Bilaterale Beziehungen Schweiz–Bangladesch

Die Beziehungen zwischen der Schweiz und Bangladesch werden kontinuierlich ausgebaut und vertieft. In den ersten Jahren der Unabhängigkeit Bangladeschs konzentrierten sich die Beziehungen in erster Linie auf die humanitäre Hilfe. Später wurden sie auf eine breite Palette von Aktivitäten der Entwicklungszusammenarbeit ausgeweitet. Obwohl diese Bereiche auch heute noch wichtig sind, konzentrieren sich die Beziehungen nun zunehmend auf die politische Zusammenarbeit, die Förderung von Handel und Investitionen sowie den Austausch im Kultur-, Forschungs- und Entwicklungsbereich.

Schwerpunkte der diplomatischen Beziehungen

Die Schweiz und Bangladesch nahmen 1972 diplomatische Beziehungen auf und haben ihre bilateralen Kontakte seither stetig ausgebaut und vertieft. Sie führen seit 2013 halbjährliche politische Konsultationen zu allen Themen der bilateralen Zusammenarbeit, unter anderem in den Bereichen Politik, Handel und Menschenrechte.

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Wirtschaftliche Zusammenarbeit

Das bilaterale Handelsvolumen hat sich seit 2010 mehr als verdreifacht, und es besteht weiteres Wachstumspotenzial. Der Handel im Jahr 2021 überschritt erstmals die symbolische Grenze von 1 Milliarde Franken. Die Schweizer Exporte nach Bangladesch beliefen sich auf 126 Millionen CHF und die Importe aus Bangladesch auf 924 Millionen CHF (Quelle: Eidgenössische Zollverwaltung). Die wichtigsten Exportgüter der Schweiz sind Maschinen für den Textilsektor, gefolgt von pharmazeutischen Produkten und Chemikalien. Die Schweizer Importe aus Bangladesch bestehen zu über 90% aus Textilien und Konfektionskleidung.

Die Schweizer Investitionen in Bangladesch konzentrieren sich vor allem auf folgende Sektoren: Chemikalien, Pharmazeutika, Bauwesen, technische Dienstleistungen und kurzlebige Konsumgüter. Fast alle multinationalen Unternehmen der Schweiz sind in Bangladesch vertreten.

Die schweizerisch-bangladeschische Industrie- und Handelskammer (SBCCI) wurde im August 2009 gegründet. Sie zählt rund 40 Mitglieder, darunter Schweizer Investoren, Schweizer Unternehmen, die in Bangladesch tätig sind, und lokale Unternehmen mit engen Geschäftsbeziehungen zur Schweiz. Die SBCCI hat zum Ziel, Handel und Investitionen zwischen den beiden Ländern zu fördern.

Handelsförderung, Switzerland Global Enterprise SGE

Bangladesh Business Guide (PDF, 14 Seiten, 663.4 kB, Englisch)

Doppelbesteuerungsabkommen (PDF, 83.6 kB, Englisch)

Investitionsförderungs- und -schutzabkommen (PDF, 21 Seiten, 41.7 kB, Französisch)

Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit (BAZG)

Zusammenarbeit in den Bereichen Bildung, Forschung und Innovation

Forschende und Kulturschaffende aus Bangladesch können sich beim Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) um Bundes-Exzellenz-Stipendien bewerben. Der Kulturaustausch wird auch durch die Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia in Neu-Delhi gefördert.

Pro Helvetia in Neu Delhi (en)

Bundes-Exzellenz-Stipendien für ausländische Forschende und Kunstschaffende, SBFI

Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Hilfe

Die Schweiz ist eine langjährige und engagierte Entwicklungspartnerin Bangladeschs. Die Entwicklungszusammenarbeit beruht auf dem Grundsatz der Solidarität und der Partnerschaft sowie einer gemeinsamen Vision von Wohlstand und nachhaltiger Entwicklung. Die Schweiz unterstützt Bangladesch seit der Erlangung der Unabhängigkeit bei seinen Anstrengungen zur Armutsbekämpfung und Entwicklung. Die Zusammenarbeit zielt darauf ab, die Lebensbedingungen armer und benachteiligter Bevölkerungsgruppen durch die Förderung von Einkommensmöglichkeiten, wirtschaftliche Entwicklung, effizientere lokale Verwaltungssysteme, den Schutz der Menschenrechte und die Stärkung des Schutzes für Wanderarbeiter und Flüchtlinge zu verbessern. Die Programme orientieren sich an den UNO-Zielen für nachhaltige Entwicklung, der Schweizer Strategie der internationalen Zusammenarbeit 2021–2024 und den nationalen Entwicklungsprioritäten Bangladeschs.

Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Hilfe

Schweizerinnen und Schweizer in Bangladesch

Im Jahr 2021 leben 109 Schweizerinnen und Schweizer (davon 69 Doppelbürgerinnen und Doppelbürger) in Bangladesch.

Geschichte der bilateralen Beziehungen

Seit der Unabhängigkeit Bangladeschs im Jahr 1971 und der Aufnahme diplomatischer Beziehungen im Jahr 1972 wurden die bilateralen Beziehungen kontinuierlich ausgebaut und vertieft. Die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) ist seit der Unterzeichnung eines Abkommens über technische Zusammenarbeit im Jahr 1976 in Bangladesch tätig und eröffnete 1981 ein Kooperationsbüro in der Hauptstadt Dhaka. 2005 eröffnete die Schweiz eine Botschaft in Dhaka und 2020 ein Projektbüro in Cox’s Bazar.

Bangladesch, Historisches Lexikon der Schweiz

Diplomatische Dokumente der Schweiz, Dodis

Letzte Aktualisierung 29.04.2022

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