Armut hat nach wie vor eine ausgeprägte Geschlechterdimension: Laut internationalen Untersuchungen sind rund 70% der in grosser Armut lebenden Menschen Frauen. Gesetze und soziale Normen benachteiligen viele Mädchen und Frauen beim Zugang zu Gesundheitsdiensten, Bildung, Führungspositionen, Finanzmitteln und zum Markt.
Frauen arbeiten oft in prekären Arbeitsverhältnissen, in wenig produktiven Sektoren und ohne soziale Sicherung. Zudem verdienen sie weniger als Männer. Sie haben auch weniger Einfluss auf soziale, politische und ökonomische Entscheidungsprozesse als Männer, und nicht selten erleben sie geschlechterspezifische Gewalt, Diskriminierung und Ausschluss.
Die DEZA setzt sich für gleiche Rechte von Frauen und Männern sowie für gleiche Voraussetzungen ein, wobei sie Männer und Jungen in ihre Genderarbeit integriert. Diesen Ansatz verfolgt die DEZA in all ihren Projekten und Strategien. Schwerpunktbereiche sind Konfliktsituationen und fragile Kontexte sowie Wirtschaft und Politik.
Mit der 2017 verabschiedeten EDA-Strategie zu Geschlechtergleichstellung und Frauenrechten ist die Gleichstellung von Frau und Mann zu einem wichtigen Pfeiler der Schweizer Aussenpolitik geworden. Die Strategie der internationalen Zusammenarbeit der Schweiz 2021-2024 behandelt die Geschlechtergleichstellung als Transversalthema, das bei allen Aktivitäten der DEZA berücksichtigt wird. Im Rahmen der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung setzt sich die Schweiz für die Umsetzung des fünften Ziels ein: «Geschlechtergleichstellung erreichen und alle Frauen und Mädchen zur Selbstbestimmung befähigen». Die Schweiz hat auch das UNO-Übereinkommen von 1979 zur Beseitigung jeder Form von Diskriminierung der Frau (Convention on the Elimination of all Forms of Discrimination Against Women, CEDAW) unterzeichnet und die Gleichstellung von Frau und Mann in der Bundesverfassung von 1999 (Art. 8 Abs. 3) verankert.