui à la reconstruction de l’habitat avec formation dans le Sud (PARHAFS)

01.04.2022 - 30.06.2025

Le projet vise à renforcer la résilience des habitants du sud d'Haïti, région régulièrement frappée par de violents phénomènes naturels - le dernier en date étant le puissant séisme d'août 21. Le projet travaillera en étroite collaboration avec les institutions nationales, les collectivités locales et les associations de femmes afin de renforcer la résilience des communautés, en premier lieu en construisant des maisons avec la participation des propriétaires. En collaboration avec les populations exposées et la protection civile locale, des abris collectifs anticycloniques seront aussi construits, offrant aux personnes une possibilité de protection en cas de conditions météorologiques adverses. L'objectif est de reproduire ce modèle au niveau national.


Programme d’Appui à la Production Agricole en Haïti (PAPAH), Phase II

01.08.2019 - 31.12.2024

La phase 2 du Programme d’Appui à la Production Agricole en Haïti vise à renforcer le système national de financement et d’assurance agricoles en Haïti, porté par les institutions publiques et privées et régulé par la Banque de la République d’Haïti. La contribution suisse servira de levier pour mieux structurer et orienter des investissements d’environ USD 340 millions au profit des exploitations dans les chaines de valeur agricoles; dans le Sud et la Grand-Anse, en synergie avec les programmes du portefeuille Suisse, le développement de produits financiers spécifiques servira environ 20 000 exploitations agricoles.


Haïti : Programme de préservation et de valorisation de la biodiversité (PVB)

01.04.2013 - 30.12.2024

Dans le Massif de la Selle – situé au sud-est d’Haïti – se trouve une des dernières forêts natives du pays. Malgré son statut d’Air protégée, la préservation de la Forêt des pins est menacée par l’instalation autour et dans celle-ci de population à la recherche de revenus. Ainsi, le projet vise à renforcer l’Agence Nationale des Aires protégée du Ministère de l’Environnment dans ses efforts de prise en charge de la gestion participative de l’Aire protégée en incluant les acteurs locaux et en soutenant la population locale dans la création de revenus alternatifs.

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