Bern, Medienmitteilung, 01.04.2010

Die Schweiz wird sich längerfristig in Haiti engagieren. An der UNO-Geberkonferenz vom 31. März 2010 in New York bekräftigte DEZA-Direktor Martin Dahinden die Solidarität der Schweiz mit dem Erdbeben versehrten Karibikstaat. Bis 2012 stellt der Bund insgesamt 35,9 Millionen für den Wiederaufbau zur Verfügung. Dazu kommen 55 Millionen Franken Spendengelder, die direkt von der Glückskette und ihren Partnerorganisationen umgesetzt werden.

An der Ministerkonferenz «Toward a New Future for Haiti» vom 31.März in New York stellte die Schweizer Delegation unter Leitung von DEZA-Direktor Martin Dahinden ihr Programm zur Unterstützung der haitianischen Bevölkerung vor. Nebst den humanitären Aktionen wird die Schweiz Haiti auch beim längerfristigen Wiederaufbau unterstützen. Martin Dahinden führte an der Konferenz aus, wo die Schweiz ihre Schwerpunkte setzen will: „Nach dem verheerenden Erdbeben hat die Schweiz Haiti im Rahmen der grössten je durch die Schweiz durchgeführten Soforthilfeaktion unterstützt. Darüber hinaus wird die Schweiz dem Land jedoch zusätzlich im Wiederaufbau beistehen. Besondere Heraus­for­derungen im längerfristigen Wiederaufbau sehen wir bei der Sanierung der sozialen Infrastruktur wie Schulen und Spitäler, der Entwicklung der ländlichen Regionen und der Ernährungssicherheit.“  

Die Schweiz wird dabei den Leitlinien des Aktionsplans der Vereinten Nationen zum Wiederaufbau Haitis folgen. Damit sich diese Bemühungen nicht ausschliesslich auf die Hauptstadt Port-au-Prince konzentrieren, unterstützt die Schweiz in Übereinstimmung mit den Absichten der haitianischen Regierung auch dezentrale Vorhaben. Die Schweiz führt seit 2005 in Port-au-Prince ein Kooperationsbüro und ist deshalb mit den Verhältnissen im Land sehr vertraut. 

Der Beitrag der Schweiz zum wirtschaftlichen, sozialen und politischen Wiederaufbau wird über Umschichtungen innerhalb bestehender Rahmenkredite finanziert und geht zulasten des Kredits für humanitäre Hilfe 2006 (20 Millionen Franken) und des Kredits für Entwicklungszusammen­arbeit 2008 (15,9 Millionen Franken). Die Hilfe wird sich also zwischen 2010 und 2012 insgesamt auf 35,9 Millionen Franken belaufen, dazu kommen 55 Millionen Franken Spendengelder, die direkt von der Glückskette und ihren Partnerorganisationen umgesetzt werden.

Über das Staatssekretariat für Wirtschaft SECO ist die Ausschüttung eines Beitrags von 4 Millionen US-Dollar als Beitrag für den vollständigen Erlass der Schulden von Haiti gegenüber der Weltbank vorgesehen. Ferner unterstützt die Schweiz im Rahmen der Wiederauffüllung des konzessionellen Fonds der Interamerikanischen Entwicklungsbank (IDB) den Erlass aller Schulden Haitis gegenüber der IDB.

Ein Erdbeben der Stärke 7 auf der Richterskala hatte am 12. Januar 2010 Haiti erschüttert. Das Ausmass war verheerend. UN-Quellen berichten von über 220'000 Todesfällen, 300'000 Verletzten. Rund 1.5 Menschen haben ihr Obdach verloren und leben nun in provisorischen Unterkünften.   


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