
Innovative Lösungen des sozialen Unternehmertums

Armut und tiefgreifende Ungleichheiten sind in zahlreichen lateinamerikanischen und karibischen Regionen an der Tagesordnung. Um innovative Lösungsansätze für soziale und ökologische Probleme zu fördern, unterstützt die Schweiz soziales Unternehmertum.
In einem fragilen Staat wie Haiti hindern die wirtschaftliche und politische Instabilität sowie Naturgefahren privatwirtschaftliche Akteure daran, Investitionen zu tätigen. Soziale Unternehmen bilden in einem solchen Fall eine innovative Alternative, dank der die Bevölkerung Zugang zu grundlegenden Gütern und Dienstleistungen erhält. Aufgrund der Art und des überschaubaren Radius ihrer Aktivitäten, aber auch aufgrund ihrer lokalen Vernetzung sind solche Unternehmen flexibel und können rasch reagieren. Damit können sie bei der Wiederbelebung der Wirtschaft eine Schlüsselrolle spielen.
Soziale Unternehmen stellen die sozialen und ökologischen Auswirkungen ins Zentrum ihrer Tätigkeit und tragen dank ihrem unternehmerischen Ansatz zur Lösung von Entwicklungsproblemen bei. Dadurch werden andere Unternehmen ermutigt, ihre Ideen zu kopieren und zu verbessern. Soziale Unternehmen sind wirtschaftliche Nischenakteure, bilden aber eine wachsende Gemeinschaft mit grossem Potenzial für innovative Lösungen, mit denen die Ziele für nachhaltige Entwicklung der Agenda 2030 gelöst werden können.
Ansätze und Methoden – Armutsreduktion durch Teilhabe am Wirtschaftswachstum
EkoLakay, die ökologische Toilette
In vielen Entwicklungsländern wird die Sanitärversorgung von privaten Unternehmen übernommen und bildet einen Luxus, der für die Mehrheit der Bevölkerung ausser Reichweite liegt. Die verwendete Technologie hat einen hohen Wasserverbrauch und führt oft dazu, dass krankheitserregende Abwasserprodukte in benachteiligte Quartiere oder Wasserökosysteme gelangen. «In Haiti werden über 99 Prozent der menschlichen organischen Abfälle nicht entsorgt, was verheerende Auswirkungen auf die Umwelt und die öffentliche Gesundheit hat», erklärt Sasha Kramer, Mitgründerin von Sustainable Organic Integrated Livelihoods (SOIL). Sasha Kramer ist eine der fünf jungen Sozialunternehmerinnen und ‑unternehmer, die von der DEZA jedes Jahr in Lateinamerika unterstützt werden. Ihr Unternehmen SOIL setzt sich mit ökologischen Sanitärsystemen für Gesundheit und nachhaltige Lebensgrundlage in Haiti ein. Die Haupttätigkeit von SOIL ist der «Poop Loop», ein Prozess, mit dem organische Abfälle menschlichen Ursprungs in Kompost verwandelt werden. SOIL stellt allgemein zugängliche Trockentoiletten her, die sogar in dicht besiedelten Armenquartieren ohne Infrastruktur funktionieren.
Die EkoLakay-Toiletten von SOIL sind eine innovative Dienstleistung, die entlang des ganzen Prozesses neue Einkommensquellen schafft. Für ungefähr fünf Dollar im Monat kann eine haitianische Familie Toiletten mieten, die von Unternehmen aus der Region unter Verwendung lokaler Materialien gebaut werden.
Soziale Unternehmen entwickeln ihre Lösungen aufgrund ihrer Wahrnehmung der lokalen Bedürfnisse. «Die Vision, für die sich SOIL einsetzt, ist die Vision einer Welt, in der alle über menschenwürdige Sanitäranlagen verfügen und in der organische Abfälle menschlichen Ursprungs nicht mehr ein Problem für die öffentliche Gesundheit, sondern eine umweltfreundliche Lösung sind. Wir glauben, dass wir mit der Umsetzung dieser Vision nicht nur die öffentliche Gesundheit und die Bodenfruchtbarkeit verbessern, sondern auch Erwerbsmöglichkeiten im Bereich der Sanitärversorgung schaffen, so dass das wichtigste Ergebnis der Erbringung von sozialen Dienstleistungen die Schaffung von Arbeitsplätzen ist», erklärt Sasha Kramer. In zehn Jahren hat sich ihr Unternehmen zu einer anerkannten Organisation entwickelt, die nach dem Durchzug des Hurrikans Matthew aus der ganzen Welt Spenden für Hilfsoperationen erhielt.
Eine sinnvolle Partnerschaft mit Ashoka
Damit sie soziale Unternehmen finden, Bedürfnisse ermitteln und massgeschneiderte Unterstützung leisten kann, arbeitet die DEZA mit Ashoka zusammen, dem grössten Netzwerk für soziale Unternehmen der Welt. Ashoka arbeitet mit potenziellen Geldgebern und führenden Unternehmen aus dem sozialen und privaten Sektor zusammen. Über 3000 sogenannte Ashoka Fellows in 85 Ländern leiten Unternehmen mit sozialem Zweck.
Soziale Unternehmerinnen wie Sasha Kramer, die während drei Jahren Beiträge der DEZA erhalten und von Betreuung und Unterstützung durch Partner von Ashoka profitieren wollen (Beratung zu Strategien, Rechtsfragen und Kommunikation), müssen strenge Selektionskriterien erfüllen. Dazu gehören Belege für die Wirkung des Projekts, eine nachhaltige Entwicklungsstrategie, eine Studie zum Veränderungspotenzial einer Branche oder eines ganzen Wirtschaftssektors sowie persönliche Eigenschaften wie Kreativität, unternehmerische Fähigkeiten und ethisches Engagement.
Die DEZA unterstützt das Ashoka-Netzwerk mit finanziellen Beiträgen und Themenvorschlägen. Dank dieser Beiträge kann das Netzwerk in Lateinamerika während vier Jahren 80 soziale Unternehmen zusätzlich unterstützen, mit besonderem Gewicht auf Partnerländern der DEZA und Dienstleistungen für einkommensschwache Haushalte und verletzliche Bevölkerungsgruppen.
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Aktuelle Projekte
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Contribution à l’appel éclair de UNHAS Haiti 2025
28.02.2025
- 31.12.2025
Haiti fait face à une crise prolongée. L’accès des acteurs humanitaires aux territoires se rétrécit. Depuis novembre 2024, les vols commerciaux desservant Port-au-Prince sont arrêtés jusqu’à nouvel ordre. Les populations en besoin d’assistance augmentent. L’appui du bureau humanitaire facilitera des ponts aériens pour un accès vital aux populations affectées, le déploiement du personnel, le transport de biens vitaux et des évacuations médicales.
Appui au Country Based Pooled Fund (CBPF) Haiti
22.11.2024
- 28.02.2026
Pour adresser les besoins humanitaires significatifs et croissants, la Suisse apporte un soutien financier de 940'000 CHF au nouveau Country Based Pooled Fund (CBPF) pour Haïti. Le CBPF sélectionne et finance des projets sur la base de la stratégie d’allocation pour adresser les besoins humanitaires identifiés en s’assurant que les thèmes transversaux, comme le genre, la localisation, la centralité de la protection, seront au centre du processus d’allocation des fonds aux projets.
Programme de Protection et Promotion Sociale Réactive aux Chocs (PROMES)
01.08.2024
- 31.07.2027
PROMES vise à renforcer la résilience de la population vulnérable d’Haiti. Une contribution de la Suisse au Programme Alimentaire Mondial permet de déployer un filet de protection sociale déjà testé et développé conjointement avec les autorités locales dans un nouveau département. En appuyant une ONG locale, le programme va consolider les résultats de la phase 1 dans le Sud-Est. Au niveau local dans le Sud, PROMES permettra d’améliorer les capacités de relèvement financier rapide en cas de catastrophes.
Contributions to WFP protracted crises Country Strategic Plans in 2024
01.01.2024
- 31.12.2024
The World Food Programme (WFP) is one of Switzerland’s key multilateral partners due to its unique double mandate of "saving lives" and "changing lives" around food security. The WFP Strategic Plan 2022-2025 lays out the overall objectives in order to eradicate hunger. Contributing to WFP programmes in selected countries with protracted humanitarian needs allows Switzerland to achieve the humanitarian and development goals defined in its Strategy on International Cooperation for 2021-2024.
Contributions 2024 to ICRC Country Programs in protracted crises
01.01.2024
- 31.12.2024
The ICRC is the most important partner of SDC in the humanitarian field. About one third of the SDC Humanitarian Aid budget is allocated to the ICRC. The contribution of CHF 56 million to ICRC country programs reflects Switzerland’s interest to have a strong ICRC throughout the world and to contribute to alleviate the suffering of people affected by conflicts.
REGLEAU - Renforcement de la gouvernance locale de l’eau et de l’assainissement
01.04.2023
- 31.07.2025
Ce projet vise à renforcer les capacités de six communes d’Haïti afin qu'elles puissent fournir des services d'eau potable et d'assainissement résilients aus risques et catastrophes à la population. En vue de la fin de la coopération bilatérale de la Suisse en Haïti, la phase II consolide et met à l'échelle les acquis de la première phase et intègre des approches du projet direct humanitaire « Réduction des Risques de Catastrophes Naturelles ».
Projet de développement et de renforcement en gouvernance communautaire et en entreprenariat social
01.09.2022
- 30.09.2025
Ce projet cofinancé par la DDC et l'ONG suisse HEKS/EPER apportera un soutien aux acteurs travaillant pour les cantines scolaires dans la Grand'Anse (sud d'Haïti). En nourrissant les écolier-ère-s des familles pauvres de manière régulière et équilibrée, le projet contribue à atténuer l'insécurité alimentaire des populations vulnérables. De plus, des opportunités économiques sont crées pour les productrices et producteurs agricoles sur place.
Projet d’appui à la reconstruction de l’habitat avec formation dans le Sud (PARHAFS)
01.04.2022
- 31.12.2025
Le projet vise à renforcer la résilience des habitants du sud d'Haïti, région régulièrement frappée par de violents phénomènes naturels - le dernier en date étant le puissant séisme d'août 21. Le projet travaillera en étroite collaboration avec les institutions nationales, les collectivités locales et les associations de femmes afin de renforcer la résilience des communautés, en premier lieu en construisant des maisons avec la participation des propriétaires. En collaboration avec les populations exposées et la protection civile locale, des abris collectifs anticycloniques seront aussi construits, offrant aux personnes une possibilité de protection en cas de conditions météorologiques adverses. L'objectif est de reproduire ce modèle au niveau national.
Global Water Security and Sanitation Partnership (GWSP) - Phase II
01.11.2019
- 30.06.2023
The GWSP is a leading global "think tank" of the World Bank to address the water and sanitation challenge in an integrated manner, as set out in the Sustainable Development Goals. GWSP advances innovative global knowledge production and exchange as well as builds capacity through country-level support across regions.
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