Nachhaltig genutzte Weiden und gesundes Vieh: das «grüne Gold» der Mongolei
Aus der Ferne wirkt die Weite der mongolischen Weiden schier endlos – und doch ist ihre Übernutzung in den letzten Jahrzehnten zu einem gravierenden Problem geworden. War der Viehbestand zu Zeiten, als die Mongolei unter sowjetischem Einfluss stand, auf rund 25 Millionen Tiere beschränkt, so ist er seit dem Wegfall der staatlichen Regulierung auf gegen 70 Millionen angewachsen (2017). Die Folge: rund zwei Drittel des Weidelandes – das grösstenteils dem Staat gehört und zugleich die wichtigste Lebensgrundlage der Hirtennomaden bildet – sind übernutzt. Wo einst saftiges Gras wuchs, sind vielfach nur noch Sand und Steine übriggeblieben. Die Tiere finden in den kurzen Sommern nicht mehr genügend Nahrung, wodurch sie vermehrt Krankheiten und den extrem kalten Wintern zum Opfer fallen. Dadurch wird die Existenz der Nomaden zunehmend bedroht.
Hier setzt die DEZA mit einem Bündel von Massnahmen unter dem Stichwort «Green Gold» (grünes Gold) an. Das Projekt, das zwei separate Vorgängerprojekte vereint und bis Ende 2020 umgesetzt wird, verfolgt drei Hauptziele:
- Nachhaltigere Nutzung des Weidelandes
Das Projekt fördert den Zusammenschluss der Hirtennomaden zu Weidegenossenschaften, die sich um die Verbesserung der Landnutzung bemühen. Zudem werden schriftliche Vereinbarungen zwischen den Hirten und den lokalen Behörden propagiert, in denen die Rechte und Pflichten der Nutzer verbindlich festgehalten sind. - Verbesserung und bessere Vermarktung tierischer Produkte
Dank Beratung können die Hirtennomaden die Qualität ihrer Produkte wie Yak- und Kamelwolle, Häute und Fleisch steigern. Zudem vermittelt das Projekt Kontakte zwischen den Kooperativen der Hirten und der verarbeitenden Industrie, wodurch sich der Zwischenhandel ausschalten und der Gewinn erhöhen lässt. - Gesündere Tiere
«Green Gold» setzt sich auf allen Ebenen für eine Verbesserung der Tiergesundheit ein – von der Beratung der Hirten und Tierärzte im Umgang mit Seuchen über die Förderung von Impfkampagnen bis hin zur Unterstützung bei der Erarbeitung und Umsetzung des neuen Gesetzes zum Thema Tiergesundheit, das Ende 2017 vom Parlament verabschiedet wurde.