Ebola-Epidemie, Krieg in Syrien und im Irak, die tragischen Schicksale der Flüchtlinge im Mittelmeer, tödliches Erdbeben in Nepal: Krisen und die damit verbundene Unsicherheit für Millionen von Menschen stehen im Fokus der Aufmerksamkeit und scheinen nicht enden zu wollen. Die DEZA ist von vielen dieser unsicheren Kontexte direkt betroffen. Die Hälfte der Länder, in denen sie langfristig aktiv ist, sind fragile und zuweilen konfliktbetroffene Staaten, wobei Naturkatastrophen, die spontane humanitäre Hilfseinsätze erfordern, nicht mitgerechnet sind.
Gemäss der Definition der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) gilt ein Land als fragil, wenn die Regierung nicht willens oder fähig ist, der Bevölkerung die Dienstleistungen zur Verfügung zu stellen, die für die Entwicklung, die Sicherheit und die Wahrung der Menschenrechte erforderlich sind. In einem solchen Umfeld tut sich die Bevölkerung schwer, mit den amtierenden Behörden zusammenzuarbeiten.
Konfliktfaktoren reduzieren
Prävention und Bewältigung von Krisensituationen ist eines der strategischen Ziele der DEZA. Sie ist bestrebt, in den fragilen Kontexten den Konflikt- und Instabilitätsfaktoren entgegenzuwirken und diese durch Entwicklungsprojekte vor Ort und einen ständigen politischen Dialog mit den betroffenen Behörden und Zivilgesellschaften zu reduzieren. Ziel ist es, zur Stärkung der staatlichen Strukturen beizutragen und gleichzeitig dafür zu sorgen, dass alle Bürgerinnen und Bürger die gleichen Rechte und Chancen haben. Die DEZA unterstützt die Bemühungen zur Friedensförderung in mehreren Ländern – oft gemeinsam mit der Abteilung Menschliche Sicherheit des EDA.
New Deal
Die Schweiz agiert nicht isoliert. Ihr Handeln ist Teil einer internationalen Initiative, des «New Deal for Engagement in Fragile States», der im Jahr 2011 ausgehandelt und formalisiert wurde. Dieser Aktionsrahmen, der von einer Koalition von Ländern aus Nord und Süd verabschiedet wurde, sieht regelmässige Folgetreffen vor.
Das letzte Treffen fand am 25. Mai 2015 in Abidjan in der Elfenbeinküste unter der Schirmherrschaft der Afrikanischen Entwicklungsbank statt. Der Experte „Konflikt und Menschenrechte“ der DEZA, Markus Heiniger, vertrat die Schweiz an der Seite von Vizedirektorin Elisabeth von Capeller, die Ko-Präsidentin des internationalen Netzwerks „Konflikt und Fragilität“ (INCAF) ist.