Die Ratspräsidentschaft plant das Arbeitsprogramm für den jeweiligen Monat. Die Grundlage des Programms ist grösstenteils vorgegeben, namentlich durch die nötige Verlängerung von Mandaten von UNO-Friedensmissionen oder Sanktionsregimes, die der Sicherheitsrat eingesetzt hat. Der Vorsitz kann zudem eigene Sitzungen organisieren. Der Vorsitzmonat bietet der Schweiz zugleich die Möglichkeit, ihre thematischen Prioritäten – die Förderung nachhaltigen Frieden, den Schutz der Zivilbevölkerung, die Klimasicherheit und die Effizienz des Rates – in den Vordergrund zu stellen und dem Rat Impulse zu geben.
Die Schweiz plant in ihrem Vorsitzmonat zwei Vorzeigeveranstaltungen. Am 21. Oktober wird Bundesrat Ignazio Cassis eine Ratssitzung über die Auswirkungen von aktuellen und zukünftigen wissenschaftlichen und technologischen Entwicklungen auf Frieden und Sicherheit leiten. Dabei stehen die Chancen und Risiken dieser Entwicklungen im Zentrum, sowie die Frage, welchen Handlungsbedarf der Sicherheitsrat in Bezug auf die Wahrnehmung seines Mandats, insbesondere die Prävention von Konflikten, identifiziert. Am 24. Oktober wird sich der Sicherheitsrat unter dem Vorsitz von Bundespräsidentin Viola Amherd im Rahmen seiner jährlichen offenen Debatte mit dem Thema «Frauen, Frieden und Sicherheit» befassen. Dabei steht die Rolle von Frauen in Friedensprozessen im Zentrum. Während Frauen in Friedensverhandlungen weltweit nach wie vor deutlich untervertreten sind, zeigen Studien, dass ihr Einbezug eine nachhaltige Umsetzung von Friedensabkommen deutlich erhöht.
Im Oktober empfängt der UNO-Sicherheitsrat auch unter Schweizer Leitung den Besuch des Friedens- und Sicherheitsrates der Afrikanischen Union. Die beiden Räte werden über die Zusammenarbeit bei Friedensoperationen, im Kontext der Klimasicherheit und bezüglich der Rolle der Jugend in der Friedensarbeit diskutieren.
Am 14. Oktober wird die Schweiz am Sitz der Vereinten Nationen in New York eine Ausstellung mit dem Titel «Deepfake and You» eröffnen, die gemeinsam mit der Eidgenössisch-Technischen Hochschule Lausanne (EPFL), und dem Internationalen Komitee des Roten Kreuzes (IKRK) konzipiert wurde. Manipulation von Bildern und Desinformation können schwerwiegende politische, soziale und humanitäre Folgen haben. Diese Ausstellung soll das Bewusstsein über die Gefahren stärken und Lösungsvorschläge liefern.