Unterstützung des Weltentwicklungsprogramms (UNDP) zur Förderung der Krisenprävention und -bewältigung (2019 – 2021)
Laut einer Studie von UNO und Weltbank spart jeder Franken, der in Konfliktprävention investiert wird, mindestens 16 Franken an humanitärer Hilfe, Blauhelmsoldaten und wirtschaftlichen Kosten. Die Prävention und Bewältigung von Krisen mit den Mitteln der Entwicklungszusammenarbeit ist im Interesse der Schweiz. Die Unterstützung von vier Initiativen des Weltentwicklungsprogramms (UNDP) fördert gezielt Frieden und Sicherheit, Rechtstaatlichkeit und demokratische Institutionen. Die Schweiz beeinflusst dadurch auch die Gesamtausrichtung von UNDP.
Land/Region | Thema | Periode | Budget |
---|---|---|---|
Weltweit |
Konflikt & Fragilität Governance nothemedefined
Konfliktprävention
Politik des öffentlichen Sektors Weiterentwicklung von Recht und Rechtsprechung |
01.09.2019
- 31.12.2021 |
CHF 14’100’000
|
- Data and risk-informed development policies, plans, systems and financing incorporate integrated and gender-responsive solutions to (…) prevent risk of conflict. (2.3.1 des Strategischen Plans)
- Capacities, functions and financing of rule of law and national human rights institutions and systems strengthened to expand access to justice and combat discrimination, with a focus on women and other marginalized groups. (2.2.3)
- Core government functions and inclusive basic services restored post-crisis for stabilization, durable solutions to displacement and return to sustainable development pathways within the framework of national policies and priorities. (3.1.1)
- National capacities and evidence-based assessment and planning tools enable (…) risk-informed development investments, including for response to and recovery from crisis. (1.3.1)
- Bürgerdialog über Frontlinien: In der Ukraine können sich Menschen in den besetzten und nicht-besetzten Gebieten durch die «Donbas Dialogue Initiative» austauschen. Zivilgesellschaftliche Organisationen, die an Konflikttransformation arbeiten, werden auf beiden Seiten gestärkt. Initiiert wurde das Projekt von einem Berater für Frieden und Entwicklung – mitfinanziert von der Schweiz über das UNO-Programm zu Konfliktprävention.
- „Justice-App“: In Sierra Leone hat das UNDP die Einführung der weltweit ersten Mobile App zu „criminal case management“ (Fallmanagement) unterstützt. Die App ist sehr an den Kontext in den ländlichen Gebieten angepasst, wo die Justizbehörden oft über keine Elektrizität und Computer verfügen. Die App schafft mehr Transparenz, und weniger Fälle wurden verschleppt. Die App gilt als voller Erfolg und ihre Anwendung wird ausgeweitet.
- Einen Staat verwalten, trotz Krieg: Im Jemen hat UNDP trotz des andauernden bewaffneten Konfliktes dazu beigetragen, dass die öffentliche Verwaltung weiterhin einigermaßen funktioniert. Dazu gehören Verwaltungseinheiten im Bereich Gesundheit und Wasser. Dies führt hoffentlich dazu, dass nach dem Krieg die Verwaltung nicht vollständig neu aufgebaut werden muss.
- „Nexus in Action“: UNDP hat den Nexus zwischen Friedensförderung, Entwicklungszusammenarbeit und humanitärer Hilfe konkretisiert (z.B. systematische gemeinsame Programme mit UNO-Friedensmissionen im Bereich Rechtsstaatlichkeit; ein mit der politischen Hauptabteilung der UNO gemeinsam weiter entwickeltes Programm zu Konfliktprävention). Diese Brückenbauerfunktion stärkt auch die laufenden UNO-Reformen.
- Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen
-
Sektor nach Kategorisierung des Entwicklungshilfeekomitees der OECD REGIERUNG UND ZIVILGESELLSCHAFT
REGIERUNG UND ZIVILGESELLSCHAFT
REGIERUNG UND ZIVILGESELLSCHAFT
Sub-Sektor nach Kategorisierung des Entwicklungshilfeekomitees der OECD Zivile Friedensförderung, Prävention und Lösung von Konflikten
Politik und Verwaltung im öffentlichen Sektor
Weiterentwicklung von Recht und Rechtsprechung
Querschnittsthemen Krisenprävention
Projekt unterstützt schwerpunktmässig Verbesserungen in der Partnerorganisation
Unterstützungsform Projekt- und Programmbeitrag
Projektnummer 7F04553
Hintergrund |
Bewaffnete Konflikte und ihre humanitären Konsequenzen haben zugenommen. Zu den strukturellen Grundursachen von Konflikten und Instabilität gehören politische und soziale Diskriminierung, ungenügender Zugang zur Justiz, Menschenrechtsverletzungen, Korruption und schlechte Regierungsführung. Die Legitimität von staatlichen Institutionen oder sogar der ganze Gesellschaftsvertrag ist in den betroffenen Kontexten oft in Frage gestellt. Dieselben Faktoren behindern auch den Kampf gegen die Armut: Die Organisation für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit (OECD) prognostiziert für das Jahr 2030, dass 80% der extremen Armut in fragilen Kontexten konzentriert sein wird. Es gehört zu den Kernkompetenzen des Weltentwicklungsprogramms (UNDP), an diesen schwierigen, langfristigen Grundursachen zu arbeiten: Konfliktprävention, Justiz und Rechtstaatlichkeit, der Aufbau von partizipativen staatlichen Institutionen (inkl. lokale Regierungsführung), und die Stabilisierung nach Konflikten. Das UNDP ist bereits seit Jahrzehnten in allen fragilen Kontexten tätig. Es ist bei Regierungen und Behörden ein geschätzter Entwicklungspartner. Zudem ist das UNDP aufgrund seines breiten Mandates der wichtigste Brückenbauer im UNO-System zwischen den Akteuren der Entwicklungszusammenarbeit, der humanitären Hilfe und der Friedensförderung. |
Ziele | Unterstützung des Weltentwicklungsprogramms (UNDP) zur Förderung von friedlicheren und gerechteren Gesellschaften sowie starken Institutionen (Krisenprävention und -bewältigung) |
Zielgruppen |
UNDP Crisis Bureau; UN Department for Political and Peacebuilding Affairs; UNDP Länder- und Regionalbüros; Regierungen, Behörden und besonders verwundbare Gruppen in instabilen Kontexten |
Mittelfristige Wirkungen |
Z1: Nationale Kapazitäten zur Konfliktprävention werden gestärkt. Z2: Rechtsstaatlichkeit und Menschenrechte werden gestärkt. Z3: Partizipative, rechenschaftspflichtige und effiziente Institutionen werden gestärkt, insbesondere auf lokaler Ebene Z4: Schnelle und relevante Entwicklungsinterventionen nach Krisen werden gestärkt. |
Resultate |
Erwartete Resultate: Resultate von früheren Phasen: |
Verantwortliche Direktion/Bundesamt |
DEZA |
Kreditbereich |
Entwicklungszusammenarbeit |
Projektpartner |
Vertragspartner Organisation der Vereinten Nationen (UNO) |
Koordination mit anderen Projekten und Akteuren |
Bilaterale Zusammenarbeit; Beteiligung am “New Deal” der OECD/DAC. Unterstützung der UNO-Reformen; Pathfinders for Peaceful, Just and Inclusive Societies; Beitrag an den «Peacebuilding Fund»; Weltbank; andere Geldgeber. |
Budget | Laufende Phase Schweizer Beitrag CHF 14’100’000 Bereits ausgegebenes Schweizer Budget CHF 14’099’400 Budget der Organisation CHF 32’890’000 |
Projektphasen |
Phase 6 01.09.2019 - 31.12.2021 (Completed) Phase 5 01.07.2016 - 30.03.2020 (Completed) |