Reisehinweise für Kambodscha

Gültig am:

  |  

Publiziert am: 16.07.2024

Diese Reisehinweise entsprechen der aktuellen Lagebeurteilung des EDA. Sie werden laufend überprüft und bei Bedarf angepasst. Beachten Sie auch die nachstehenden länderunabhängigen Reiseinformationen und die Fokus-Themen; sie sind Bestandteil dieser Reisehinweise.

Das Kapitel Spezifische regionale Risiken ist aktualisiert worden (Landminen).

Grundsätzliche Einschätzung

Die Sicherheitslage kann sich sehr schnell ändern. Wiederholt haben soziale und politische Spannungen zu Demonstrationen, Streiks und Strassenblockaden geführt, die von gewaltsamen Auseinandersetzungen begleitet waren.

Das Risiko von terroristischen Anschlägen kann auch in Kambodscha nicht ausgeschlossen werden. Die Rubrik Terrorismus und Entführungen macht auf die Risiken des Terrorismus aufmerksam.
Terrorismus und Entführungen

Informieren Sie sich vor und während der Reise in den Medien über die aktuelle Situation. Meiden Sie Demonstrationen, politische Veranstaltungen und generell grössere Menschenansammlungen jeder Art. Befolgen Sie die Anweisungen der lokalen Behörden.

Spezifische regionale Risiken

Bei der Beschreibung von Gefahrenzonen handelt es sich um ungefähre Angaben; Risiken lassen sich nicht auf exakt umrissene Gebiete einschränken.

Kambodscha war eines der am stärksten verminten Länder der Welt. In den letzten Jahren sind viele Minen geräumt worden und die Mehrheit der Provinzen gilt mittlerweile als minenfrei. Nach wie vor gibt es aber viele Landminen, vor allem in den Provinzen entlang der thailändischen Grenze. Auch die Provinz Siem Reap ist nicht minenfrei. Folgen Sie bei individuellen Besichtigungen der Tempelanlagen von Angkor Wat den vorgeschlagenen Rundwegen. In den östlichen Grenzgebieten gibt es noch nicht explodierte Bomben aus dem Vietnamkrieg. Beschränken Sie sich deshalb auf die üblichen Touristenziele und halten Sie sich dabei an häufig benutzte Strassen. 

Grenzgebiet zu Thailand: In den Gebieten rund um die Tempel Preah Vilhear (in der gleichnamigen kambodschanischen Provinz), Ta Kwai und Ta Muen (in der thailändischen Provinz Surin) bestehen langjährige Grenzstreitigkeiten zwischen Kambodscha und Thailand. Der internationale Gerichtshof hat im November 2013 bestätigt, dass der Tempel Preah Vihear zu Kambodscha gehört. Trotzdem sind vereinzelte Schusswechsel nach wie vor nicht auszuschliessen. Die Gebiete um die Tempel Preah Vihear, Ta Kwai und Ta Muen sind auf der thailändischen Seite militärisch abgeriegelt. Lassen Sie bei Reisen in die gesamte Grenzzone erhöhte Vorsicht walten, und erkundigen Sie sich bei Ihrem Reisebüro oder den lokalen Behörden über die aktuelle Sicherheitslage.

Kriminalität

Die Kriminalität ist relativ hoch. Ausländische Reisende werden immer wieder Opfer von Diebstählen, besonders in Phnom Penh, Sihanoukville, Siem Reap und in anderen von Touristen stark frequentierten Gegenden. Es kommt vereinzelt auch zu bewaffneten Raubüberfällen sowie Sexual- und anderen Gewaltdelikten.

Beachten Sie unter anderem folgende Vorsichtsmassnahmen:

  • Erkundigen Sie sich bei der Reiseleitung, im Hotel oder bei ortsansässigen Kontaktpersonen über die lokalen Gegebenheiten, insbesondere ob es Quartiere gibt, die gemieden werden sollten.
  • Tragen Sie keine Wertgegenstände (Uhren, Schmuck usw.) und nur wenig Geld auf sich.
  • Deponieren Sie Ihre Dokumente im Hotelsafe; tragen Sie jedoch immer eine Fotokopie des Reisepasses auf sich.
  • Verzichten Sie nach Einbruch der Dunkelheit auch in den Städten auf Spaziergänge sowie Fahrten mit Motorrad- und Fahrradtaxis. Benutzen Sie auch tagsüber vorzugsweise Auto-Taxis oder „Tuk-Tuks“ (Motorradrikschas), die mit einem Diebstahlschutz (Netz, Gitter) ausgestattet sind. Entreissdiebstähle sind weit verbreitet.
  • Nehmen Sie keine Einladungen von Unbekannten an. Immer wieder werden Reisende Opfer von Falschspielerbanden, die Touristinnen und Touristen unter falschen Vorwänden zu sich nach Hause einladen, um sie dort zu Geldspielen zu nötigen. Da Glücksspiele ausserhalb der wenigen staatlich bewilligten Kasinos verboten sind, machen sich die Geschädigten sogar noch strafbar.
  • Frauen wird empfohlen, generell ihrer persönlichen Sicherheit grosse Aufmerksamkeit zu schenken und sich angemessen zu kleiden.
  • Nehmen Sie in Diskotheken und Nachtklubs von Unbekannten keine Getränke oder Esswaren an und lassen Sie diese auch nicht unbeaufsichtigt stehen. Es kommt vor, dass mit Betäubungsmitteln versetzte Getränke angeboten werden, um das Opfer zu berauben.

Seien Sie vorsichtig bei Angeboten von Unbekannten. Es kommt vor, dass Kriminelle vorgeben, eine Freundschaft oder Geschäftsbeziehung anbahnen zu wollen und Personen einladen. Einmal vor Ort, werden diese Personen bedroht oder entführt, um Geld zu erpressen. Auch bei Stellenangeboten stecken oft kriminelle Absichten dahinter, um Personen zur Mitarbeit bei Betrügereien zu nötigen.

Verkehr und Infrastruktur

Das Unfallrisiko auf den Strassen ist sehr hoch. Mangelhaft gewartete Fahrzeuge und das unvorhersehbare Verhalten vieler Verkehrsteilnehmenden stellen auf allen Strassen ein hohes Risiko dar. Baustellen sind oftmals nicht, oder nur ungenügend gesichert. Es kommt immer wieder zu tödlichen Verkehrsunfällen. Von nächtlichen Überlandfahrten wird abgeraten.

Die Boote sind oft schlecht gewartet und die Sicherheitsvorkehrungen sind mangelhaft. Benutzen Sie deshalb vorzugsweise moderne Boote von seriösen Anbieterfirmen.

Grenzübergänge können kurzfristig vorübergehend geschlossen werden, z.B. um die Ausbreitung von Krankheiten zu verhindern. Informieren Sie sich bei den lokalen Behörden oder direkt bei den Grenzposten.

Besondere rechtliche Bestimmungen

Beleidigungen der königlichen Familie sind strafbar. Anstössiges oder unsittliches Verhalten in der Öffentlichkeit wird strafrechtlich verfolgt.

Vergehen gegen das Betäubungsmittelgesetz werden schon bei geringsten Mengen und bei jeder Art von Drogen mit langjährigen Gefängnisstrafen geahndet.

Juristische Verfahren und polizeiliche Ermittlungen verlaufen in Kambodscha anders als in der Schweiz: Es muss mit langen Wartefristen bis zum Gerichtstermin gerechnet und den lokalen Gegebenheiten Rechnung getragen werden. Die Dienste einer sorgfältig ausgewählten lokalen Anwältin oder eines sorgfältig ausgewählten lokalen Anwalts sind unabdingbar.
Personen, die in einem Strafprozess verwickelt sind, dürfen unter Umständen während der Untersuchung/Verhandlung das Land nicht verlassen. Auch bei finanziellen Streitigkeiten kann die Polizei unter Umständen ausländische Staatsangehörige an der Ausreise hindern, bis die Angelegenheit erledigt ist.

Die Haftbedingungen sind prekär: unzulängliche hygienische Verhältnisse und medizinische Versorgung etc.

Kulturelle Besonderheiten

Kambodscha ist ein vorwiegend buddhistisches Land. Passen Sie Kleidung und Verhalten den lokalen Gepflogenheiten und religiösen Empfindungen an. Informieren Sie sich in Reiseführern, bei Ihrem Reisebüro oder vor Ort über die Verhaltensregeln und die genauen Bestimmungen.

Naturbedingte Risiken

Während der Regenzeit können vor allem in der Nähe von Flüssen und Seen wie dem Mekong und dem Tonle Sap Überschwemmungen vorkommen. Es muss dann mit Infrastrukturschäden und Behinderungen gerechnet werden. Auch der Reiseverkehr kann vorübergehend beeinträchtigt werden.
Mekong River Commission

Tsunami, die durch Vulkanausbrüche oder Erdbeben im pazifischen Raum ausgelöst werden, können auch Kambodscha erreichen.
International Tsunami Information Center

Bleiben Sie in Kontakt mit Ihrem Reiseveranstalter, beachten Sie die Wettervorhersagen sowie die Warnungen und Anweisungen der lokalen Behörden.
World Meteorological Organization (WMO)

Sollte sich während Ihres Aufenthalts eine Naturkatastrophe ereignen, melden Sie sich möglichst rasch bei Ihren Angehörigen und befolgen Sie die Anweisungen der Behörden.

Medizinische Versorgung

Eine medizinische Grundversorgung ist nur in Phnom Penh und Siem Reap gewährleistet. Krankenhäuser verlangen vor Behandlung eine finanzielle Garantie (Kreditkarte oder Vorschusszahlung). In gewissen Krankenhäusern kann nur mit Bargeld bezahlt werden. Personen mit einem negativen Rhesusfaktor können unter Umständen nur mit Schwierigkeiten eine Bluttransfusion erhalten. Ernsthafte Erkrankungen und Verletzungen müssen im Ausland behandelt werden (Thailand, Singapur oder Europa). Eigenes Verbandsmaterial und Wegwerfspritzen können sich als nützlich erweisen.

Wenn Sie auf bestimmte Medikamente angewiesen sind, sollte Ihre Reiseapotheke einen ausreichenden Vorrat enthalten. Bedenken Sie jedoch: In vielen Ländern gelten besondere Vorschriften für die Mitnahme von betäubungsmittelhaltigen Medikamenten (z.B. Methadon) und Substanzen, mit denen psychische Erkrankungen behandelt werden. Erkundigen Sie sich gegebenenfalls vor der Abreise direkt bei der zuständigen ausländischen Vertretung (Botschaft oder Konsulat) und konsultieren Sie die Rubrik Reiselinks, wo Sie unter anderem weitere Informationen zu diesem Thema sowie generell zur Reisemedizin finden.
Über die Verbreitung von Krankheiten und mögliche Schutzmassnahmen informieren medizinische Fachpersonen und Impfzentren. 
Reiselinks 

Nützliche Adressen

Notruf Polizei (Phnom Penh): +855 (0)12 999 999 / 117
Notruf Sanität (Phnom Penh): 119

Tourist Police:
Phnom Penh: +855 (0)12 945 148
Sihanoukville: +855 97 778 0008 / +855 81 500 614
Siem Reap: +855 (0)12 402 424 / +855 98 677 775

Notfallnummer für Touristinnen und Touristen (landesweit): +855 31 201 2345
E-Mail: fad-info@police.gov.kh

Kambodschanische Zollvorschriften: General Departement of Costums and Excise (GDCE)

Schweizer Vertretungen im Ausland: Wenn Sie im Ausland in eine Notlage geraten, können Sie sich an die nächste Schweizer Vertretung oder an die Helpline EDA wenden.
Regionales Konsularcenter Bangkok, Thailand

Schweizer Kooperationsbüro und Konsularagentur in Kambodscha 

Helpline EDA

Ausländische Vertretungen in der Schweiz: Auskunft über die Einreisevorschriften (zugelassene Ausweise, Visum etc.) erteilen die zuständigen ausländischen Botschaften und Konsulate. Sie informieren auch über die Zollbestimmungen für die Ein- und Ausfuhr von Tieren und Waren: elektronische Geräte, Souvenirs, Medikamente etc.
Ausländische Vertretungen in der Schweiz

Cambodia e-Arrival

Ausschluss der Haftung
Die Reisehinweise des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA) stützen sich auf eigene, als vertrauenswürdig eingeschätzte Informationsquellen. Sie verstehen sich als nützliche Hinweise zur Planung einer Reise. Das EDA kann Reisenden aber den Entscheid und die Verantwortung für die Vorbereitung und Durchführung der Reise nicht abnehmen.
Gefahrensituationen sind oft nicht vorhersehbar, unübersichtlich und können sich rasch ändern. Das EDA übernimmt keine Gewähr für die Vollständigkeit der Reisehinweise und für die Richtigkeit des Inhalts von verlinkten externen Internetseiten. Es lehnt jede Haftung für allfällige Schäden im Zusammenhang mit einer Reise ab. Forderungen im Zusammenhang mit der Annullierung einer Reise sind direkt beim Reisebüro oder der Reiseversicherung geltend zu machen.

Letzte Aktualisierung 16.07.2024

Kontakt

+41 800 24-7-365 / +41 58 465 33 33

365 Tage im Jahr – rund um die Uhr

Die Helpline EDA beantwortet als zentrale Anlaufstelle Fragen zu konsularischen Dienstleistungen.

Fax +41 58 462 78 66

helpline@eda.admin.ch

vCard Helpline EDA (VCF, 5.4 kB)

Twitter

Helpline EDA via Skype

Gratisanruf aus dem Ausland mit Skype
Hinweis: Wenn Sie Skype auf Ihrem Computer oder Smartphone nicht installiert haben, erscheint eine Fehlermeldung. In diesem Fall installieren Sie zuerst das Programm mit dem folgenden Link: 
Download Skype

Skype: helpline-eda

Zum Anfang