Von Reisen in den Irak wird abgeraten.
Von touristischen und anderen nicht dringenden Reisen in die teilautonome Region Kurdistan wird abgeraten (Provinzen Dohuk, Erbil, Sulaymaniyah). Siehe weiter unten.
Es gibt keine Schweizer Vertretung im Land. Die Schweiz hat unter Umständen nur begrenzte oder gar keine Möglichkeiten zur Hilfe in Notfällen.
Die Lage bleibt unübersichtlich. Die Sicherheit ist nicht gewährleistet. Kleinere Fraktionen der Terrorgruppe «Islamischer Staat (IS)» halten sich vor allem in der Region um Mosul und in den Provinzen Anbar, Nineveh, Diyala, Kirkuk und Salahedin, wo sie von der irakischen Armee bekämpft werden, auf. Die (ehemaligen) Kampfzonen sind teilweise stark vermint.
Das Risiko von Entführungen durch terroristische und kriminelle Gruppierungen (teilweise mit Todesfolge) ist hoch und besteht für einheimische wie für ausländische Personen. Beispiele:
- Im November 2022 wurde ein amerikanischer Staatsangehöriger bei einem Entführungsversuch in Bagdad getötet.
- Im Juli 2020 wurde eine deutsche Staatsangehörige in Bagdad entführt.
- Im Januar 2020 wurden drei französische und ein irakischer Mitarbeiter eines französischen Hilfswerks in Bagdad entführt.
Die Zahl der Attentate, Raketen- und Granatenangriffe ist hoch; sie fordern regelmässig Todesopfer und Verletzte. Das Risiko besteht im ganzen Land. Attentate richten sich unter anderem gegen die lokalen Behörden, gegen die Sicherheitskräfte, gegen Kundgebungen, religiöse Stätten, Märkte und Restaurants und gegen Medienschaffende. Regelmässig werden Raketen- und Granatangriffe auf die internationale Zone und den Flughafen in Bagdad sowie auf Militärbasen verübt. Auch Anschläge gegen ausländische Einrichtungen sind möglich. Beispiele von Attentaten:
- Am 29. Oktober 2022 wurden bei einem Attentat in der Nähe eines Fussballstadions in Bagdad zahlreiche Personen getötet oder verletzt.
- Am 26. Oktober 2021 wurden bei einem Überfall des «IS» auf ein Dorf in der Provinz Diyala zahlreiche Personen getötet oder verletzt.
- Am 19. Juli 2021 forderte ein Bombenanschlag auf einen Markt in Sadr City (Bagdad) zahlreiche Todesopfer und Verletzte.
- Am 21. Januar 2021 wurden durch zwei Selbstmordattentate im Zentrum von Bagdad mindestens 32 Menschen getötet und über 100 Personen verletzt.
Beachten Sie auch die Rubrik Terrorismus und Entführungen.
Terrorismus und Entführungen
Gewaltsame Ausschreitungen und Zusammenstösse zwischen Demonstrierenden und den Sicherheitskräften haben seit 2019 Hunderte Todesopfer und Tausende Verletzte gefordert. Die Sicherheitskräfte verwenden scharfe Munition, um Demonstrationen aufzulösen.
Die irakische Gesetzgebung verbietet jeglichen Kontakt zu Israel. Widerhandlungen können mit langjähriger Haft oder mit dem Tod bestraft werden.
Teilautonome Region Kurdistan (Provinzen Dohuk, Erbil, Sulaymaniyah):
Von touristischen und anderen nicht dringenden Reisen in die teilautonome Region Kurdistan wird abgeraten.
In den Grenzgebieten zur Türkei (Türkiye) und zum Iran werden immer wieder Stellungen der kurdischen Rebellen bombardiert und es finden Kampfhandlungen statt. Ausserdem besteht die Gefahr von Minen und Blindgängern.
Es finden regelmässig Angriffe mit Raketen und bewaffneten Drohnen statt. Sie richten sich am häufigsten gegen Militärbasen, Öl- und Gasfelder sowie gegen den militärischen Teil vom internationalen Flughafen in Erbil. Es werden jedoch auch Ziele in der Stadt Erbil und anderen Orten angegriffen. Zum Beispiel wurden am 20. Juli 2022 bei einem Angriff auf eine touristische Sehenswürdigkeit in der Provinz Dohuk mehrere Menschen getötet oder verletzt.
Es besteht das Risiko von Attentaten. Im 2022 wurden diverse kleinere politisch motivierte Attentate in und um Sulaymaniyah ausgeübt.
Wenn Sie aus dringenden Gründen nach Kurdistan reisen müssen, beachten Sie folgende Vorsichtsmassnahmen:
- Informieren Sie sich vor und während der Reise in den Medien oder bei einer ortsansässigen Vertrauensperson über die aktuelle Sicherheitslage.
- Reisen Sie auf dem Luftweg hin und zurück.
- Lassen Sie sich von einer ortskundigen Vertrauensperson begleiten und befolgen sie deren Ratschläge.
- Meiden Sie Demonstrationen jeder Art, denn es besteht das Risiko von Ausschreitungen.
- Befolgen Sie die Anweisungen der lokalen Behörden.
- Meiden Sie die Grenzgebiete zu den Provinzen Anbar, Nineveh und Salahedin.
- Meiden Sie die Grenzgebiete zu Iran, zur Türkei (Türkiye) und zu Syrien weiträumig.