Die Schweiz gedenkt der Opfer des Holocaust

Am 27. Januar, dem Jahrestag der Befreiung des Vernichtungslagers von Auschwitz, gedenkt die Welt der Opfer des Holocaust. Auch für die Schweiz ist der internationale Gedenktag Anlass, um an die Gräuel des Holocaust zu erinnern und das Bewusstsein für mögliche Folgen von Rassismus und Diskriminierung zu schärfen. Als Mitglied der zwischenstaatlichen Organisation «International Holocaust Rememberance Alliance» IHRA setzt sie sich dafür ein, Aufklärung und Unterricht über die Schoah für junge Generationen zu fördern.

Holocaust Überlebender schaut auf Gedenktafeln von Opfern.
Der Gedenktag an die Opfer des Holocaust soll die Erinnerung wachhalten und verhindern, dass sich Ähnliches wiederholt. © Keystone

Errichtung eines Erinnerungsortes für die Opfer des Nationalsozialismus in Bern

In Bern soll ein Erinnerungsort für die Opfer des Nationalsozialismus entstehen. Dies hat der Bundesrat am 26. April 2023 entschieden. Er erachtet es als eine wichtige Aufgabe, die Erinnerung an die Folgen des Nationalsozialismus, namentlich an den Holocaust und das Schicksal der sechs Millionen getöteten Jüdinnen und Juden und aller anderen Opfer des nationalsozialistischen Regimes, wachzuhalten.

Um die Realisierung des Erinnerungsortes vorzubereiten, hat das EDA am 16. Februar 2024 mit der Stadt Bern eine Zusammenarbeitsvereinbarung unterzeichnet. «Wir tragen eine individuelle und gemeinsame Verantwortung, gegen Antisemitismus, Rassismus, Hass und Gewalt einzustehen», sagte Bundesrat Cassis. Der Vorsteher des EDA dankte der Stadt Bern und dem Berner Stadtpräsidenten Alec von Graffenried, der die Vereinbarung vorgängig unterschrieben hatte. «Ich freue mich auf die weitere Zusammenarbeit mit der Stadt Bern in diesem für die ganze Schweiz wichtigen Projekt».  

Bundesrat Ignazio Cassis unterzeichnet die Zusammenarbeitsvereinbarung mit der Stadt Bern. © EDA   

In der Zusammenarbeitsvereinbarung sind die weiteren Schritte bis zur Errichtung eines Erinnerungsortes in Bern definiert: Zunächst werden Konsultationen durchgeführt und Abklärungen unternommen, um die Parameter für die Ausschreibung eines öffentlichen Wettbewerbs festzulegen. Dort können Projektvorschläge für den Erinnerungsort eingereicht werden, aus denen dann das Siegerprojekt hervorgehen wird. Der Prozess wird von einem politischen und einem technischen Gremium gesteuert.

Mit der Realisierung eines Erinnerungsortes setzt der Bund zusammen mit der Stadt Bern ein Zeichen gegen Völkermord, Antisemitismus und Rassismus und für Demokratie, Rechtsstaatlichkeit, Freiheit und individuelle Grundrechte. Der Erinnerungsort soll zudem den Austausch und die Debatte fördern und über die Landesgrenzen hinaus eine Wirkung entfalten.

Zudem wird geprüft wie ausgehend von einem Projekt für einen grenzüberschreitenden Vermittlungs- und Vernetzungsort, das der Kanton St. Gallen initiiert hat, ein nationales Netzwerk von Gedenkstätten in Bezug auf die Opfer des Nationalsozialimus unterstützt werden kann.

Medienmitteilung des Bundesrates vom 26.04.2023

Internationaler Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust

Sechs Millionen europäische Juden, sowie zahlreiche Roma, Sinti und andere Minderheiten sind dem nationalsozialistischen Regime während des Zweiten Weltkriegs zum Opfer gefallen. Der 27. Januar soll diese Tragödie ins Bewusstsein rufen und mahnt wachsam zu bleiben. Denn auch heute sind Rassismus, Diskriminierung und Antisemitismus für viele Menschen eine Realität.

Gedenkzeremonie in Auschwitz

In Auschwitz, am Ort des grössten Lagers der Nationalsozialisten, findet jedes Jahr am 27. Januar eine Gedenkzeremonie für die Opfer statt. Dieser Tag erinnert auch an die Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau durch die Rote Armee im Jahr 1945. 

Bundespräsidentin Viola Amherd hat sich am 27. Januar 2024 in einer Botschaft zum Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust geäussert.

Botschaft von Bundespräsidentin Viola Amherd zum Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust, Samstag, 27. Januar 2024

Die Schweiz ist Mitglied der «International Holocaust Rememberance Alliance» IHRA

Die IHRA wurde 1998 gegründet, um die Aufklärung, Forschung und das Erinnern im Bereich des Holocaust weltweit zu fördern und voranzutreiben. Ihre 34 Mitgliedstaaten setzen sich gemeinsam gegen Völkermord, Rassismus, Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit ein.

Die Schweiz ist seit dem Jahr 2004 Mitglied der IHRA und hatte 2017 deren Vorsitz.

Letzte Aktualisierung 16.02.2024

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