Fa fede la versione orale
Frau Nationalratspräsidentin
Herr Ständeratspräsident
Geschätzte Mitglieder der Bundesversammlung
Frau Bundespräsidentin
Liebe Kolleginnen und Kollegen
Herr Bundeskanzler
Meine Damen und Herren
Wenn mich jemand fragt, was die Schweiz ausmacht, erzähle ich gerne von einem Erlebnis, das ich vor ein paar Jahren als Bundesrätin hatte.
Ich war spätabends alleine im Dunkeln zu Fuss auf dem Weg nach Hause. Ein Jogger rannte auf mich zu, machte abrupt halt und rief meinen Namen.
Ich erschrak und dachte mir, «was will er jetzt?», worauf er bemerkte: «Sie machen einen super Job, aber bei der nächsten Abstimmung stimme ich trotzdem Nein.»
Es war die Abstimmung über die Beschaffung neuer Kampfflugzeuge. Ich war erleichtert: «Puh, wenn es nur das ist, dann geht es ja noch!»
Die Schweiz ist ein Land, in dem die Bevölkerung Anteil nimmt an der Politik und auch direkt mit einer Bundesrätin in Kontakt treten kann – praktisch zu jeder Tages- und Nachtzeit, sogar frisch verschwitzt!
Politikerinnen und Politiker sind nicht eine eigene «Klasse», sondern ein Teil der Bevölkerung.
Ein Zug fährt einem Bundesrat mit derselben Pünktlichkeit vor der Nase davon wie jedem anderen Bürger.
Beim Montreux Jazz Festival muss ich meine Tasche an der Sicherheitskontrolle genauso öffnen wie alle anderen.
Das verdanken wir unserem politischen System, insbesondere der direkten Demokratie, und damit auch unserer politischen Kultur.
Wir müssen beidem, dem politischen System und der politischen Kultur, Sorge tragen.
Wir hier in diesem Raum müssen zuallererst den Tendenzen der Polarisierung entgegenwirken, die weltweit und auch in der Schweiz spürbar sind.
Alle sind gefordert: die Bevölkerung, das Parlament, der Bundesrat. Auch wenn wir unterschiedliche Meinungen vertreten, sollten wir mit Respekt und einem grundsätzlichen Wohlwollen aufeinander zugehen.
Gerade in diesen bewegten Zeiten ist das wichtiger denn je.
Für die Schweiz mögen Frieden und Wohlstand lange vertraute Begleiter gewesen sein, und es ist naheliegend, diese Errungenschaften als selbstverständlich anzusehen.
Doch dass wir in den letzten Jahrzehnten von einem Klima der Entspannung und einem stabilen Umfeld profitieren konnten, ist keine Garantie für die Zukunft.
Weltweit setzt sich zunehmend das Recht des Stärkeren durch.
Seit dem russischen Angriff auf die Ukraine hat sich die geopolitische Lage fundamental verändert, und sie hat jüngst an neuer besorgniserregender Dynamik gewonnen.
Es geht heute um die grundlegende Frage, wie wir unsere Demokratie, unseren Rechtsstaat – ja: unsere Bevölkerung! – schützen können.
Auch die Schweiz muss sich dieser Frage stellen.
Unsere Nachbarn, die Staaten Europas, arbeiten mit Hochdruck daran, milliardenschwere Pakete zur Stärkung ihrer Sicherheit zu schnüren – das sind Sicherheitsvorkehrungen, die dem ganzen Kontinent zugutekommen.
Die Schweiz liegt mitten in Europa; sie ist ein Knotenpunkt von Verbindung zwischen Nord und Süd sowie Ost und West. Ihre Sicherheit ist eng mit jener Europas verbunden.
Und Europa muss sich auf eine sichere Schweiz verlassen können.
J’espère que tout le monde en Suisse est conscient que nous ne pouvons pas relever seuls les défis actuels.
Nous sommes certes un pays économiquement fort, mais nous sommes aussi vulnérables en raison de nos liens internationaux.
Comme nous l’avons toujours fait, nous devons nous engager aujourd’hui aux côtés de ceux qui partagent nos valeurs : la liberté, l’État de droit et la démocratie libérale pour protéger les droits humains et de nos citoyennes et citoyens.
Meine Damen und Herren
Ich danke Ihnen allen und vor allem auch den Mitarbeitenden meines Departements für die gute Zusammenarbeit und ihr Engagement.
Ich danke meiner Familie und meinen Freunden für die Unterstützung.
Per me è stato un onore servire il nostro Paese.
Vielen Dank.