Mitglieder des Schweizerischen Korps für humanitäre Hilfe und haitianische Maurer bei einem Workshop
Der Aufbau einer erdbebensicheren Infrastruktur setzt die Stärkung der lokalen Kapazitäten voraus. Hier: Ein Mitglied des Schweizerischen Korps für humanitäre Hilfe und haitianische Maurer bei einem Workshop. © DEZA

Naturkatastrophen treffen sowohl die reichen als auch die armen Länder, aber die Auswirkungen sind in den Ländern des Südens viel ausgeprägter. Erdbeben, Wirbelstürme, Überschwemmungen oder Dürren können jahrzehntelange Entwicklungsfortschritte zunichtemachen. Die DEZA betreibt nicht nur Katastrophenvorsorge, um Menschenleben zu retten, sondern auch um eine nachhaltige sozio-ökonomische Entwicklung der betroffenen Länder zu gewährleisten.

Fokus der DEZA

Die Verminderung des Katastrophenrisikos (Disaster Risk Reduction, DRR) nimmt in allen DEZA-Programmen einen wichtigen Platz ein. Dieser präventive Ansatz ist unerlässlich in Ländern, in denen ein erhöhtes Risiko in Bezug auf Naturkatastrophen besteht. Ziel ist es, Menschenleben zu retten und Entwicklungserfolge zu bewahren. 

Die DRR-Aktivitäten betreffen sowohl plötzlich auftretende Katastrophen (Überschwemmungen, Erdbeben) als auch stillere Tragödien (Dürren). Sie umfassen Massnahmen vor, während und nach einer Katastrophe. Die DRR setzt ein langfristiges Engagement voraus, bei dem die Stärkung der Institutionen, der menschlichen Ressourcen und der Infrastruktur des betroffenen Landes im Zentrum steht. Die DRR ist ein integrierter Prozess, der sowohl wissenschaftlich-technische als auch sozio-politische Erwägungen umfasst.

Die DEZA fördert einen integrierten Ansatz bei der Katastrophenvorsorge, der bei den drei typischen Phasen einer Krise ansetzt:

  1. Prävention: Reduktion der bestehenden Risiken und Verhütung neuer Risiken durch vorbeugende und planerische Massnahmen
  2. Bewältigung: Verringerung der Auswirkungen von Katastrophen durch die Vorbereitung und Ausbildung von Rettungsteams
  3. Wiederherstellung: Verminderung künftiger Schäden durch einen angepassten Wiederaufbau

Die Präventionsmassnahmen können sehr unterschiedlich aussehen: Aufforstung von Einzugsgebieten nach einem Erdrutsch, Kartierung von Wäldern, Bau von erdbebensicheren Schulen wie in Haiti. Mit der Ausbildung und Vorbereitung von Rettungsteams lassen sich Menschenleben retten und so die Auswirkungen einer Katastrophe begrenzen.

Die DEZA setzt sich zudem dafür ein, dass ihre Erfahrungen in den Einsatzländern international genutzt werden. Sie spielte eine wichtige Rolle bei der Ausarbeitung des Aktionsrahmens von Sendai zur Verringerung der Katastrophenrisiken Sie arbeitet auch mit internationalen Organisationen wie der Globalen Fazilität für Katastrophenvorsorge und Wiederaufbau (GFDRR) oder dem Büro der Vereinten Nationen für die Verringerung des Katastrophenrisikos (UNISDR) zusammen.

Kontext

Der im März 2015 verabschiedete Aktionsrahmen von Sendai zur Verringerung der Katastrophenrisiken definiert die Prioritäten der internationalen Gemeinschaft bei der Katastrophenvorsorge für den Zeitraum 2015–2030. Er löste den Hyogo-Aktionsrahmen ab, der den Zeitraum 2005–2015 abdeckte, und aktualisierte den Begriff der Katastrophe. Der neue Aktionsrahmen umfasst kleine und grosse, seltene und häufige, plötzlich und allmählich auftretende, natur- und menschenverursachte sowie umweltbedingte, technologische und biologische Katastrophenrisiken. Er fordert zudem eine Stärkung des Katastrophenrisikomanagements, vor allem der nationalen Plattformen.

Die DRR betrifft alle Akteure der Gesellschaft. Sie ist nur wirksam, wenn alle ihren Beitrag leisten: nationale und kommunale Behörden, die Privatwirtschaft (insbesondere die Versicherungen), die Zivilgesellschaft, die internationalen Organisationen und die breite Öffentlichkeit.

Das Know-how der Schweiz im DRR-Bereich wird weltweit anerkannt. Die DEZA mobilisiert bestehende Partnerschaften mit anderen Bundesstellen, um ihr Know-how an ihre Partnerländer weiterzugeben. Sie arbeitet eng mit den Bundesämtern für Umwelt (BAFU) und Bevölkerungsschutz (BABS), dem Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) sowie mit NGO, dem Privatsektor, den Hochschulen und der Nationalen Plattform Naturgefahren (PLANAT) zusammen.

Online Tool

Die DRR ist mehr als ein Schwerpunktthema, sie ist eine Arbeitsmethode der DEZA. In Ländern mit erhöhtem Risiko wird jedes Projekt auf das mögliche Gefahrenpotenzial untersucht, und die Aktivitäten werden so geplant, dass sie einen Beitrag zur Verringerung der identifizierten Risiken leisten. Zu diesem Zweck hat die DEZA das Onlinetool CEDRIG (Climate, Environment and Disaster Risk Reduction Integration Guidance) geschaffen. Das für Fachleute im Bereich der Entwicklung und der humanitären Hilfe entwickelte Tool erlaubt es, die Risiken im Zusammenhang mit Naturgefahren, Klimawandel und Umweltschäden in die Projektplanung zu integrieren.

Onlinetool CEDRIG

Internetportal der DEZA zur Verringerung des Katastrophenrisikos

Fachinformationen (News, Dokumente, Instrumente, Methoden) zum Wissensaustausch und zur Zusammenarbeit mit Partnern und Fachleuten

SDC Disaster Risk Reduction Network

Dokumente

Aktuelle Projekte

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Assistance en soutien psychosocial et protection intégrée pour les populations affectées par le conflit au Burkina Faso

30.09.2024 - 30.04.2026

Les populations déplacées internes au Burkina Faso, en particulier les femmes et les filles, sont exposées à des violations de leurs droits. Afin de contribuer à la protection de ces populations vulnérables, la Suisse soutient le projet de protection intégrée. Le projet vise à répondre à l’urgence et à appuyer les acteurs locaux (Etat, associations et communautés) dans la prise en charge des victimes et à réduire leur vulnérabilité en leur donnant des moyens de subvenir à leurs besoins.


Enhanced Protection and Support to the Most Vulnerable Children, notably Refugee Children, in Lebanon

16.08.2024 - 15.08.2027

Children of all nationalities in Lebanon are affected by the country’s multifaceted crisis and collapse of public services. They face heightened risks of abuse, exploitation and violence, and of getting in contact or even in conflict with the law. Specific groups like refugee children are particularly at risk of seeing their rights violated. Through this project, NGOs and UNICEF will jointly enhance the protection of children from violence by providing them with crucial legal and protection services and by improving the child-friendliness of the justice system (nexus).


Programme de Protection et Promotion Sociale Réactive aux Chocs (PROMES)

01.08.2024 - 31.07.2027

PROMES vise à renforcer la résilience de la population vulnérable d’Haiti. Une contribution de la Suisse au Programme Alimentaire Mondial permet de déployer un filet de protection sociale déjà testé et développé conjointement avec les autorités locales dans un nouveau département. En appuyant une ONG locale, le programme va consolider les résultats de la phase 1 dans le Sud-Est. Au niveau local dans le Sud, PROMES permettra d’améliorer les capacités de relèvement financier rapide en cas de catastrophes.


Assistance multisectorielle pour les populations affectées par les déplacements, Beni & Oicha, Nord Kivu

22.07.2024 - 31.07.2026

Les conflits armés à l’est de la RDC entrainent des déplacements récurrents de population, des violences sur les civils, la perte de moyens d’existence ainsi que des besoins humanitaires importants. Dans la continuité des deux phases antérieures, cette intervention vise à renforcer la résilience des populations affectées par les conflits par une intervention en sécurité alimentaire, moyens de subsistance et eau, hygiène et assainissement, dans 4 zones de santé du territoire de Beni, au Nord Kivu.


République démocratique du Congo (RDC): Transcultural Psychosocial Organisation (TPO) Protection des enfants et des femmes

15.07.2024 - 30.06.2026

Les conflits armés à l’est de la RDC continuent à engendrer des violations graves des droits de l’enfant et de la femme, y compris les violences basées sur le genre, le recrutement forcé et le manque d’accès à l’éducation. Par le biais de mécanismes et structures communautaires et de gouvernance locale, ce projet vise à identifier les principaux problématiques de protection, y apporter une assistance et contribuer à leur résolution.


Armenia: Early Recovery after Floods 2024 (Direct Action)

08.07.2024 - 31.12.2025

Heavy rainfall in May 2024 led to flooding in Northern Armenia, four casualties, temporary displacement of 2’400 persons and considerable damage on public and private infrastructure. A Rapid Response Team of Swiss Humanitarian Aid Unit (SHA) assessed structural engineering (bridges, roads) damages. Based on that assessment, the proposed SHA Direct Action supports early recovery efforts in Armenia with pedestrian bridges, an event analysis and engineering advice.


Projet Réponse d’urgence à base communautaire à la menace des engins explosifs dans les régions de Mopti et Tombouctou (PRUCEE-MT)

01.07.2024 - 31.08.2025

Avec le retrait de la Mission multidimensionnelle intégrée des Nations Unies (MINUSMA) pour la stabilisation au Mali et de l’agence de la lutte antimines (UNMAS), les populations de Mopti et Tombouctou sont sans protection contre les engins explosifs. La Suisse renforce ainsi son engagement humanitaire, en partenariat avec d’autres bailleurs internationaux, pour combler ce vide. Elle offre une réponse d’urgence à base communautaire pour protéger les populations civiles et gérer les victimes.


Kenya: Empowering refugees and host communities in Dadaab through market-led solutions (EMPOWER)

01.07.2024 - 30.06.2028

The project envisages to unlock the potential of displacement-affected communities (DACs) by providing access to capital, skills development, market opportunities and entrepreneur-friendly policies. The project aims to deliver on long-term economic growth, self-reliance and decreased dependency of DACs on aid. This sustainable approach offers a pathway out of poverty and towards thriving entrepreneurial livelihoods in Kenya.


Résilience pastorale Niger 2024-2025

01.07.2024 - 31.08.2025

Au Niger, les déficits fourragers et l’insécurité entrainent une perte de bétail pour 80% de la population qui pratique l’élevage. L’aide alimentaire n’est pas suffisante et non adaptée dans le temps. La Suisse contribue à couvrir les besoins alimentaires des populations pastorales en cette période de soudure pastorale 2024 et à asseoir les bases pour le renforcement de la résilience via la société civile pastorale.


Protection and emergency care for vulnerable and unaccompanied minors

01.07.2024 - 30.06.2025

The number of migrants transiting through Bosnia and Herzegovina remains high with more than 10% of them being unaccompanied minors in need of essential care and special protection due to their vulnerabilities. As the state system is not yet able to fully address their needs, assistance from external actors remains crucial to provide the much-needed support to this vulnerable group of migrants and to safeguard their rights.


Armenia SET Floods June 2024

03.06.2024 - 30.06.2024

Due to heavy rainfall since 25./26.05.2024, severe flooding occurred in two regions of Armenia, which caused some casualties and serious damage to infrastructural facilities such as bridges, roads, railroad lines, pump stations etc. The Armenian authorities asked for international support and accepted Switzerland’s offer for assistance through the deployment of a “SofortEinsatzTeam / SET”, specialized in carrying out structural assessments of damaged infrastructure. Decisions on optimum use of funds will be taken by the Crisis Cell chaired by the Head of HA in close coordination with the desk and Swiss representation in the country.


Provision of CCCM, protection and social cohesion responses to Sudan crisis affected populations in Renk and Manyo Counties, Upper Nile

01.06.2024 - 31.12.2024

To respond to the needs of the growing number of refugees and returnees crossing the border into South Sudan due to the ongoing crisis in the Sudan, both in camp and host community settings. The intervention will improve CCCM, WASH2 and protection in Renk town, in the Transit Center (TC) at Renk and in the Reception Centre (RC) in Joda and Manyo.

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