Ende 2016 ging ein wichtiges Kapitel zu Ende: Die DEZA beendete ihre 25-jährige bilaterale Zusammenarbeit mit Vietnam. Für die weitere Kooperation ist das SECO zuständig, das Vietnam 2008 zu einem Schwerpunktland seiner wirtschaftlichen Zusammenarbeit erklärte. Die DEZA wird in Zukunft nur noch über Regionalprogramme und thematische Initiativen, insbesondere in den Bereichen Ernährungssicherheit, Wasserwirtschaft und Klimawandel, in Vietnam tätig sein. Die Abteilung Menschliche Sicherheit des EDA wird den Menschenrechtsdialog mit der vietnamesischen Regierung weiterführen.
Weshalb hat die DEZA ihre bilaterale Zusammenarbeit in Vietnam beendet? Wie sieht die Bilanz aus? Vietnam ist 2010 in die Kategorei der Länder mit mittlerem Einkommen aufgestiegen, nachdem die Armutsquote erheblich gesenkt und die Institutionen des Landes gestärkt wurden. Angesichts anderer prioritärer Interventionsbereiche entsprach das Land den Kriterien der DEZA für ein langfristiges Engagement damit nicht mehr. Dank ihrem Rückzug kann die DEZA nun vermehrt Ressourcen in anderen Regionen einsetzen, namentlich in Afrika.
Partizipative Demokratie
In den letzten 25 Jahren wendete die DEZA insgesamt 216 Millionen Franken für rund dreissig Projekte auf. Die erzielten Resultate sind sehr vielversprechend. Dies geht aus einer externen Evaluation hervor, die im Auftrag der DEZA erstellt wurde. Mehrere Projekte haben zur Entstehung einer partizipativen Demokratie in Vietnam beigetragen, zumindest in den Regionen, in denen die DEZA tätig war. Hunderttausende Einwohnerinnen und Einwohner von Dörfern können heute bei der Ausarbeitung kommunaler Entwicklungspläne mitbestimmen. Das ist ein Fortschritt in einem Land, das für seine sehr zentralisierte Regierungsführung bekannt ist.
Die Bevölkerung konnte sich beispielsweise zu prioritären Investitionen auf lokaler Ebene äussern und beim Bau oder der Instandstellung von fast 3500 Infrastrukturanlagen (Strassen, Brücken, Kanalisationen, Kinderkrippen, Schulen, Toiletten, Kulturzentren) mitwirken.